Blackberry entlässt – auch den Chef für Innovationen

Mit von Bord geht BBM-Erfinder Gary Klassen, der zuletzt als Director Architecture & Innovation fungierte. Die meisten Stellenstreichungen betreffen offenbar mit Blackberry-10-Software beschäftigte Mitarbeiter. Nach Blackberry Priv entwickelt der kanadische Hersteller ein weiteres Android-Smartphone.

Blackberry hat weitere 200 Stellen gestrichen, um Kosten zu sparen. 75 Jobs entfielen bei der Herstellung in Florida, aber die Mehrzahl in der Zentrale in Ontario. „Während Blackberry weiterhin seinem Turnaround-Plan folgt, bleiben wir auf bessere Effizienz unserer weltweiten Belegschaft konzentriert“, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens.

Blackberry-Logo (Bild: Blackberry)

Nicht nennen wollte der kanadische Hersteller den Prozentsatz der Belegschaft, der von den Entlassungen betroffen ist. Schon im September hatte Blackberry rund 200 Mitarbeiter entlassen. Vor einem Jahr beschäftigte es noch über 6000 Mitarbeiter.

Laut Reuters betrafen die Entlassungen in Kanada Mitarbeiter, die an der Software für das Smartphone-Betriebssystem Blackberry 10 arbeiteten. Es beruft sich auf einen Informanten, der aufgrund des sensiblen Themas nicht namentlich genannt werden wollte. Bestätigt hat Blackberry selbst inzwischen, dass mit Gary Klassen einer der dienstältesten Mitarbeiter das Unternehmen verlassen hat. Klassen hatte den Messaging-Dienst BBM geschaffen, war seit 2000 bei Blackberry und fungierte dort zuletzt als Director Architecture & Innovation.

Vor Kurzem erst kündigte das Unternehmen außerdem eine Verdoppelung seiner Aktienrückkäufe an, um den Kurs zu stützen. Das Rückkaufprogramm bezeichnete es als ein „attraktives Investment“ angesichts der gegenwärtigen Bedingungen im Aktienmarkt – es werde sich auf seinen Bestand an Barmitteln nicht wesentlich auswirken.

Im Oktober schloss Blackberry-CEO John Chen einen Ausstieg aus dem Handygeschäft nicht mehr aus. Er wolle die Smartphone-Strategie seines Unternehmens davon abhängig machen, ob die Sparte in absehbarer Zeit wieder schwarze Zahlen schreibt. „Irgendwann im nächsten Jahr müssen wir unsere Geräte-Sparte profitabel machen“, sagte er. „Sonst muss ich überdenken, was ich da mache.“

Chen scheint es bereits überdacht zu haben und Kurs in Richtung Android zu nehmen, wie aus einem Blogeintrag im Januar zu entnehmen. Darin sicherte er den Blackberry-10-Kunden weitere Verbesserungen hinsichtlich Sicherheit und Privatsphäre zu. Für später in diesem Jahr avisierte er eine Version 10.3.4 mit noch mehr Sicherheitsverbesserungen. Gleichzeitig deutete er aber den Wechsel zu Googles Android-Betriebssystem an, das sich im Markt breit durchgesetzt hat und eine vielfach größere Auswahl an Apps bietet: „Während wir 2016 weiterhin in Blackberry 10 investieren, werden wir außerdem ein weiteres Smartphone auf Android-Basis entwickeln. Weitere Einzelheiten zu unserer Roadmap werden mit mitteilen, wenn wir bereit sind.“

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Mit dem Priv brachte Blackberry sein erstes Android-Smartphone inzwischen auch in den deutschen Handel. In den USA und Kanada war es schon im November gestartet. Das 5,4-Zoll-Gerät mit ausziehbarem Display und physischer Tastatur kostet hierzulande rund 750 Euro. In einem Test von ZDNet.de konnte das Blackberry Priv unter anderem mit seinem sehr guten Display, den für Android hohen Sicherheitsstandards und der gelungenen Umsetzung des Slider-Formfaktors überzeugen.

Blackberry hat für sein Modell Priv das eigentliche Android-Betriebssystem verschlankt und mit zusätzlichen Funktionen gegen Angriffe gehärtet. Schon beim Start wird das Betriebssystem auf Konsistenz überprüft. Es basiert derzeit noch auf Android 5.1, ergänzt es aber mit Verbesserungen des Sicherheitssystems. Neben den monatlichen Sicherheitsupdates will der Hersteller in besonders kritischen Fällen auch Aktualisierungen außer der Reihe und unabhängig vom Provider verteilen.

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Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Blackberry entlässt – auch den Chef für Innovationen

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  • Am 10. Februar 2016 um 6:49 von stefan viehrig

    weg mit dem androide müll … erlich ich habs versucht mit dem priv und es ist harwar seitig ein top gerät aber androide… der absulute mist … vile zu komplizietr zu bedienen viel zu unübersichtlich und simple sachen wie der taschenrechner sind einfach totaler käse… ich mein schuat euch mal den taschenrechenr an … das kann nicht deren ernst sein so was habe ich zuvor noch nie gesehen klar kann man andere runterladen aber wozu soll ich mri erst einen ordentlichen rechner aus dem store suchen? klar ist die app auswahl gröser … logisch wenn es nur dreck apps gibt und die alle doppelt und dreifach nur mit anderem namen für mich nie wieder androide

    • Am 10. Februar 2016 um 8:21 von Dudensohn

      Doitshe Sprake, swere Sprake, wa?? Wann wird endlich eine Tauglichkeitsprüfung für Tastaturschreiben eingeführt? Unglaublich…

      • Am 10. Februar 2016 um 9:58 von SO IST ES

        Ich muss sagen: Das geht echt eine Nummer besser! Aber immerhin kann ich inhaltlich alles verstehen, was der Stefan meint. Und er hat Recht! Bloß, weil Android zig Millionen Apss hat, muss ich doch nicht gleich irgendeinen Dreck auf mein 780 € – Smartphone werfen. Ich finde es ja schon schlimm genug (vll auch widerspiegelt traurig), dass die Gesellschaft immer noch nicht versteht, dass es nicht darum geht, möglichst viele Apps auf dem Smartphone zu haben und es für jeden Scheiß eine App geben muss! Hauptsache am Ende rumjammern, wenn die neue Generation NUR NOCH auf den Smartphone-Bildschirm starrt, denn genau das ist das Produkt, ALLES zu „verapplichen“!

        Daher empfinde ich es als eine Schande, dass das beste Betriebssytem für Smartphones einen Marktanteil von nicht mal einen Prozent hat. Arme Gesellschaft!

  • Am 10. Februar 2016 um 14:14 von Judas Ischias

    Ist das Aussehen der Taschenrechner von der Betriebsversion abhängig?
    Sind die nicht auch unterschiedlich im Aussehen, weil unterschiedliche Gerätehersteller?
    Aber sein Gemecker über den Taschenrechner hat er überhaupt nicht begründet.
    Was ist denn daran totaler Käse?
    Und wo ist Android viel zu kompliziert zu bedienen und zu unübersichtlich?
    Sieht mir eher nach einem Trollversuch von PeerH aus, der es auf diese Art versucht Android schlecht zu machen.;)
    Und die vielen Rechtschreibfehler kommen daher, weil Siri immer noch nicht richtig funktioniert.;)

    • Am 11. Februar 2016 um 9:38 von SO IST ES

      Zum Begründen war ich auch da ;) Auf einem BlackBerry erwartet man einen Taschenrechner mit BlackBerry Qualität! Wenn man ein Android mit einem BB10 vergleicht, dann ist der Androide unübersichtlich und kontraproduktiv..wer mit Android groß wird, wird es bestimmt lieben aber ich garantiert nie! Ich bin auch nicht der größte Apple-Freund aber sollte mir nichts Anderes irgendwann übrig bleiben, werde ich es, wie ALLE ANDEREN Betriebssysteme VOR Android ziehen ;)

  • Am 12. Februar 2016 um 6:59 von Wer braucht was

    Ich habe nun schon alle drei der relevanten Betriebssysteme gehabt. Aktuell Android. Apple kam für mich nicht mehr infrage, da mich die Einschränkungen unheimlich nervten. Mein aktuelles Gerät Galaxy Note 4 lässt keine Wünsche offen und bei niveauvollen Umgang mit dem Playstore und Gerät regelmäßig „säubern“, ist das Betriebssystem das, was am meisten zu bieten hat. Sicherheit? Das große Thema. Darum sollte man sich selber kümmern und nicht die Betriebssysteme dafür verantwortlich machen! Da wird’s nun aber schwierig. Die junge Generation ist sich dieses Themas noch nicht ganz bewusst. Hauptsache es gibt für alles und jedes eine App. Rund um die Uhr online sein und Musik unkompliziert verschicken und tauschen ist wichtig. Apple unterbindet es und Blackberry ist unattraktiv. Ich kann mir vorstellen, dass Android hauptsächlich durch diese Zielgruppe diesen führenden Marktanteil bekommen hat. Wenn man die Augen im Alltag offen hält, ist das sogar offensichtlich. Trotz allem werde ich mich wieder Blackberry zuwenden, da mir das Blackberry 10 sehr gut gefällt und zudem das Blackberry Passport ein spitzen Smartphone ist. Es ist zwar schon eine Weile auf dem Markt, aber nach reichlichem testen für den Alltag in der Bedienung, Anbindung an arbeitsrelevante Geräte (einfach mal über Passport lesen, lohnt sich) und Verarbeitung des Gerätes wird es vorerst kein besseres geben. Für Multimediaspielereien ist ja immernoch das Note 4 da :)
    Also, für und wider, schlechtmachen des einen und verteidigen des anderen Systems wird wohl nie aufhören, solange es verschiedene Systeme gibt. Jeder sollte das nehmen, was er möchte und dann sein Gegenüber nicht mit Macht von seinem „Einzigwahrem“ überzeugen wollen.
    Ich hoffe nur, dass Blackberry wieder genug Kunden findet und bestehen kann. Wenn ein Priv dabei hilft, warum nicht.

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