Facebook kämpft um „Free Basics“ in Indien

Vergangene Woche wurde der Dienst dort vorläufig ausgesetzt. Kritiker sagen, Facebook verletze die Netzneutralität und mache sich zum Türsteher fürs Internet. Facebook selbst gibt es als sein uneigennütziges Anliegen aus, einer Milliarde Inder eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Facebook hat auf eine vorübergehende Schließung seines Gratis-Internet-Angebots „Free Basics“ in Indien mit einer Marketingkampagne reagiert. Vor Weihnachten ordnete die indische Internet-Regulierungsbehörde TRAI den Provider Reliance Communications an, das Angebot einzustellen. Facebook antwortete gestern mit einer doppelseitigen Werbung in der Sunday Times Of India, in der es sich für „digitale Gleichberechtigung“ einsetzt. Bei TechCrunch findet sich ein Scan, der von Twitter-User Jeff Reifman stammt.

Facebook (Bild: Facebook)„Free Basics“ ist der jetzige Name der App für Internet.org. Sie war schon im April 2015 in Indien auf Kritik gestoßen, da bestimmte Dienste vom Internet-Volumen eines Nutzers ausgenommen werden – darunter natürlich Facebook selbst und sein Messenger. Kritiker halten dies für einen Verstoß gegen das Gebot der Netzneutralität. Facebook schwinge sich zum Türsteher des Internet auf.

Das Social Network verweist darauf, dass Angebote innerhalb von Free Basics extrem datensparend arbeiten müssen und unter anderem werbefrei sind. Um seine Offenheit zu beweisen, machte es die Teilnahme für jeden Entwickler möglich, wenn er sich an die vorgegebenen Spielregeln hält.

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Aufgrund der Probleme in Indien hatte Facebook schon eine Petition namens „Save Free Basics In India“ („Rettet Free Basics in Indien“) ins Leben gerufen. Trotzdem entschied die TRAI vergangene Woche für eine Sperre des Facebook-Angebots, das in Indien ausschließlich von Reliance Communications realisiert wird. Die endgültige Entscheidung fällt laut India Times voraussichtlich im Januar.

Android-App für Internet.org (Bild: Facebook)Android-App für Internet.org (Bild: Facebook)

Facebooks Zeitungsanzeige zeigt nun eine vierköpfige indische Familie. Im Text steht, der Vater – Facebook tauft ihn Ganesh – habe seine Ernte verdoppeln können, indem er sich via Free Basics über bessere Ackerbau-Techniken informierte. In gleicher Weise könne das Programm einer Milliarde Inder auf dem Weg in eine bessere Zukunft helfen.

Einen Vorstoß, die Debatte in Indien in Richtung von Facebooks Weltrettungsmission umzudeuten, hatte im Oktober CEO Mark Zuckerberg unternommen, der Internet für Indien als „moralische Verpflichtung ausgab. Er wolle sich uneigennützig für eine Milliarde Inder ohne Netzzugang einsetzen. Schließlich könnten sie nicht einfach eine Onlinepetition unterzeichnen. US-Angestellte von Facebook erfahren neuerdings an „2G Tuesdays“ im eigenen News Feed, was langsames Internet in der Praxis bedeutet.

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