US-Firmen drängen in die deutsche Cloud

Microsoft-FAQ

Q: Was ist das Besondere an dem neuen Cloud-Angebot von Microsoft in Deutschland?

A: Microsoft bietet seine Dienste Azure, Office 365 sowie Dynamics CRM Online zukünftig aus deutschen Rechenzentren an. Der Datenaustausch zwischen den zwei Rechenzentren findet über ein privates, vom Internet getrenntes Netzwerk statt, womit der Verbleib der Daten in Deutschland gesichert ist. Ein unabhängiges deutsches Unternehmen, der Datentreuhänder, kontrolliert den Zugang zu den Kundendaten. Der Datentreuhänder operiert unter deutschem Recht.

Q: Wer kann die neuen Dienste nutzen?
A: Deutsche und europäische (EU/EFTA) Organisationen und Unternehmen aller Größen und Branchen können die Microsoft-Dienste Azure, Office 365 sowie Dynamics CRM Online über die Microsoft Cloud in Deutschland beziehen. Das neue lokale Angebot richtet sich besonders an Organisationen und Unternehmen in datensensiblen Bereichen, wie dem öffentlichen, dem Finanz- oder dem Gesundheitssektor. Bestehende Kunden können ihre Lösungen und Daten aus anderen Rechenzentren in die neue Cloud in Deutschland migrieren.

Q: Wer ist der Datentreuhänder?
A: Der Datentreuhänder ist T-Systems International, eine Tochter der Deutsche Telekom.

Q: Was ist die Rolle des Datentreuhänders?
A: Der Datentreuhänder kontrolliert den Zugang zu Kundendaten. Er stellt sicher, dass Kundendaten nicht an Dritte weitergegeben werden, es sei denn der Kunde erteilt die Erlaubnis oder die Herausgabe wird durch deutsches Recht erforderlich.

Q: Hat Microsoft Zugang zu Kundendaten?
A: Ohne Zustimmung des Datentreuhänders oder des Kunden selbst hat Microsoft keinerlei Zugang zu Kundendaten. Wenn ein Zugriff auf Kundendaten durch Microsoft notwendig und durch den Datentreuhänder genehmigt wird, um beispielsweise Wartungsarbeiten oder Verbesserungen an der Microsoft Cloud in Deutschland durchzuführen, erfolgt ein (zeitlich begrenzter) Zugriff ausschließlich unter sorgfältiger Aufsicht des Datentreuhänders.

Q: Wo werden die Kundendaten gespeichert?
A: Die Kundendaten werden in zwei deutschen Rechenzentren in Magdeburg und Frankfurt am Main gespeichert. Diese beiden Rechenzentren befinden sich aus Gründen der Ausfallsicherheit in unterschiedlichen Teilen Deutschlands und sind über ein privates, vom öffentlichen Internet getrenntes Datennetzwerk miteinander verbunden. Um die Ausfallsicherheit (Business Continuity) und die Wiederherstellung von Daten und Diensten (Disaster Recovery) in Notfällen zu ermöglichen, findet ein kontinuierlicher Datenabgleich zwischen den Rechenzentren statt.

Q: Wer betreibt die Rechenzentren in Deutschland und wem gehören sie?
A: Aus Sicherheitsgründen veröffentlicht Microsoft keine Einzelheiten darüber, welche Einrichtungen Eigentum sind und welche von Dritten gemietet werden. Microsoft betreibt mehr als 100 Rechenzentren weltweit – eigene wie gemietete. Unabhängig von Eigentumsfragen gelten für alle Cloud-Dienste von Microsoft höchste Standards bei Datenschutz und Datensicherheit.

Q: Welche Sicherheitsstandards gelten für die Microsoft Cloud in Deutschland?
A: Die deutschen Rechenzentren nutzen die gleichen Technologien und bieten die gleichen hohen Sicherheitsstandards wie die globalen Cloud-Angebote von Microsoft. Dazu gehören Multi-Faktor-Authentifizierungen, biometrische Scans, Smartcards, Datenverschlüsselungen nach SSL/TLS-Protokollen, physische Sicherheitsmaßnahmen, Sicherungen gegen Naturkatastrophen und Stromausfälle.

Q: Wann werden die neuen Dienste verfügbar sein und was kosten sie?
A: Die Dienste der Microsoft Cloud in Deutschland werden ab der zweiten Jahreshälfte 2016 sukzessive zur Verfügung gestellt. Im Preis für die neuen Dienste wird sich der Mehraufwand für die besondere Architektur dieser Lösung widerspiegeln. Wir orientieren unsere Angebote weltweit an den Bedürfnissen unserer Kunden und bieten Leistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen an.

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Neueste Kommentare 

13 Kommentare zu US-Firmen drängen in die deutsche Cloud

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  • Am 13. November 2015 um 8:44 von Gery

    Das ist nur Augenauswischerei – auch ausländische Unternehmen, die Niederlassungen in den USA betreiben (und da zählt t-systems genauso dazu, wie alle anderen Rechenzentrumsanbieter), unterliegen dem Patriot Act. Also ändert sich an der Rechtssicherheit genau gar nichts.

  • Am 13. November 2015 um 8:48 von Frage

    Sind die Daten von MS in einem deutschen RZ wirklich „sicher“ vor dem Patriot Act? Die dort gespeicherten Daten sind doch immer noch in der Verantwortung von MS und somit sollte doch ein US Gericht weiterhin die Datenauslieferung erzwingen können? Da kann doch auch der vermeintlich sichere Standort eines T-Systems RZ nicht helfen. Oder? Am Ende gar ein Eigentor für T-Systems, da die NSA an Daten im TSI RZ herankommen würde? Könnte die Redaktion das nicht mal recherchieren?!

    • Am 13. November 2015 um 16:35 von Kai

      Das ist noch nicht richtig wiedergegeben. Microsoft hat verkündet, dass die T-Systems ein RZ in eigener Regie betreibt, das die Technologie von Microsoft nutzt. Das ist ein ganz großer Unterschied, denn da hat MS nix mit den Daten zu tun.

  • Am 13. November 2015 um 8:56 von gutsoodernicht

    Hallo. Klingt doch nicht so schlecht für uns. So lassen die mal Geld da, und können es nicht mit windigen Steuertricks über Irland/Lux. und Co das Geld abziehen. Ob die dann nicht weiterhin Daten von uns auswerten (z.B. Emails mitlesen), hm, weiß nicht. Aber es gibt genug gleichwertige europäische Alternativen für Email Konten, wie auch von diese Firma oben, sogar ohne Werbung :)

    • Am 13. November 2015 um 10:53 von victor

      Es geht hier um ‚Cloud‘-Daten, nicht um ein paar E-Mail Konten.
      Wenn eine Firma ihre internen Daten einer sog. ‚Cloud-Lösung ‚ anvertraut (was für mich wegen der Unsicherheiten absolut unverständlich ist), weiß sie i.d.R. nicht, wer Zugriff auf ihre Daten hat und wo sie wirklich gespeichert sind. Bei amerikanischen RZ’s haben amerikanische Behörden immer die Möglichkeit des Zugriffs.
      Ob das bei T-Systems anders ist, ist noch nicht wirklich geklärt.
      Da die eine amerikanische Tochterfirma haben, unterliegt die Mutter-Gesellschaft, auch wenn sie in Deutschland sitzt, normalerweise auch dem Patriot Act und der Zugriff besteht auch dann.
      Also nur Augenwischerei.

  • Am 13. November 2015 um 9:22 von S.Belfiglio

    Die Datenschutzbestimmungen in DE sind nicht wirklich Nutzerfreundlich. Als einziges land, welches NICHT EU Mitglied ist, steht die Schweiz wirklich für effektiven Datenschutz und Vertrauen. Alle EU Mitgliedstaaten sind auf „gute zusammenarbeit“ auf politischer und wirtschaftlicher Ebene IMMER von den USA abhängig. Das ebenfalls in Planung befindliche TTIP stellt die Weichen für einen ineffizienten Datenschutz innerhalb der EU. Wenn Datencenter, dann in der SCHWEIZ!!! Stichwort: greendatacenter.ch

  • Am 13. November 2015 um 9:35 von Dr.No

    …also ich wäre mir da nicht sicher. Da die T-Systems keine Public-Cloud betreibt, muss sie Teil der O365/Azure Welt werden und ist unweigerlich damit verbunden. Das technisch wirklich völlständig aufzudröseln ist m.E. nicht möglich, man muss Teil des Verbundes sein, auch die Plattform muss regelmäßig durch Microsoft aktualisiert werden, um auf Stand zu bleiben.

    Außerdem: wurde nicht auch die Telekom an zentralen Übergabestellen abgehört?

  • Am 13. November 2015 um 9:53 von Fred Scholz

    Das könnte wirklich nur eine Werbekampagne sein, die den Cloud-Nutzern Sand in die Augen streut, um weiterhin Geschäfte zu machen. Man sollte definitiv den Stand der Neuregelungen beim Safe harbor abwarten. Wenn da nichts vernünftiges vereinbart wird (wie im alten Safe harbor Abkommen!), dann hilft das ganze nichts!

    Vllt. findet sich endlich mal ein OBJEKTIVER Berater, der diese Fragen einwandfrei klärt.

  • Am 13. November 2015 um 10:46 von Dieter

    Kleine Hilfestellung:
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/BND-NSA-Skandal-Deutsche-Telekom-leitete-Transitverkehr-Daten-an-den-BND-2652374.html

    Ergo Telekom -> BND -> NSA

    Nur Daten im nicht „öffentlichen“ Raum sind sicher !
    Oder besser, gebt die Daten niemals raus. Ist übrigens meistens ein wichtiger Teil in Kundenverträgen. Daten an Dritte e.t.c.

  • Am 13. November 2015 um 12:00 von C0LUMBUS

    Träumt weiter. Auch wenn das RZ in DE steht, ist die Software mit allen ihren geheimen Hintertürchen von einem US Unternehmen, das (Zwangsläufig) mit Geheimdiensten und Wirtschaftsimperien sympatisiert …

  • Am 13. November 2015 um 12:12 von Robert LoBue

    Für die Kunde von Microsoft die nicht amerikanisch sind, ist es ein klarer Vorteil. Dank der deutschen Verfassung und Rechte. Vergessen Sie nicht, dass Microsoft ein globale ‚Player‘ mit deutschen Tochtergesellschaften ist.

  • Am 13. November 2015 um 15:23 von Marvin22305

    T-Systems -> BND -> NSA … Augenwischerei für die Ami-Kundschaft. Die NSA ist vermutlich selbst längst drin …

  • Am 2. Dezember 2015 um 14:06 von blackmac

    im Leben würde ich so etwas als Verantwortlicher nicht genehmigen; egal ob der Anbieter in den USA, Deutschland oder auf dem Mars sitzt.

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