Sony-CEO erwartet keine Smartphone-Innovationen mehr

Kazuo Hirai sieht diese Produktkategorie "an einem Scheidepunkt" - ähnlich wie normale Handys vor zehn Jahren. Er weiß noch nicht, was folgen wird - glaubt aber zumindest nicht an Virtual Reality außerhalb des Wohnzimmers. Das neue Sony ist insgesamt offener und kooperativer, wie er sagt: "Wir können viel, aber nicht alles."

Sonys CEO Kazuo Hirai sieht das Ende von Smartphones ab. Der Welt am Sonntag sagte er in einem Interview, wie normale Handys vor zehn Jahren stünden nun Smartphones „an einem Scheidepunkt.“ Schon jetzt gebe es „keine wesentlichen Innovationssprünge mehr.“

Die Smartphone-Begeisterung von Sony-CEO Kazuo Hirai hat sich gelegt (Bild: CBS Interactive).Die Smartphone-Begeisterung von Sony-CEO Kazuo Hirai hat sich gelegt (Bild: CBS Interactive).Was die Smartphone-Technik ablösen wird, kann der CEO aber auch nicht sagen. Sony beschäftige sich „ständig“ mit dieser Frage, kenne aber die Antwort noch nicht. Anders als sein Facebook-Kollege Mark Zuckerberg glaubt er nicht recht an Virtual Reality (VR) außerhalb des Heim- und Spielebereichs. „Ich glaube nicht, dass die Leute das unterwegs viel nutzen und mit Brillen herumlaufen werden.“ Sony will VR aber im Videospiel- und Unterhaltungsbereich ausgiebig nutzen.

Hirai berichtete der Zeitung auch, die Restrukturierung von Sonys eigener Smartphonesparte schreite gut voran und werde Ende März nach zwei Jahren abgeschlossen. Danach werde es nur noch kleinere Korrekturen geben. Wichtig sei vor allem Profitabilität: „Der ständige Blick auf Marktanteile hat uns in der Vergangenheit in finanzielle Schwierigkeiten gebracht.“ Zuletzt waren im Januar 2015 noch einmal 1000 Stellen bei Sony Mobile weggefallen.

Das neue Sony lasse sich auch durch größere Offenheit charakterisieren, erklärte Hirai noch. Im Bereich Künstliche Intelligenz beispielsweise gebe es Kooperationen. „Das war noch vor fünf Jahren bei Sony undenkbar, als man der Meinung war, alles selbst besser machen zu können.“ Heute ist eine Spur Nüchternheit eingekehrt: „Wir können vieles, aber nicht alles.“

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Das Xperia M5 kostet hierzulande 399 Euro (Bild: Sony).Xperia M5 (Bild: Sony)Schon auf der CES 2016 im Januar hatte Hirai sein Unternehmen als offen und lernwillig charakterisiert: „Trotz aller Fehltritte lernen wir weiter dazu und wachsen.“ Unter den von ihm für die Messe in Las Vegas angekündigten „mächtigen und revolutionären Innovationen, die heute in unserer Branche passieren“ waren aber vor allem Dinge wie Kopfhörer sowie Boxensysteme mit mehr Bass und Schallplattenspieler für Vinyl-Platten, wie sich bei der International Business Times nachlesen lässt.

Auf dem Mobile World Congress stellte Sony diesen Monat eine Android-Smartphone-Reihe Xperia X vor. Sie löst im Mai die aktuelle Z-Serie ab und umfasst das Oberklassemodell Xperia X, das Mittelklassegerät Xperia XA und die zunächst nicht in Deutschland erhältliche High-End-Ausführung Xperia X Performance. Highlight des rund 600 Euro teuren X ist die 23-Megapixel-Kamera mit „prädikativem Autofokus“.

Mögliche Innovationen erprobt es parallel in Japan, zuletzt mit einer Universalfernbedienung mit E-Ink-Touchscreen namens Huis. Sie war zunächst über Sonys eigene Crowdfunding-Plattform First Flight vorfinanziert worden. Seit diesem Monat ist sie regulär bei Sony Japan bestellbar – zu einem Preis von 27.950 Yen oder umgerechnet 220 Euro. Hirai hat sogar eine Tarnfirma namens Fashion Entertainments gründen lassen, um per Schwarmfinanzierung das tatsächliche Interesse an Konzepten wie einer E-Ink-Smartwatch auszuloten.

[mit Material von Rainer Schneider, ITespresso.de]

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Themenseiten: Smartphone, Sony, Virtual Reality, Wearable

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