Ex-Google-Mitarbeiter entwickeln selbstlenkende Lkws

Das Start-up Otto beschäftigt derzeit 40 Mitarbeiter. Drei Volvo-Trucks wurden bisher nachträglich auf automatische Technik umgerüstet und haben erste Testmeilen auf kalifornischen Straßen zurückgelegt. Zunächst soll das System ausschließlich auf Highways die Steuerung übernehmen.

Vier ehemalige Google-Mitarbeiter haben im Januar ein Start-up für selbstlenkende Lkws gegründet, das gerade die Geheimhaltungsphase verlassen hat. Es heißt Otto und ist unter der Domain ot.to zu erreichen, wie Backchannel berichtet.

Otto unterwegs (Screenshot: ZDNet.de)Zu den Gründern zählt laut der Publikation Anthony Levandowski, der Googles erstes selbstlenkendes Auto baute. Von den vier Gründern führen drei noch Google als Arbeitgeber in ihrem LinkedIn-Profil. Zu den rund 40 Mitarbeitern von Otto in San Fransico sollen aber auch ehemalige Beschäftigte von Apple, Cruise Automation, Here Maps und Tesla gehören.

Ottos Ankündigung zufolge ist es das Ziel, den Einsatz von 4,3 Millionen Trucks zu optimieren, die derzeit in den USA 70 Prozent aller Güter oder 14 Milliarden Tonnen Fracht jährlich transportieren. Sie sollen nachträglich mit selbstlenkender Technik ausgestattet werden. Auch fährt laut Otto ein Lkw von sieben leer, was durch intelligente Fahrzeugtechnik optimiert werden könnte. Und an die Belastung für die Fahrer, die typischerweise rund 100 Nächte im Jahr unterwegs übernachten, erinnert das Start-up ebenfalls.

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Nach eigenen Angaben hat Otto bisher drei Volvo-Trucks nachträglich mit selbstlenkender Technik ausgestattet. Sein Kit besteht aus Lidar (also laserbasierter Umgebungserfassung), Radar und Kameras. Der Preis sei ein „geringer Bruchteil“ der 100.000 bis 300.000 Dollar, die eine neue Sattelzugmaschine koste, heißt es.

Die drei Fahrzeuge haben die ersten Testmeilen auf kalifornischen Straßen hinter sich. Einige Meilen habe man sogar schon ganz ohne Fahrer zurückgelegt, rühmt sich Otto. Als nächsten Meilenstein strebe man an, dem Fahrer die Möglichkeit zu geben, mal 100 Meilen auszusetzen und an den „Interstate Autopilot“ zu übergeben.

Das System wird voll automatisiert arbeiten, ist aber zunächst nur für Highways (also das nordamerikanische Pendant zur Autobahn) vorgesehen. Roboter-Lkws ohne Fahrer sieht Otto erst langfristig als realisierbar an. Die Basisfinanzierung des Start-ups erfolgte durch die Angestellten.

Während Ottos Konzentration der Technik gilt, will es sich auch für die Zulassung selbstlenkender Technik durch Politik und Behörden engagieren. Ford, Google, Lyft, Uber und Volvo hatten mit gleichem Vorsatz vor wenigen Wochen eine Self-Driving Coalition for Safer Streets gegründet. Sie soll nicht nur Politikern, sondern auch der Öffentlichkeit vermitteln, dass autonome Technik sicherer und sozial verträglicher ist. Geboten sind nach ihrer Darstellung „klare Regeln“, nicht aber übertriebene Eile.

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Themenseiten: Auto & IT, Forschung, Google, Otto, Start-Up

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