Microsoft HoloLens basiert auf Intel-Chip

Zum Einsatz kommt Intels Atom-Prozessor x5-Z8100 mit Airmont-Kernen aus der 14-Nanometer-Fertigung. Der relativ schwache Akku der Augmented-Reality-Brille liefert nur 16,5 Wattstunden. Als Besonderheit fällt die Holographic Processing Unit (HPU) auf, die von den Sensoren erfasste Daten im Terabyte-Bereich verarbeiten soll.

Eine nähere Untersuchung von Microsoft HoloLens hat gezeigt, das es auf wenig spektakulärer Hardware basiert. Der Hersteller hielt sich bislang mit Informationen zu den verbauten Komponenten zurück, lieferte aber vor Kurzem eine Entwicklerversion der Augmented-Reality aus, die sich seit Ende Februar für 3000 Dollar vorbestellen ließ. Windows Central nutzte jetzt die Gelegenheit, um mit Hilfe der Analyse-Software AIDA64 Mobile mehr in Erfahrung zu bringen.

Als CPU enthüllte das Tool Intels Atom-Prozessor x5-Z8100, der mit einer Taktrate von 1,04 GHz läuft und über Airmont-Kerne aus der 14-Nanometer-Fertigung verfügt. Der Chip kommt außerdem mit einer integrierten Grafikeinheit und ist auf 64-Bit ausgelegt – das als Betriebssystem eingesetzte Windows 10.0.11802.1033 jedoch unterstützt nur 32-Bit. Als Arbeitsspeicher sind 2 GByte an Bord.

HoloLens (Bild: Microsoft)

Der zukünftige Einsatz von Intel Atom in HoloLens scheint etwas unklar, nachdem der Chiphersteller die Entwicklung von Atom-Chips für Smartphones und preisgünstige Tablets gestoppt hat. Während die Plattformen SoFIA und Broxton vor dem Aus stehen, bleiben jedoch Intels Atom-Cores aus der 14-nm-Fertigung in der Pipeline, die unter dem Codenamen Goldmont entwickelt wurden. Sie sollen etwa einfache Notebooks, Tablets und Convertibles antreiben, kämen in einer angepassten Version aber auch für andere Geräte infrage.

Relativ schwach ausgelegt ist zudem die Batterie von HoloLens mit 16,5 Wattstunden und soll damit laut Windows Central für eine Laufzeit von rund zwei Stunden gut sein. Im Januar hatte Microsofts Technical Evangelist Bruce Harris noch eine Laufzeit bis zu 5,5 Stunden in Aussicht gestellt – allerdings nur bei „normaler Nutzung“. In einem zeitgemäßen Ultrabook kann beispielsweise ein Akku verbaut sein, der 54 Wattstunden liefert.

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HoloLens bietet einen internen Speicher von 64 GByte, von denen nach Installation des Betriebssystems noch 54 GByte zur Verfügung stehen. Das scheint aber ausreichend zu sein, da die Anwendungen meist keinen übertriebenen Speicherbedarf haben.

Als Besonderheit fällt auf den ersten Blick lediglich die Holographic Processing Unit (HPU) auf. Dieser für seinen besonderen Einsatzzweck entwickelte Chip verarbeitet die von den HoloLens-Sensoren gelieferten Daten in Echtzeit, die laut Microsoft im Terabyte-Bereich anfallen.

Anfang 2015 hatte Microsoft die Augmented-Reality-Brille angekündigt. Sie stellt „Hologramme“ von virtuellen Gegenständen, die vom Computer erzeugt werden, in der realen Welt dar. Die im April 2015 vorgestellte Windows Holographic Plattform erlaubt es Entwicklern zudem, Anwendungen für HoloLens zu schreiben beziehungsweise alle Universal-Apps für Windows 10 an die Brille anzupassen.

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1 Kommentar zu Microsoft HoloLens basiert auf Intel-Chip

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  • Am 4. Mai 2016 um 11:32 von Freidenker

    Auf wie viel spektakulärer Hardware hatten die denn gehofft? Das Environment muss nur die Sensordaten zuliefern und koordinieren und eine Umgebung schaffen in der die „Magie“ passieren kann. Diese passiert in der Holographic Processing Unit und das ist der Magicpart. Wenn diese HPU tatsächlich mehrere Terabyte Sensordaten in Echtzeit verarbeiten kann, ist das spektakulär.
    Der Hinweis auf ein Notebookakku ist ein Witz. Ein 54Wh Akku wiegt mal locker an die 300g ohne Gehäuse. Die Häme würde ich gern hören, wenn man die verbaut hätte und so ein Monster auf die Nase setzen soll.
    Dass Intel die Massenproduktion von Smartphonechips nicht weiter vorantreibt, bedeutet doch nicht, dass Intel in Kooperation mit Microsoft keinen „Holo Lens“ SoC entwickeln würde. Die HGU ist ja wahrscheinlich schon ein Kooperationsprodukt. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass Microsoft sich hier nicht der Erfahrung der Chipbauer bedient.
    Die HoloLens ist jedenfalls eines der spannendsten Themen in der Branche. Die Anwendungsmöglichkeiten sind unzählig.

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