Microsoft will „alle“ Clouddienste auf Azure umziehen

Bisher gab es solche Pläne nur für Office 365. Die ebenfalls unter einem eigenen Stack laufenden Bing und Xbox Live galten als unrettbare "Legacy"-Services. Einer Stellenausschreibung zufolge hat sich das geändert. Ein wesentlicher Kostenfaktor ist die Umstellung aber noch nicht.

Microsoft verfolgt einen Plan, zumindest alle seine Schlüssel-Clouddienste auf Azure zu bringen. Indizien dafür hat Microsoft-Spezialistin Mary Jo Foley von ZDNet.com anlässlich der jüngsten Quartalszahlen in einem Beitrag zusammengefasst.

Microsoft Azure (Bild: Microsoft)Tatsächlich sind es vor allem Microsofts neuere Clouddienste, die Azure nutzen – im Office-Bereich etwa das Azure Active Directory, das Herzstück von Office 365. Aber alle Bing-Dienste, Office 365 Commercial und Consumer sowie die meisten Xbox-Live-Dienste werden nicht in Azure gehostet. Für Office 365 gab es schon 2011 den Plan, das zu ändern – Bing und Xbox Live aber wurden als „Legacy“-Dienste betrachtet, die nie unter Azure laufen würden.

Eine Stellenausschreibung der Sparte Cloud & Enterprise zeigt nun, dass sich diese Haltung geändert hat. Dort heißt es: „Heute stellt Microsoft hunderte Online-Dienste zur Verfügung, von Ads bis Xbox Live, von Bing bis O365 und viele weitere. Manche laufen heute auf Azure, andere unter Autopilot und manche auf eigenen Legacy-Rechenzentrums-Stacks. Dieses Unternehmen wandelt sich. Sie werden alle auf Azure umgestellt.“

Microsoft verwendet dort auch das Wort „cloudoptimal“ und fasst es wie folgt zusammen: „Alle Microsoft-Dienste laufen am besten unter Azure, und Azure wird zur besten Cloud der Welt.“ Unklar ist allerdings, ob „alle“ in der Beschreibung wirklich „alle“ heißt – oder nur „alle Premium-Dienste“ rund um zentrale Themen wie Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge und Business Analytics.

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Microsoft wollte dazu auf Nachfrage keinen Kommentar abgeben. Anlässlich der eben veröffentlichten Quartalsmeldung kommentierte aber General Manager Chris Suh, der für Investor Relations zuständig ist, einen Rückgang des Betriebsgewinns im Bereich Intelligent Cloud um 14 Prozent auf 2,19 Milliarden Dollar im dritten Quartal. Ihm zufolge sind die Margen bei Clouddiensten geringer als bei Softwareverkäufen, und das Wachstum von Azure überflügelt das des Bereichs Lizenzsoftware. Eine Umstellung von Diensten auf Azure trage zu den wachsenden Betriebskosten bei, sei aber „kein wesentlicher Faktor“.

Wichtig zu wissen ist auch, dass Microsofts Commercial Cloud sich für die Nutzung von Azure durch eigene Dienste keine Umsätze gutschreibt, eine Umverteilung von Umsätzen durch die Verschiebung wird es also nicht geben. Vermutlich spekuliert Microsoft aber auf Einsparungen beim Hardwarekauf, bei der Software und der Wartung – sowie natürlich auf die Möglichkeit, Azure weiter zu verbessern.

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Microsofts Commercial Cloud soll laut öffentlicher Zielsetzung im Finanzjahr 2018 auf einen Jahresumsatz von 20 Milliarden Dollar kommen. Derzeit sieht Microsoft sie mit hochgerechneten 10 Milliarden Dollar in der Spur. Sie schließt Azure und die Office-365-Business-Dienste (Exchange Online, SharePoint Online, Skype for Business Online), Dynamics CRM Online und die Enterprise Mobility Suite ein. Im Rechenzentrum einsetzbare Software, Cloud-Hosting oder auch Consulting-Dienste gehen hier nicht ein.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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Themenseiten: Bing, Cloud-Computing, Microsoft, Microsoft Azure, Office 365

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