Bericht: Apple integriert Li-Fi bereits in iOS

iOS 9.1 scheint eine Eigenschaft namens "LiFiCapability" zu definieren. Damit würde Apple eine große Überraschung gelingen: Andere Forscher erwarten eine kommerzielle Nutzung der mit Lichtimpulsen arbeitenden schnellen Übertragungstechnik frühestens in drei Jahren.

Apple arbeitet offenbar bereits an einer Integration der Übertragungstechnik Li-Fi in sein Mobilbetriebssystem. Das zeigen Hinweise in iOS 9.1, die Apple Insider aufgegriffen hat. Unter anderem wird dort eine Eigenschaft namens „LiFiCapability“ genutzt. Twitter-Nutzer kyofujibaya hält die Einführung der Technik bei Apple sogar für „unmittelbar bevorstehend“.

In iOS 9.1 definierte LiFiCapability (Screenshot: ZDNet)In iOS 9.1 definierte LiFiCapability (Screenshot: ZDNet bei Twitter)Li-Fi ist eine VLC-Technologie, was für Visible Light Communication steht, sie basiert also auf einer Übertragung durch Lichtimpulse – typischerweise durch OLEDs. Li-Fi wird daher Funktechniken wie WLAN/Wi-Fi oder auch LTE eher ergänzen als ersetzen, soll aber bis zu 100-mal höhere Geschwindigkeit als WLAN schaffen.

Apple Insider hat aus diesem Anlass einen Patentantrag Apples aus dem Jahr 2013 ausgegraben, der eine Methode für „optische Modulation mithilfe eines Bildsensors“ beschreibt. Es erscheint daher denkbar, dass Apples Li-Fi-Forschung seit Jahren läuft. Angesichts der Erfahrungen anderer Forscher wäre eine baldige Einführung aber eine große Überraschung.

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Eine LED-Lampe sorgt für Beleuchtung und drahtlose Datenübertragung (Bild: Velmenni).Das in Estland sowie Indien tätige Velmenni testet Li-Fi in Pilotversuchen und geht von einer kommerziellen Nutzung frühestens in drei Jahren aus. Das französische Unternehmen Oledcomm arbeitet seit Jahren mit der Technologie und bietet mit seinen „GEOLiFi“-Kits Produkte für das Entwickeln und Testen von Li-Fi-Lösungen an. Ebenso wie das konkurrierende „pureLiFi“ hält es sich aber mit Aussagen zu extrem hohen Übertragungsraten zurück.

Die optische Kommunikation im Nahbereich basiert auf speziellen LEDs. Sie werden in so extrem schneller Folge ein- und ausgeschaltet, dass das menschliche Auge nicht einmal ein Flackern wahrnimmt. Die Empfangsgeräte müssen über Fotodioden verfügen, um die Lichtsignale in elektrische Impulse umwandeln zu können. Das schränkt Li-Fi regelmäßig auf eine direkte Übertragung auf Sicht ein, eine Übertragung durch Hauswände ist nicht möglich. Die Verfechter der Technik erklären das aber zugleich als vorteilhaft für die Sicherheit.

Erstmals demonstriert wurde ein Li-Fi-Gerät 2011 bei einem TED-Talk vom deutschen Informatiker Harald Haas, der an der Universität Edinburgh lehrt und auch den Begriff Li-Fi prägte. „Was wäre, wenn jede Deckenlampe auf der Welt in der Lage wäre, Daten zu übertragen?“ fragte er. Eine einzelne LED könne effizienter und sicherer deutlich mehr Daten übertragen als ein Funkmast. „Dafür müssen wir nur einen kleinen Mikrochip in jedes geeignete Leuchtmittel einbauen, um zwei grundlegende Funktionalitäten zu verbinden: Beleuchtung und drahtlose Datenübertragung.“

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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