Microsoft plant biometrisches Log-in mit Windows Hello per Wearable

Auf der Computex in Taipeh demonstrierte es die neue Authentifizierungsmethode anhand des Nymi Band von Bionym, das den Träger mittels Herzschlagmessung identifiziert. Mit solchen Wearables sollen Nutzer künftig nicht nur PCs entsperren, sondern auch Einkäufe autorisieren und sich an Websites anmelden können.

Microsoft will sein biometrisches Authentifizierungssystem Windows Hello um die Möglichkeit erweitern, einen PC auch mittels Wearable-Geräten zu entsperren. Wie dies funktioniert, hat das Unternehmen aus Redmond auf der Computex in Taipeh demonstriert.

Windows Hello (Bild: Microsoft)Li-Chen Miller, Leiterin von Microsofts Abteilung Windows Interact, zeigte die neue Anmeldemethode mittels des Nymi Band. Das intelligente Armband des Drittherstellers Bionym nutzt Herzschlagmessung, um den Träger zu identifizieren.

Indem sie ihr Handgelenk mit dem Armband an einem NFC-Lesegerät an der Oberseite ihres Notebooks vorbeiführte, meldete Miller sich per Windows Hello an dem Windows-10-Rechner an. Dabei betonte sie, der Vorgang sei „dreimal schneller als die Eingabe eines Passworts“.

Mittels seines aktualisierten Windows Hello Companion Device Framework ermöglicht Microsoft es Dritten, Wearables zu schaffen, welche die neue Authentifizierungsmethode unterstützen. Mit ihnen können Nutzer dann nicht nur Windows-10-PCs entsperren, sondern theoretisch auch Einkäufe im Windows Store autorisieren oder sich im Microsoft-Browser Edge an Webseiten anmelden.

Das neue Feature passt zu Microsoft Ziel, die heutige Eingabe mittels Tastatur, Maus und Touch weiterzuentwickeln, und künftig mehr menschliche Merkmale wie Stimme, Gesicht und Fingerabdrücke zu nutzen, sagte Executive Vice President Terry Myerson. Voraussichtlich wird die Funktion im Sommer zusammen mit dem Anniversary Update für Windows 10 eingeführt.

Laut The Verge arbeitet Microsoft parallel an einem Update für seine Authenticator-App. Es soll das Entsperren eines PC mittels eines Mobilgeräts mit Windows 10 Mobile erlauben.

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Ohne Cloud-Technologie sähe der Alltag heute ganz anders aus. Dropbox, Facebook, Google und Musikdienste gäbe es nicht. Erst Cloud-Technologien haben diese Services ermöglicht und treiben heute Innovationen schneller denn je voran.

Bisher unterstützt Windows Hello unter anderem Fingerabdruckscanner, Gesichtserkennung und Irisscans. Für native Anwendungen ist es seit Herbst 2015 nutzbar. Beispielsweise hat Dropbox seine Windows-10-App zu Hello kompatibel gemacht. Als Element für das Zwei-Faktor-System Windows Passport fand die Funktion schon bei der Vorstellung des biometrischen Log-in-Verfahrens im März 2015 Erwähnung.

Mit Windows Hello ist Microsoft der Konkurrenz derzeit einen Schritt voraus. Fingerabdruckscans sind zwar auf Mobilgeräten inzwischen eine übliche Anmeldemethode, allerdings ist es weder unter Apples iOS noch unter Googles Android möglich, diese Authentifizierung über eine Programmierschnittstelle (API) auch für Apps oder Webdienste zu nutzen. Das Betriebssystem behält sich diese Option selbst vor.

[mit Material von Claire Reilly, CNET.com]

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Themenseiten: Authentifizierung, Microsoft, Wearable, Windows 10

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4 Kommentare zu Microsoft plant biometrisches Log-in mit Windows Hello per Wearable

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  • Am 2. Juni 2016 um 13:22 von hans müller

    Klar, 3 mal schneller als manuell einloggen. Also 1 statt 3 sek. … echt toll und dafür muss ich mein aller privatestes Microsoft, NSA und Co. in den Rachen werfen, damit Sie ein weiteres Merkmal haben, um mich noch schärfer zu Profilen….Leute hört ihr den Knall nicht, der inzwischen so laut schallt???

  • Am 3. Juni 2016 um 3:41 von Judas Ischias

    Da wird man wohl vorher etliche Durchgänge zum messen absolvieren müssen, da der Herzschlag doch nicht immer gleich ist.
    Oder wie sollte das sonst funktionieren?
    Die Idee an sich ist ja nicht schlecht, denn wenn man ein vernünftiges Passwort hat, dauert die Eingabe doch schon mal länger, gerade wenn es frisch geändert wurde.

    • Am 3. Juni 2016 um 10:50 von Mareike Armado

      Also bei der Authentifizierung mit dem Herzschlag könnte ich mir vorstellen, dass es über die Herztöne, Frequenz oder das Muster des Herzschlags funktionieren könnte.

      • Am 3. Juni 2016 um 13:44 von Judas Ischias

        Das mag durchaus so sein, man aber trotzdem Referenzwerte braucht, so weit und wie das möglich ist?
        Wie kann man denn sonst erkennen, dass ICH es persönlich bin, und nicht eine Person, die sich mein Armband geschnappt hat?

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