Smartphonemarkt: Windows Phone rutscht unter 1 Prozent

Die weltweiten Smartphoneverkäufe legen im ersten Quartal um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Android baut seine dominierende Position auf Kosten von iPhones und Windows Phones weiter aus. Gartner beobachtet steigende weltweite Marktanteile der chinesischen Hersteller Huawei und Oppo.

Der weltweite Smartphonemarkt ist im ersten Quartal um 3,9 Prozent gewachsen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Die Verkäufe an Endverbraucher machten damit insgesamt 349 Millionen Geräte aus. Das berichten die Marktforscher von Gartner und sehen die Nachfrage nach niedrigpreisigen Smartphones in aufstrebenden Märkten als wesentlichen Grund für die Steigerung, ergänzt durch die Verfügbarkeit erschwinglicher 4G-Smartphones.

Bei den Betriebssystemen hat Android seine dominierende Position weiter ausbauen können. Sein Marktanteil steigerte sich von 78,8 Prozent im Vorjahr auf 84,1 Prozent. Apples iOS büßte gleichzeitig mehrere Punkte ein von 17,9 auf 14,8 Prozent. Einen besonders drastischen Verlust auf ohnehin niedrigem Niveau erlebten Windows-Smartphones. Während sie im ersten Quartal 2015 noch für 2,5 Prozent der weltweiten Verkäufe gut waren, rutschten sie im ersten Quartal dieses Jahres auf nur noch 0,7 Prozent. Als noch tiefer gesunkenen Marktteilnehmer führt Gartner nur noch Blackberry auf, das von 0,4 auf 0,2 Prozent fiel. Enger wurde es auch für die übrigen Mobilbetriebssysteme, die zusammen nur noch auf 0,2 Prozent kamen.

Weltweite Marktanteile der Mobilbetriebssysteme im ersten Quartal 2016 (Tabelle: Gartner)Weltweite Marktanteile der Mobilbetriebssysteme im ersten Quartal 2016 (Tabelle: Gartner)

Viel Hoffnung auf eine Trendwende darf sich Microsoft angesichts dieser Entwicklung offensichtlich nicht mehr machen. Nachdem Intel die Entwicklung von Smartphone-Prozessoren gestoppt hat, wird sich wohl auch nicht mehr die Erwartung erfüllen, dass Microsoft im zweiten Halbjahr ein Surface Phone mit einem x86-Chip auf den Markt bringt, das mit einem Leistungssprung überzeugen könnte. Es sollte mehr Leistung als Qualcomms Mobilprozessoren bieten und es ermöglichen, nicht nur Apps aus dem Windows Store, sondern auch klassische Windows-Anwendungen auszuführen. Das Smartphone aus der Surface-Familie hätte sich damit als der erste echte PC für die Hosentasche beweisen können.

Anders als Apple konnte Samsung seinen weltweiten Marktanteil weitgehend halten (23,2 statt 24,1 Prozent im Vorjahr) und damit seinen Abstand zum iPhone-Hersteller (14,8 Prozent) ausbauen. An dritter Stelle der Hersteller folgt Huawei, das von 5,4 auf 8,3 Prozent zulegte. Einen proportional noch höheren Sprung machte Oppo von 2,0 auf 4,6 Prozent. Xiaomi verlor leicht von 4,4 auf 4,3 Prozent, während Lenovo einen Rückgang seiner weltweiten Smartphoneverkäufe um 33 Prozent erlebte und seinen Platz unter den fünf führenden Anbietern verlor.

„In einem sich verlangsamenden Smartphonemarkt, in dem große Anbieter eine Wachstumssättigung erleben, stören aufstrebende Marken die altbewährten Geschäftsmodelle etablierter Marken und erhöhen ihren Marktanteil“, kommentiert Anshul Gupta, Research Director bei Gartner. „Bei dieser veränderten Marktdynamik entwickeln sich chinesische Marken zu neuen globalen Marken. Zwei chinesische Marken waren im ersten Quartal 2015 bei den Top-5 der weltweiten Smartphonehersteller vertreten und standen dabei für 11 Prozent des Marktes. Im ersten Quartal 2016 sind es drei chinesische Marken – Huawei, Oppo und Xiaomi – und vereinen jetzt 17 Prozent des Marktes.“

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13 Kommentare zu Smartphonemarkt: Windows Phone rutscht unter 1 Prozent

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  • Am 24. Mai 2016 um 19:20 von PeerH

    RIP, Windows Phone … mir wäre es ja lieber gewesen, Du hättest Android 50% Marktanteil abgeluchst, aber offensichtlich warst Du keine gute Kreation. Die Last des Desktop Windows war zu schwer. Vielleicht hättest Du eine Chance gehabt, wenn man das ‚Windows‘ in Deinem Namen weggelassen, und auf dem Desktop nicht Deine Kacheln aufgenötigt hätte.

  • Am 24. Mai 2016 um 19:48 von Alex

    Hoffentlich hält Apple den Anschluss. Ich bin schon immer bei Android, aber keine Alternative mehr zu Google zu haben wäre eine Katastrophe!

  • Am 24. Mai 2016 um 22:01 von Vyduc

    Microsoft lebt Jahre von seinen monopol teuren verkauften Betriebssystemen (von Dos bis hin Win10), diese Zeiten sind vorbei. Ob Microsoft in Zukunft sich überlebt, ich traue diese Firma nicht nach.

  • Am 24. Mai 2016 um 23:39 von Juppdich

    Windows auf dem Bürorechner ist etabliert und die IT Abteilung kümmert es nicht, dass das Zeug aufwändig zu administrieren ist und enormen Aufwand verursacht, die IT Sicherheit einigermaßen zu gewährleisten. Woran liegt’s? M.E. an fehlender Kompetenz der „Fachleute“… dass es auch ohne Windows richtig gut geht, wird durch die IT Ausstattungen bei IBM oder Google belegt.
    Schade eigentlich, dass es nicht mehr solcher IT Abteilungen gibt.

    • Am 26. Mai 2016 um 9:52 von punisher

      Hahaha so einen Blödsinn liest man sonst nur von zwei anderen hier… Du meinst also, dass alle Systemadmins einfach zu dumm sind und es deswegen bei Windows belassen oder weil sie Lust haben auf “aufwendige Administration“. Schon klar. Und du glaubst bei IBM und bei Google stehen keine Windows Rechner und Server?

      • Am 30. Mai 2016 um 14:28 von PeerH

        Google setzt in weiten Teilen auf Mac. ;-)

        http://www.tweakpc.de/news/29786/google-ueber-40-000-apple-rechner-im-einsatz/

        Und das bei um die 65.000 Mitarbeitern?

        Verkehrte Welt, oder? Da stürzt Dein Kartenhaus zusammen. ;-)

        • Am 30. Mai 2016 um 15:21 von Googler

          Und wie sieht es heute aus? Das war eine Aussage auf einem Treffen in 2013.
          Ach und so nebenbei… schon da musste Google eigene Tools benutzen um den Kram zu administrieren, da Aussage der Admins „Die von Apple gelieferten Remote- und Management-Tools für Mac OS X seien für derart große Rechnerzahlen nicht mehr geeignet und brechen zusammen“

          Das hat sich bis heute offensichtlich nicht verbessert, da ja die regelmäßigen Updatepannen zeigen, dass Apple mit mehr als ein paar Konfigurationen nicht fehlerlos umgehen kann. Sollte Google die Rechner von damals noch einsetzen, dann vielleicht nur noch als reine Rechenknechte, aber nicht als Werkzeug für die Mitarbeiter?

          Solange alles klein und überschaubar ist, kann Apple auf dicke Hose machen, sobald sie sich aber mit den Umständen auseinandersetzen müssen die die „großen“ zu bewerkstelligen haben, zeigt sich, dass es Apple keinen deut besser kann, nicht mal gleichwertig. Wat sachste nu?

          • Am 30. Mai 2016 um 16:36 von PeerH

            Für wie blöd hälst Du Google? Ich mag Google nicht, aber für so dumm, dass sie über 43.000 iMacs in das Unternehmen rollen, und diese dann nicht verwalten können, für so blöd halte ich Google nicht.

            Und nebenbei bemerkt: 2013 hatte Google etwa 47.000 Mitarbeiter insgesamt, d.h. etwa 90% haben einen iMac erhalten.

            http://www.finanzen.net/unternehmensprofil/Alphabet_A

            Und nun? Der Betrieb bei Google ist zusammengebrochen, weil sie Apple Hardware gekauft haben? Glaube nicht. Oder? ;-)

            Ich sage, Du aolltest das weniger verbissen sehen, und einfach zugestehen, dass Google die Qualität der Apple Systeme zu schätzen weiß – sonst würden sie nicht nahezu jeden neuen Mitarbeiter mit einem Mac beglücken. Mag nicht in Dein Weltbild passen, ist aber die Realität.

            Es sei denn, Du bringst eine Quelle, dass Google die Mitarbeiter nicht mehr mit Macs ausstattet – aber solange Du diese schuldig bleibst, ist das eher eine Weigerung Deinerseits die Realität zu akzeptieren.

          • Am 30. Mai 2016 um 16:42 von PeerH

            PS: und wenn Du schon aus dem Artikel zitierst – dann doch bitte auch dieses: „Für einen Windows-Rechner benötigt es einen sogenannten ‚Business Case‘, eine Art Investitionsbegründung“
            Darum ging es ja explizit auch in meinem Kommentar, weil Punisher das für selbstverständlich hielt. Offensichtlich kriegen die Mitarbeiter Windows Systeme nur, wenn es einen expliziten Grund gibt. Offensichtlich waren das 2013 nur etwa 10% der Rechner. Offensichtlich ist, den Willen des Managements vorausgesetzt, Windows eben nicht zwingend notwendig – nicht für die Mehrheit der Anwender. Und auch bei Unternehmen >40.000 Mitarbeiter.

  • Am 25. Mai 2016 um 9:44 von ckOne

    Naja, andere Firmen haben noch viel mehr verloren, und MS lebt ja nicht vom Smartphone. Wenn das in diesem Umfang noch 4 Quartale weitergeht, muss man sich über eine andere Firma Gedanken machen. ich verrate aber nicht welche.

  • Am 25. Mai 2016 um 19:09 von Martina
    • Am 26. Mai 2016 um 11:50 von Chris v.D.

      Der Versuch den Massenmarkt zu betreten sicherlich. Sollte Nadella aber kein gnadenloser Luegner sein, koennen die Gewillten auf ein feines Business-OS hoffen. Mir persoenlich wuerde das gefallen, ein feines, sicheres OS mit fuer das Geschaeftsleben notwendigen Anwendungen, administrierbar und mit Hardware die mir notfalls den Laeppi ersetzen. Dazu gerade soviel „Apps“, dass eine Freizeitnutzung fuer den Normalnutzer moeglich ist. Die Stimmung auf dem Gebiet scheint hier in den USA (bin gerade mal wieder hier) gar nicht so schlecht dafuer zu sein. Trump macht maechtig Stimmung gegen die Grossen Techfirmen und ein hier produziertes Businessphone koennte man sich vorstellen.
      Ich hab irgendwo gelesen, dass Microsoft für Wilsonville Leute suchen wuerde (das ist da wo der Surface Tisch gebaut wurde) was darauf deuten koennte, dass dort wieder was produziert werden koennte (Surface Phone?).
      Ich zumindest bin mal gespannt, wie das weitergeht.

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