Bericht: AOL-Chef prüft für Verizon Yahoo-Übernahme

Tim Armstrong hatte eine Fusion mit Yahoo schon ins Auge gefasst, bevor seine Firma zu AOL kam. Er kennt Yahoo-CEO Marissa Mayer von ihrer gemeinsamen Zeit bei Google. Verizon-Chef McAdam sieht eine solche Fusion als "gute Sache für Anleger", wenn der Preis stimmt.

Der amerikanische Telekommunikationskonzern Verizon hat AOL-Chef Tim Armstrong angeblich die Aufgabe zugeteilt, ein Team anzuführen, das sich mit der Möglichkeit einer Übernahme von Yahoo beschäftigt. Bloomberg will dies von einem Informanten erfahren haben. AOL selbst gehört seit 2015 zu Verizon.

Verizon kauft AOL (Bild: Verizon/AOL)Verizon hatte schon im Dezember und diese Woche erneut ein Interesse an Yahoo bestätigt. Es gebe aber bisher keine offiziellen Verhandlungen und Verizon habe auch noch keine Banken hinzugezogen, sagt die Quelle. Armstrongs Aufgabe sei es, einige Details vorab zu klären, während Yahoo noch seine Strategie festzurre.

Armstrong hatte 2014 schon einmal mit Yahoo-Chefin Marissa Mayer über eine Fusion der beiden Traditionsfirmen gesprochen, als AOL noch eigenständig war. Beide kennen sich noch von Google, wo sie arbeiteten, bevor sie den jeweiligen CEO-Posten übernahmen.

Yahoo kann über Dienste wie Mail, Finanzen, Sport und Videos hinweg eine Milliarde Nutzer vorweisen. Für AOL und seine Mutter sind vermutlich auch seine Exklusivinhalte interessant, versucht Verizon doch gerade, ein Videostreaming-Angebot namens Go60 im US-Markt zu etablieren.

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Yahoo! (Bild: Yahoo!)Yahoo hatte diese Woche Entlassungen und eine Milliardenabschreibung angekündigt. Wie erwartet müssen 15 Prozent der Belegschaft gehen, was rund 10.000 Mitarbeitern entspricht. Die Goodwill-Abschreibung auf sein Web-Eigentum und Tumblr belastet Yahoos Ergebnis im vierten Quartal mit 4,46 Milliarden Dollar. Ein neuer Strategieplan sieht auch den Verkauf von Unternehmenswerten vor, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Damit kann die Neuausrichtung durch Mayer, die 2012 CEO wurde, als gescheitert gelten.

Armstrong hingegen, früher Chef des US-Vertriebs von Google, leitet AOL auch nach der Übernahme durch Verizon weitgehend unabhängig. Verizon-CEO Lowell McAdam nutzt ihn laut Bloomberg auch als Talentsucher und Unterhändler, um im Bereich Mobile Video mit Facebook und Youtube mithalten zu können. Beispielsweise wurde die Übernahme von App-Werbespezialist Millennia Media durch Armstrong eingefädelt, der diese Firma schon ins Auge gefasst hatte, bevor sein Unternehmen von Verizon geschluckt wurde.

McAdam hat aus seinem Interesse an Yahoo kein Geheimnis gemacht. Dessen Aufsichtsrat arbeite noch „konsequent und logisch“ an der weiteren Planung, sagte er vergangene Woche CNBC. „Zum richtigen Preis wäre es meiner Meinung nach eine gute Sache für die Investoren, wenn man manche seiner Bereiche unter der Führung von Tim Armstrong mit AOL kombinieren würde.“

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