Zeitungskiosk Blendle startet in den USA

Zunächst beschränkt sich das US-Angebot auf 10.000 Test-Registrierungen. Beteiligte Medien sind etwa The Wall Street Journal, The Economist, The New Yorker, New York Magazine, Time und Bloomberg Businessweek. Ihre Inhalte stehen auch Lesern in Deutschland zur Verfügung.

Die aus den Niederlanden stammende Zeitungskiosk-App Blendle ist in den USA gestartet. Anwender können dort einzelne Artikel unterschiedlicher Publikationen fallweise kaufen, ohne ein Abonnement abzuschließen. Blendle wurde im vergangenen Jahr mit 3,7 Millionen Dollar von der New York Times Co und dem Axel-Springer-Verlag finanziert.

Icon (Bild: Blendle)In den Niederlanden und Deutschland, wo Blendle im September 2016 startete, hat es zusammen mehr als 650.000 User, von denen die Hälfte weniger als 35 Jahre alt ist. In den USA visiert es zunächst einmal 10.000 Nutzer an, die die App während einer ersten Testphase nutzen können. Beteiligte Medien sind etwa The Wall Street Journal, The Economist, The New Yorker, New York Magazine, Time und Bloomberg Businessweek. Ihre Inhalte stehen auch Lesern in Deutschland zur Verfügung.

Die Preise für einen Artikel beginnen bei 9 Cent und reichen bis 49 Cent. Anwender bekommen zur Begrüßung zudem ein Gratis-Guthaben von 2,50 Cent. Das Buchungsmodell ist speziell: Artikel gelten durch das Antippen ohne weitere Abfrage als gekauft, um keine große Hürde aufzustellen. Dafür lassen sie sich zurückgeben – auch noch nach dem Lesen.

Dem Anbieter zufolge werden derzeit etwa 10 Prozent der Artikelkäufe rückgängig gemacht. Bei einzelnen Beiträgen kann die Quote bis auf 50 Prozent ansteigen – vor allem bei Meldungen, die wenig mehr als eine reißerische Überschrift zu bieten haben, wie Alexander Klöpping, einer der Gründer von Blendle, gegenüber The Verge anmerkt.

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US-Version von Blendle (Screenshot: ZDNet.de)Bei der Abrechnung erhalten die Verlage 70 Prozent der Umsätze. Blende behält also – genau wie Apple und Google bei ihren Software- und Medien-Stores – 30 Prozent für sich.

Für Verlage ist das Modell mit einigen Fragezeichen versehen. So stellt die ungewöhnliche Rückgabemöglichkeit ein Risiko dar. Zudem müssen sie die Bündelung ihrer Artikel unter einer Marke – egal ob auf einer Website oder in einem Druckerzeugnis – aufgeben, und damit ein Stück ihrer historischen Identität. Zudem ist eine gründliche Koordination der digitalen Strategie erforderlich, denn Kunden werden ungern einen (wenn auch kleinen) Betrag für einen Artikel zahlen wollen, den sie auch gratis auf der Verlagswebsite hätten lesen können. Und schließlich befürchten von Politico zitierte US-Medienwissenschaftler auch einfach, dass ihre Landsleute anders als Europäer nicht für Inhalte zu zahlen bereit sind – auch nicht für hochwertige.

Blendle beschäftigt inzwischen etwa 70 Mitarbeiter. 15 davon sind selbst Journalisten und fürs Kuratieren der Artikel zuständig. Blendle wird für Android und für iOS angeboten.

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Themenseiten: Android, Blendle, Software, iOS

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