Google will Serverchips von Qualcomm einsetzen

Der Internetkonzern will seine Pläne auf einer Investorenkonferenz am 11. Februar erläutern. Google arbeitete bereits bei der Entwicklung der ARM-basierten Chips mit Qualcomm zusammen. Der Chipentwickler muss auf den ausgereiften Smartphonemarkt reagieren und interessiert sich deshalb für den von Intel dominierten Markt der Serverprozessoren.

Google denkt an den Einsatz ARM-basierter Serverchips von Qualcomm und will seine Absicht auf einer Investorenkonferenz am 11. Februar erläutern. Das berichtet Bloomberg und beruft sich auf Informanten, die mit den Plänen vertraut sind. Der Internetkonzern hat demnach an der Entwicklung der Prozessoren mitgewirkt und will sie einsetzen, wenn sie den Leistungserwartungen entsprechen.

Qualcomm Logo (Bild: Qualcomm)

Qualcomm stellte im Oktober bereits einen ARMv8-Prototypen mit 24 Prozessorkernen vor und erklärte dazu, noch etwa ein Jahr von der Auslieferung von Serverprozessoren in Stückzahlen entfernt zu sein. Testchips seien jedoch bereits zu Cloud-Anbietern in Nordamerika und China unterwegs, deren Namen es jedoch nicht nennen wollte. Als der wohl wichtigste Interessent stellt sich nun Google heraus, das in jedem Quartal rund 300.000 Prozessoren für die Server in seinen Rechenzentren benötigt. Laut IDC ist der Internetkonzern allein für über 5 Prozent dieses Marktsegments gut.

Prozessoren der ARM-Architektur sind vor allem durch ihren Einsatz in Smartphones und Tablets bekannt, aber etwa auch in Festplatten, Smartcards und Netzwerkausrüstung zu finden. Ihr Einsatz in Servern wird seit Jahren kontrovers diskutiert, aber bislang fiel auch Googles Entscheidung zugunsten leistungsstärkerer Prozessoren aus. Vor allem Intel lieferte sie zu, während AMD weniger erfolgreich war mit seinen Bemühungen, im Servermarkt zu reüssieren. Google muss aber an mehr als einem leistungsfähigen Anbieter in diesem Segment interessiert sein, damit ihm bei Preisverhandlungen eine Alternative offensteht.

ARMs 64-Bit-Architektur könnte besondere Vorzüge in den dicht gepackten Racks in Rechenzentren ausspielen und damit Intel zu schaffen machen, das im vierten Quartal 2015 „Rekordumsätze in den Bereichen Data Center und Internet der Dinge“ meldete. Qualcomm wiederum muss auf den ausgereiften Smartphonemarkt reagieren. Sein CEO Steve Mollenkopf deutete im Dezember eine „strategische Flexibilität“ an, die sich auf das Internet der Dinge, aber auch auf den von Intel dominierten Markt für Serverprozessoren beziehen könnte. Auch AMD liefert inzwischen mit rund einjähriger Verspätung ARM-basierte Server-CPUs der Reihe Opteron A1100 aus.

Im Januar kündigte Qualcomm die beabsichtigte Gründung eines Joint Venture zur Entwicklung von Serverchips in China an. An dem halbstaatlichen Gemeinschaftsunternehmen sind Regierungsbehörden der Provinz Guizhou beteiligt. Es soll den Namen Guizhou Huaxintong Semi-Conductor Technology tragen und sich auf Design, Entwicklung und Vertrieb von Serverchips konzentrieren.

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