Microsoft arbeitet offenbar an eigener SIM-Card

Sie ist für die Nutzung einer derzeit getesteten App laut Beschreibung erforderlich. Die App Cellular Data ermöglicht Mobilfunk-Roaming über im Windows Store gebuchte Kontingente - unabhängig vom tatsächlichen Netz. Möglicherweise dient Googles Project Fi als Vorbild.

Microsoft scheint einen eigenen LTE-Mobilfunkchip samt zugehörigem Roaming-Angebot zu entwickeln – eine „Microsoft-SIM-Karte“. Das entnimmt The Verge der Beschreibung einer App im Windows Store namens „Cellular Data“.

Microsoft Cellular Data (Screenshot: ZDNet.de)Vier Bewertungen für die App Cellular Data lassen auf mindestens ebenso viele Besitzer einer Microsoft-SIM-Card schließen (Screenshot: ZDNet.de).Sinn der App ist es, dem Nutzer wechselweises Log-in in die Netze von Mobilfunkanbietern zu ermöglichen, ohne dass dazu eine Vertragsbindung nötig wäre. Über die reine Beschreibung der App hinaus gibt es aber keine Ankündigung dazu. das Programm wird gerade getestet.

Im Begleittext heißt es: „Diese App ist nur für bestimmte Windows-10-Geräte konzipiert und erfordert eine Microsoft-SIM-Card.“ Auch steht dort, der Dienst sei „in einigen Ländern verfügbar und das Angebot gilt jeweils nur fürs Inland – internationale Roaming-Angebote werden bald folgen.“

Welche Märkte dies sein werden, ist unklar – ebenso wie die Preise. Der Kunde benötige nur ein Microsoft-Konto, heißt es. Er könne dann Datenkontingente im Windows Store erwerben und unabhängig vom eigentlichen Netz nutzen.

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Logo Project Fi (Bild: Google)Google hatte im April 2015 ein US-Mobilfunkangebot gestartet. In erster Linie nutzt Project Fi jedoch WLAN-Verbindungen, über die nicht nur der Datenverkehr, sondern auch alle Sprachanrufe geleitet werden. Erst wenn der Nutzer die Reichweite eines WLAN verlässt, greift Project Fi auf ein LTE-Mobilfunknetz zu. Welcher der beiden Anbieterpartner Sprint und T-Mobile zum Einsatz kommt, ist vom Standort des Nutzers abhängig.

Google sieht Project Fi als eine einfache und günstige Alternative zu den vorhandenen Mobilfunkangeboten an. Für 20 Dollar pro Monat erhält ein Google-Kunde eine Telefonie- und SMS-Flatrate inklusive WLAN-Tethering und internationaler Abdeckung in mehr als 120 Ländern. Eine Datenflatrate, die ebenfalls außerhalb der USA gilt, kostet 10 Dollar je Gigabyte. Im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern berechnet Google nur das tatsächlich verbrauchte Datenvolumen. Am Monatsende kann eine Rückzahlung oder Gutschrift erfolgen.

Microsofts Formulierungen legen nahe, dass es Project Fi in groben Zügen nachbaut. So ist auch Project Fi auf Anwender mit Google-Hardware beschränkt – zum Start war allein das Smartphone Nexus 6 damit nutzbar. Vorerst bleibt dies aber Spekulation. The Verge weist überdies darauf hin, dass auch Apple in den USA eine SIM-Karte mit Roaming bei Providerpartnern anbietet.

ZDNet.com konnte das Microsoft-Projekt mit einem auf der CES 2016 zwischen Microsoft und Transatel geschlossenen Vertrag in Verbindung bringen, einem Mobile Virtual Network Enabler. Transatels übliches Geschäftsmodell ist es, überschüssige Mobilfunknetzkapazitäten virtuellen Netzbetreibern ohne eigene Hardware verfügbar zu machen. Auch für Microsoft tritt es offenbar als Vermittler in Erscheinung.

Eine Reihe Surface-Tablet-Modelle wurde in der Vergangenheit mit SIM-Card-Slot für LTE geliefert. Ob die Microsoft-SIM-Card in allen solchermaßen LTE-fähigen Microsoft-Tablets funktionieren wird, ist nicht bekannt.

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Themenseiten: Google, Microsoft, Software, Telekommunikation, Windows 10

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