Microsoft verkauft Feature-Phone-Geschäft für 350 Millionen Dollar an Foxconn

Es wechseln 4500 Mitarbeiter und auch die Namensrechte der früher marktführenden Nokia-Handys an die Foxconn-Tochter FIH. Microsoft hält hingegen an der Lumia-Sparte fest. Von Nokia erwirbt Foxconn eine zehn Jahre gültige Lizenz auch für Nokia-Tablets und -Smartphones. Es will 500 Millionen Dollar in ihr weltweites Marketing investieren.

Microsoft informiert über einen Verkauf seines Geschäfts mit Feature Phones an die Foxconn-Tochter FIH Mobile. Für die mit Nokias Hardware übernommene Sparte erhält es noch 350 Millionen Dollar. Sie war einst Weltmarktführer für Handys, auf denen sich – im Unterschied zu Smartphones – nur eingeschränkt Apps installieren und nutzen lassen.

Nokia Asha 501 (Bild: Microsoft)Nokia Asha 501 (Bild: Microsoft)Mit dem Kauf wechseln 4500 Mitarbeiter zu Foxconn, wie der chinesische Konzern Hon Hai Precision Industry üblicherweise genannt wird. Microsoft überträgt ihm auch das Recht, den Namen Nokia für Mobiltelefone zu nutzen, die Betriebssystem-Software, Dienstleistungen und sonstige Rechte, darunter sämtliche Vereinbarungen mit Zulieferern und Vertragspartnern. Auch Microsoft Vietnam gehört zum Paket. Ein Abschluss wird in der zweiten Jahreshälfte erhofft.

Namenslizenzgeber Nokia ergänzte in einer eigenen Pressemeldung, die Rechte lägen künftig bei der neu gegründeten Firma HMD global Oy (HMD). Sie erhalte von ihm eine zehn Jahre gültige Lizenz, weltweit auch Smartphones und Tablets unter dem namen Nokia anzubieten. Dazu werde sie über die nächsten drei Jahre mehr als 500 Millionen Dollar ins Marketing investieren. Nokia Technologies erhält einen Sitz im Aufsichtsrat von HMD, das künftig alle Nokia-Mobilgeräte-Aktivitäten auf sich vereint, wird sich aber nicht an der Foxconn-Neugründung beteiligen.

Microsoft wird auch in Zukunft Lumia-Smartphones mit Windows 10 Mobile produzieren, die nicht mehr den Namen Nokia nutzen. Auch Windows-Phone-Partner wie Acer, Alcatel, HP und Vaio sollen natürlich weiter mit dem Windows-Betriebssystem versorgt werden.

Smartphones hatten den Marktanteil von Feature Phones erstmals 2013 übertroffen. Inzwischen ist auch in Märkten wie Indien das Interesse an Feature Phones gering geworden, wo es eine Fülle an Smartphone-Angeboten für unter 100 Dollar gibt.

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Foxconn erhält Namensrechte an Nokia-Handys (Bild: Foxconn)Microsoft hat sich längst vom Geschäft mit Feature Phones gelöst und 2015 etwa den Online-Store für diese Geräteklasse geschlossen. In diesem so genannten Nokia Store konnten Besitzer von Telefonen der Asha-Reihe sowie von Series-40-, Series-60- und Symbian-Geräten oder der inzwischen von Microsoft eingestellten Android-Smartphone-Serie Nokia X Anwendungen und Spiele herunterladen.

Der Verkauf der Feature-Phone-Sparte kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Microsofts Lumia-Geschäft stark rückläufig ist und manche schon über ein Aus für Windows 10 Mobile spekulieren. Im April meldete der Hersteller um 73 Prozent zurückgegangene Lumia-Verkäufe. Nach 8,6 Millionen Stück ein Jahr zuvor verkaufte er 2,3 Millionen Stück. Gegenüber dem Vorquartal mit 4,6 Millionen Geräten hat sich die absolute Zahl etwa halbiert. Der Umsatz ging um 46 Prozent zurück, während die Surface-Sparte ihren Umsatz um 61 Prozent steigern konnte.

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15 Kommentare zu Microsoft verkauft Feature-Phone-Geschäft für 350 Millionen Dollar an Foxconn

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  • Am 18. Mai 2016 um 13:55 von Freidenker

    2 mögliche Interpretationsmöglichkeiten sehe ich da.
    1. Das ist der Anfang vom kompletten Ausverkauf der Phonesparte
    2. Das ist die nötige Verschlankung um sich im Smartphonegeschäft zu fokusieren. Klein aber fein.
    Persönlich hoffe ich auf 2. und auf ein Surface Phone.

  • Am 19. Mai 2016 um 2:18 von C

    5,4 MRD EUR für den Kauf der Handy-Sparte von Nokia in 2013 ausgegeben um dann, neben negativer Entwicklung & Entlassungen in diesem Bereich durch einen Teil-Verkauf 350 Mio. US-$ zu erlösen.

    Voll die Profis am Werk.

    • Am 19. Mai 2016 um 8:51 von ckOne

      @C
      Du vergisst die Patente die MS mit gekauft hat, die alleine spülen ca. 1 Mrd. $ jedes Jahr in die Kassen von Google & Co. wegen Android.

    • Am 19. Mai 2016 um 8:53 von Faktenchecker

      Warum nicht? MS hat mit dem Geld Nokia gerettet. Genauso wie es auch schon Apple mit Geld gerettet haben. Geld ist zum ausgeben da. Egal wie und egal für was. Nur so kann die Wirtschaft weiter funktionieren. Das NEGATIV-Beispiel ist ja Apple. Die Stapeln das Geld und entziehen somit der Kapitalismus die Lebensgrundlage.

      • Am 19. Mai 2016 um 9:42 von PeerH

        Der Wissende wieder – mit dem unpassenden Namen: Nokia ist erst endgültig gegen die Wand gefahren worden, nachdem der Trojaner Elop von Microsoft zu Nokia wechselte und CEO wurde – wo er systematisch die Lumia Kunden verprellt hat, und Nokia dann zu 100% auf Win Phone festgelegt hat. Dann, nachdem der Karren an der Wand zerschellt ist, wurde die Lumia Sparte an Microsoft verschachert.

        Nokia wurde nicht gerettet – sie haben sich nun in die Netzwerksparte zu retten versucht, wo sie mit massiven Schwierigkeiten kämpfen, uns ihr Glück mit Fusionen / Übernahmen suchen.

        (PS: Microsoft hat Apple damals nicht gerettet, sondern einfach fällige Beträge beglichen. Diese. aussage gehört in dir Fabelwelt. Gerettet wurdeApple durch eine neue Produktstrategie und Politik, und ein komplettes neuorganisieren der Produktionsschiene – erstere durch Steve Jobs, letztere geht auf Tim Cook zurück, den jetzigen CEO.

        Geld ist zum ausgeben da, aber nit zum versenken. Zumal es eben den Aktionären (=Besitzer) des Unternehmens gehört.

        @ck@one: bin nicht sicher, aber verwechselst Du nicht die 1 Mrd, die Google an Microsoft zahlt mit den Nokia Patenten? Die 1 Milliarde USD zahlte Google m.E. bereits vor der Übernahme der Lumia Sparte.

        Ich bin nicht sicher, ob sie zusätzliche Lizenzeinnahmen daraus generieren, weil Nokia ja nur die mit Lumia / Smartphones (und dumb phones, die jetzt verkauft wurden) zusammenhängenden Patente weitergereicht hat? Den Rest besitzt weiterhin Nokia.

        Möglicherweise erinnere ich mich falsch, aber ich glaube, dass das so war.

        • Am 19. Mai 2016 um 14:46 von Judas Ischias

          Tatsachenverdreher @PeerH,
          wenn ich meine fälligen Beträge nicht begleichen kann, weil mir Banken keine Kredite mehr geben und ich auch sonst kein Cash habe um die Schulden, so nennt man das nämlich, zu bezahlen, bin ich pleite.
          Dadurch dass Microsoft diese fälligen Beträge bezahlt hat, ist Apple am Leben geblieben.
          Wie Du hier wieder alles passend für Dich hindrehst ist einfach unerträglich.
          Wie viel Geld bekommst Du dafür?

          • Am 19. Mai 2016 um 17:58 von PeerH

            Ja, Mr. Wissend wieder: „weil mir Banken keine Kredite mehr geben und ich auch sonst kein Cash habe um die Schulden, so nennt man das nämlich, zu bezahlen, bin ich pleite.“
            Apple hatte etwa 1 Mrd Cash auf der Bank, und war nicht verschuldet. Aber glaub Du nur jedes Märchen. ;-)

          • Am 19. Mai 2016 um 18:04 von PeerH

            Ist ZdNet eine gute Quelle für Mr. Allwissend?
            „Stop the lies! The day that Microsoft ’saved‘ Apple“
            http://www.zdnet.com/article/stop-the-lies-the-day-that-microsoft-saved-apple/
            „Here’s the most common version of the myth from the San Francisco Chronicle:

            Ironically, it was Microsoft that saved Apple in 1997, when it pledged to develop applications for the Apple operating system and invested $150 million in the company.

            The partnership allowed Apple to go about narrowing its focus to building well-designed products for consumers. …
            >>> Oops, didn’t happen. <<< This urban myth won't die and as we can see, it's now accepted in the Apple-Microsoft canon."
            Viel Spaß beim revidieren Deiner Voreingenommenheit. ;-)

  • Am 19. Mai 2016 um 9:53 von Mathias

    Was Apple jetzt wieder mit der Meldung über Microsoft´s Verkaufstätigkeiten zu Tuen hat erschliesst sich mir nicht ganz.
    Ausserdem hat Microsoft Apple nicht gekauft oder gerettet. Sie haben für 100Mio US $ nicht stimmberechtigte Aktien gekauft. ( die sind übrigens längst von Apple zurückgekauft) und haben verkündet das Officepaket weiter für den Macintosh anzubieten.
    Daraufhin hat die Börse wieder etwas mehr Vertrauen in Applepapiere gezeigt.
    Aber so ist das halt mit den Möchtegern Experten hier im Forum plappern nur Halbwahrheiten aus.

  • Am 19. Mai 2016 um 10:03 von Mathias

    Was Apple jetzt wieder mit der Meldung über Microsoft´s Verkaufstätigkeiten zu tun hat, erschliesst sich mir nicht ganz.
    Erklär uns mal wie hat Microsoft Nokia gerettet? Microsoft hat die Nokia Handysparte gekauft,weltweit ca. 5000 Mitarbeiter gekündigt und wickelt den Laden jetzt komplett ab.Da sehe ich nichts von Rettung sondern nur Liqidieren.
    Ausserdem hat Microsoft Apple nicht gekauft oder gerettet. Sie haben für 100Mio US $ nicht stimmberechtigte Aktien gekauft. ( die sind übrigens längst von Apple zurückgekauft) und haben verkündet das Officepaket weiter für den Macintosh anzubieten.
    Daraufhin hat die Börse wieder etwas mehr Vertrauen in Applepapiere gezeigt.
    Aber so ist das halt mit den Möchtegern Experten hier im Forum plappern nur Halbwahrheiten aus.

  • Am 19. Mai 2016 um 15:10 von ckOne

    @Mathias
    Ohne die Übernahme von Aktien aus einer neuen Emision von Apple im Wert von 250 Mio $ wäre, Apple defacto pleote gegangen. Das wiederum könnte sich MS nicht leisten, wegen der Gefahr als Monopolist dazu stehen.
    Ohne Verkauf der Handysparte wäre NOKIA gesamt eingegangen, und der Karren steckte schon im Dreck als man es mit dem MS-OS versuchte zu retten, NOKIA und MS haben beide als getrennte Firmen den Smartphonezug verschlafen und es danach gemeinsam versucht noch hinzukriegen, mit wenig Erfolg wie sich gezeigt hat.
    NOKIA war seinerzeit so abhängig von der Handysparte, wie es heute Apple aus Gewinnsicht vom iPhone ist, bricht ausgerechnet dieses Standbein weg wird es kritisch oder man muß bis dato eine Gewinnbringende Alternative haben. Nokia hatte diese nicht, ob Apple sie hat wenn es mal irgendwann soweit ist, wird uns die Zukunft zeigen. Wissen kann das heute keiner, nur wird es Apple schwerer fallen, da der „Visionär der EDV-Branche“ eben überall in der Firma fehlt. Wie Viel das ausmacht hat man schonmal gesehen, als man Jobs aus der Firma gedrängt hat, danach ging es Bergab und als er wieder an Board kam und die richtigen Entscheidungen getroffen hat ging es wieder aufwärts. Aber in diesem Bereich die richtigen Entscheidungen für die Zukunft vorher zu sagen, da braucht es eben einen VISIONÄR und keinen Buchhalter.

    • Am 19. Mai 2016 um 18:06 von PeerH

      Schön fabuliert (Monopolist, bla bla) – hier die Sicht von ZdNet, einer Redaktion, die nicht verdächtig ist Apple-nah zu sein:

      http://www.zdnet.com/article/stop-the-lies-the-day-that-microsoft-saved-apple/

      Also kannst auch Du Deine Erinnerung ‚purgen‘ – und mit der Realität betanken.

      • Am 19. Mai 2016 um 18:38 von @PeerH

        Sorry aber David Morgenstern ist beim Thema Apple so objektiv wie ein gewisser Hr. Kremp beim Spiegel oder unser allseits berüchtigter Hr. Wesseling (Mac-Harry)
        Du wirst viele finden, die im Nachgang den Deal von damals so oder so interpretieren. Ein hätte wäre wenn. Niemand kann sagen was gewesen wäre wenn. Microsoft hat investiert, der Applekurs stieg. Das ist passiert. Niemand kann sagen was passiert wäre wenn diese Investition nicht getätigt worden wäre. Vlt. nichts, vlt. pleite, vlt. hätten sie noch schneller Erfolg gehabt. Mühsig sich darüber streiten zu wollen.

  • Am 20. Mai 2016 um 0:26 von Judas Ischias

    Aha. @PeerH hat nicht nur gute Kontakte zur kontoführenden Bank von Apple, so dass er die Milliarde selbst gesehen hat, sondern hat sich sogar den Kontoauszug gesichert.;)
    Solche Leute sind mir auch im privaten Bereich zuwider, die trotz noch vorhandener Bargeldbeträge einfach nicht ihre fälligen Beträge begleichen.
    Außerdem ist eine Milliarde gar nicht so viel, für die Situation in der Apple seinerzeit war.
    Vielleicht wäre Apple auch nicht pleite gegangen, oder wenn doch, wäre heute ein anderer Hersteller der „böse Bube“, der sich um Gummizugeffekte und „runde Ecken“ gestritten hätte?
    Vielleicht wäre man bei vielen Dinge weiter, wenn Apple pleite gegangen wäre, weil solche Sachen auch die technische Entwicklung sehr hemmen?
    In Wirklichkeit weiß kein Mensch wie es ohne Apple gelaufen wäre oder mit einem „schwachen“ Apple.
    Und was da seinerzeit mit den beteiligten Verantwortlichen ausgehandelt wurde, wissen auch nur die.
    Man kann allerdings mal schnell in die Märchenwelt abdriften oder ein paar Legenden bilden, damit gewisse Personen nicht gar zu schlecht bei dem Deal wegkommen.;)
    @Mathias,
    es hat hier nie ein Mensch behauptet, dass Microsoft Apple gekauft hat!
    Wie kommst Du zu dieser „geistreichen“ Behauptung?
    Die „Wahrheit“ von Dir als Möchtegern-Experte, um es mal mit Deinen eigenen Worten zu sagen, ist nämlich auch total daneben.
    Schreibst Du auch als PeerH?
    Und in der Situation in der Apple sich befand, war es ganz wichtig, dass einer der ganz großen Player sich mit einer großen Summe an Apple beteiligte, um eine Signalwirkung auf andere Investoren auszusenden.

  • Am 20. Mai 2016 um 7:05 von ckOne

    @PeerH
    Du bist und bleibst einfach ein Apple-jünger. Meine Errinnerung ist nicht falsch, MS musste Angst haben das Apple, als zu dem Zeitpunkt einziger ernstzunehmender Konkurrent an den Falschen Entscheidungen eingeht. Und auch ein Ausrollen eines komplett neuen Betriebssystems kostet massiv Geld, was der Autor des Artikels verschweigt.
    Und außerdem habe ich klar und deutlich gesagt, das MS das nicht aus Nächstenliebe getan hat.

    Aber träum du ruhig weiter in deiner APPLE-IS-THE-BEST-FANTASIE.

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