Oracle kauft Big-Data-Spezialisten Crosswise

Das israelische Start-up hat unter anderem Machine-Learning-Techniken zur geräteübergreifenden Nutzeridentifikation entwickelt. So lässt sich Werbung zielgerichtet ausliefern, personalisieren und analysieren. Der Kaufpreis soll rund 50 Millionen Dollar betragen.

Oracle hat die Übernahme des israelischen Big-Data-Start-ups Crosswise bekannt gegeben. Zu den finanziellen Einzelheiten der Akquisition äußerte es sich offiziell nicht. Nach Informationen der Zeitung Times of Israel liegt der Kaufpreis jedoch bei etwa 50 Millionen Dollar.

(Bild: Crosswise)Oracle will Crosswise und dessen rund 20-köpfiges Mitarbeiterteam in seinen Geschäftsbereich für „Data as a Service“ eingliedern, die Oracle Data Cloud. Die Crosswise-Technologie unter anderen den Oracle ID Graph aufwerten, wie es in einem Blogbeitrag von Oracle heißt.

Das Führungsteam von Crosswise besteht aus CEO Steven Glantz, der das Unternehmen 2013 gegründet hat, Forschungsleiter Ron Reitner und CTO Jonathan Sidnr. Letzterer hat in der Vergangenheit bereits mehrere Start-ups entwickelt, aufgebaut und an US-Firmen wie AOL und Facebook verkauft. Für Crosswise hatte er rund fünf Millionen Dollar Wagniskapital eingesammelt.

Die Technologie von Crosswise erlaubt es, auch sehr große Datenmengen – laut Oracle über ein Petabyte – mit Informationen zu Nutzern und deren Aktivitäten von unterschiedlichen Geräten aus unter anderem mittels proprietärer Methoden für Maschinenlernen auszuwerten und eine sogenannte Device Map zu erstellen. Auf diese Weise können einzelne Nutzer mehreren von ihnen verwendeten Geräten zugeordnet werden. Laut Crosswise ist dies mit großer Genauigkeit, skalierbar und in hoher Qualität möglich.

„Die Identität eines Nutzers übergreifend über Desktop, Browser und Mobil-Apps erkennen und daraus aussagekräftige und konsistente Beziehungen zu Kunden oder potenziellen Kunden ableiten zu können, ist eine der drängendsten Aufgaben für Marketingverantwortliche geworden“, erklärt Omar Tawakol, Senior Vice President und General Manager der Oracle Data Cloud. „Identifizierungsmethoden unterscheiden sich je nach Gerät und Kommunikationskanal. Indem sie diese Aufgabe lösen, können Marketingverantwortliche in einen wesentlich effektiveren Dialog mit den Verbrauchern treten und Milliarden Dollar an Marketingausgaben einsparen.“

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Die Cloud forciert Innovationen

Ohne Cloud-Technologie sähe der Alltag heute ganz anders aus. Dropbox, Facebook, Google und Musikdienste gäbe es nicht. Erst Cloud-Technologien haben diese Services ermöglicht und treiben heute Innovationen schneller denn je voran.

Die Oracle Data Cloud wird als „Data as a Service“ angeboten und aggregiert nach Angaben des Unternehmens in ihrem Data Marketplace derzeit über drei Milliarden Profile von mehr als 15 Millionen Websites. Zur Analyse wird der Anfang 2015 eingeführte Oracle ID Graph herangezogen. Er unterscheidet sich von anderen Graph-Konzepten, wie sie Facebook oder LinkedIn verfolgen, unter anderem dadurch, dass Oracle durch die Präsenz seiner Software bei der Unterstützung von Prozessen der Unternehmen auch die Möglichkeit hat, Offline-Interaktionen einzubeziehen. Außerdem greift die Oracle Data Cloud auf Datensammlungen Dritter zurück.

Der Kauf von Crosswise soll die Fähigkeiten des Oracle ID Graph erweitern und eine „komplette Übersicht über die digitalen Interaktionen eines Kunden über mehrere Geräte hinweg“ ermöglichen. Einen Zeitplan für die Umsetzung dieses Vorhabens hat Oracle aber noch nicht genannt.

[mit Material von Peter Marwan, silicon.de]

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