Indien: Amazon kauft Bezahldienst – Apple baut Entwicklungszentrum

Emvantage Payments soll Bezahlen für Amazon-Einkäufe mit dem Smartphone ermöglichen. Bisher zahlt die Hälfte aller Amazon-Kunden dort noch per Nachnahme. Parallel hat Apple seine Anfang der Woche bekannt gewordene 25-Millionen-Dollar-Investition in Hyderabad bestätigt.

Amazon informiert über seine Intention, den privat geführten Bezahlanbieter Emvantage Payments zu übernehmen und so seine Position am indischen Markt auszubauen. Fast gleichzeitig bestätigte Apple ein verstärktes Engagement auf dem indischen Subkontinent, wo es für 25 Millionen Dollar ein Entwicklungszentrum baut, das bis zu 4500 Mitarbeiter aufnehmen soll.

Amazon (Bild: Amazon)Amazons erklärtes Ziel ist es, Kunden in Indien eine „optimale Bezahlerfahrung“ bieten zu können. In diesem Zusammenhang merkt Quora an, dass 50 Prozent der indischen Amazon-Nutzer derzeit noch mit Bargeld zahlen, also per Nachnahme bei Lieferung. Das führe aber zu mehr Rückläufern und sei umständlich zu verwalten.

Außerdem habe Amazon Nachholbedarf: Sein chinesischer Konkurrent Alibaba hat sich mit einer Investition in Paytm schon in Indien aufgestellt. Dieser Dienst funktioniere ähnlich wie Paypal. Emvantage hingegen ermöglicht einfache Bezahlabläufe auch von Mobilgeräten aus.

Der Preis wurde nicht öffentlich gemacht. Amazon will die Übernahme im laufenden ersten Geschäftsquartal 2016 abschließen.

Parallel hat Apple bestätigt, dass es tatsächlich sein erstes Technologiezentrum außerhalb der USA in Hyderabad errichten wird. Die Investitionshöhe beträgt 25 Millionen Dollar. Es soll auf einer Fläche von rund 23.225 Quadratmetern bis zu 4500 Mitarbeiter aufnehmen.

Google-CEO Sundar Pichai hatte bei seinem Indienbesuch im Dezember letzten Jahres angekündigt, dass sein Unternehmen in den nächsten Jahren in Hyderabad den größten Campus außerhalb seiner Zentrale in den USA eröffnen wird. Und Microsoft-CEO Satya Nadella gab ebenfalls im Dezember bei einem Besuch in Hyderabad Pläne bekannt, die Aktivitäten in der Region auszuweiten.

Apple (Bild: Apple)Indien ist aber nicht nur Heimat fähiger Programmierer, sondern auch ein schnell wachsender Markt für Smartphones. Im Herbst hatte Apple daher den Preis des iPhone 5S in Indien dreimal in Folge gesenkt – von umgerechnet 605 Euro auf zuletzt nur noch 340 Euro. Analysten hielten dies für einen Versuch, im mittleren Preissegment Fuß zu fassen. So könnten schließlich Millionen indische Nutzer für sein Ökosystem gewonnen werden.

Im Januar beantragte Apple dann eine Genehmigung des indischen Department of Industrial Policy and Promotion (DIPP), um Ladengeschäfte zu eröffnen. Auch für den Online-Vertrieb seiner Produkte ersuchte es einem Bericht zufolge um eine Zulassung durch die Regierung. Es reagiert damit auf eine Gesetzesänderung vom November, die ausländische Investitionen in Markengeschäfte erleichtert. Zuvor mussten ausländische Firmen 30 Prozent ihrer Produkte aus Indien beziehen, wenn sie sich zu 51 Prozent oder mehr in einen Markenhandel einbringen wollten.

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Indien gilt aktuell als Smartphonemarkt mit den stärksten Zuwächsen weltweit, weshalb sich Google mit seinen Android-One-Partnern, Samsung mit Tizen-Modellen und Xiaomi gleichermaßen dorthin orientieren. Im vierten Quartal 2014 setzten 65 Prozent aller Inder laut IDC Feature Phones ein. Dass der Trend zum Smartphone geht, lässt sich allerdings daran ablesen, dass es im ersten Quartal 2014 noch 78 Prozent waren. Die wenigsten dieser Erstkäufer können allerdings hohe Summen investieren, was DataWind schon zur Konzeption eines Modells zum Preis von 14 Euro gebracht hat.

Apple war entsprechend im dritten Quartal 2015 noch nicht unter den fünf in Indien führenden Herstellern. IDC sagt voraus, dass der indische Markt nach Stückzahlen 2017 die USA überholen könnte.

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Themenseiten: Amazon, Apple, E-Commerce, Indien

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