Sketch, Coda: Entwickler verlassen den Mac App Store

Sie kritisieren unter anderem die strikten technischen Vorgaben. Zumindest der Entwickler der Design-App Sketch fordert zudem eine Upgrade-Option im Mac App Store. Ein anderer Anbieter steigert im Direktvertrieb seinen Umsatz um 44 Prozent.

Bohemian Coding hat seine Design-Anwendung Sketch aus dem Mac App Store entfernt. Das in Den Haag ansässige Unternehmen will seine Software künftig nur noch über seine eigene Website anbieten. Auch andere Entwickler gehen inzwischen diesen Weg, darunter Panic, der Herausgeber des Webeditors Coda. Sie kritisieren unter anderem Apples strikte technische Vorgaben für den Online-Marktplatz sowie die zu zahlende Provision von 30 Prozent.

„Es gibt viele Gründe für Sketch, den Mac App Store zu verlassen – viele davon machen uns für sich betrachtet keine großen Sorgen. Zusammengenommen machen sie es uns schwer, einen Verbleib zu rechtfertigen“, heißt es im Sketch-Blog. Apple benötige für die Prüfung von Updates weiterhin mindestens eine Woche. Außerdem schränkten die Store-Richtlinien, darunter das Sandboxing, einige Funktionen der Anwendungen ein.

Mac App Store (Screenshot: ZDNet.de)

Darüber hinaus kritisiert Bohemian Coding, dass es nach wie vor keine Möglichkeit gibt, Upgrades über den Mac App Store zu verkaufen. Auch langjährige Kunden müssen derzeit für eine neue Softwareversion den vollen Kaufpreis zahlen – Upgrade-Angebote lässt Apple nicht zu.

„Im vergangenen Jahr haben wir mit Sketch großartige Fortschritte gemacht“, so das Unternehmen weiter. „Das Kundenerlebnis des Mac App Store hat sich allerdings nicht wie bei seinem iOS-Gegenstück weiterentwickelt. Der Direktverkauf von Sketch erlaubt es uns, Ihnen ein besseres Erlebnis zu bieten.“

Panic bietet seine Coda-Software seit Oktober 2014 nicht mehr im App Store an. Trotz einer Preiserhöhung von 79 auf 99 Dollar und rückläufigen Verkaufszahlen steigerte das Unternehmen nach eigenen Angaben seinen Umsatz durch den Direktvertrieb um 44 Prozent, da Apples Provision in Höhe von 30 Prozent wegfällt.

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Bisher hat sich Apple nicht zu den Vorwürfen der Entwickler geäußert. Ohne großen Aufwand sollte der iPhone-Hersteller in der Lage sein, die gewünschten Upgrade-Optionen zu ermöglichen. Unter Umständen könnte es auch zumindest bei langjährigen Partnern die Prüfung neuer Programmversionen beschleunigen, damit Entwickler beispielsweise schneller auf Kundenwünsche reagieren können. In Bezug auf die technischen Einschränkungen sollte Apple zumindest einen offenen Dialog mit seinen Entwicklern in Betracht ziehen, um die vorhandenen Einschränkungen zu erklären.

Im Gegensatz zu iOS bietet OS X ab Werk weiterhin die Möglichkeit, Anwendungen aus anderen Quellen als den offiziellen App Store zu beziehen. Bei nicht verifizierten Entwicklern müssen die Anwender hierfür in den Systemeinstellungen unter Sicherheit – Allgemein die Option „Keine Einschränkung“ aktivieren. Solange die Alternative „Direktvertrieb“ besteht, ist nicht ausgeschlossen, dass andere Entwickler dem Beispiel von Bohemian Coding und Panic folgen, sollte Apple nicht auf die Kritikpunkte eingehen.

[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]

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