WatchOS 2.0 stopft 36 Sicherheitslöcher

Sie erlauben unter Umständen das Einschleusen und Ausführen von Schadcode. Die Apple Watch ist aber auch anfällig für den Verlust von Nutzerdaten und Denial-of-Service-Angriffe. Das rund 517 MByte große Update steht für Apple Watch, Apple Watch Sport und Apple Watch Edition zur Verfügung.

Apple verteilt seit gestern Abend das ursprünglich für den 16. September angekündigte Update auf WatchOS 2.0. Besitzer einer Apple Watch erhalten damit nicht nur verschiedene neue Funktionen, sondern auch Patches für insgesamt 36 Sicherheitslöcher. Ein Angreifer könnte sie benutzen, um einen Absturz auszulösen oder Schadcode einzuschleusen und auszuführen.

Apple Watch (Bild: Apple)Die Schwachstellen stecken unter anderem in den Komponenten Audio, CFNetwork, CoreText, Disk Images, dyld, IOKit, Kernel, PluginKit und tidy. Die Kernellücken erlauben beispielsweise Denial-of-Service-Angriffe und die Deaktivierung des IPv6-Routing. PluginKit wiederum kann benutzt werden, um eine Erweiterung für eine Enterprise-App zu installieren, bevor die Vertrauenswürdigkeit dieser App geprüft wurde.

Darüber hinaus könnte ein Hacker unter Umständen Zahlungsinformationen bei der Nutzung von Apple Pay ausspähen oder einen privaten RSA-Schlüssel erraten. Eine Apple Watch, Apple Watch Sport oder Apple Watch Edition könnte aber auch Daten über die Aktivitäten eines Nutzers verraten oder es einem Hacker erlauben, per SSL/TLS verschlüsselte Verbindungen abzufangen.

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Außerdem können Apps nun nativ auf der Smartwatch laufen und direkt auf Hardware-Komponenten der Uhr wie Digital Crown, Taptic Engine, Herzfrequenzsensor, Beschleunigungssensor und Mikrofon zugreifen. Als Beispiele für native Watch-Apps, die kein verbundenes iPhone mehr voraussetzen, zeigte Apple kürzlich Facebook Messenger, eine Fernbedienungsanwendung für GoPro-Kameras und die Gesundheitsmonitor-App AirStrip.

Nutzer von watchOS 2 können nun ihr Lieblingsfoto oder gar ein Fotoalbum in ein Ziffernblatt umwandeln. Eine Time Travel genannte Funktion erlaubt es, durch das Drehen der Krone Ereignisse in der Vergangenheit oder der Zukunft aufzurufen wie Termine, Aktivitäten oder eine Wettervorschau. Die Mail-Anwendung der Apple Watch wurde um eine Diktierfunktion erweitert. Im Weckermodus verwandelt sich die intelligente Armbanduhr in einen Nachttischwecker, der über die Digital Crown und die seitlichen Tasten bedient wird.

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Darüber hinaus kann die Apple Watch wie auch iOS-9-Geräte künftig Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrs und Richtungsinformationen zu den nächstgelegenen Stationen anzeigen. Diese Funktion steht anfänglich allerdings nur für wenige Großstädte zur Verfügung – hierzulande lediglich für Berlin. Die Sicherheit verbessert Apple mit einer Aktivierungssperre, wie sie auch iPhone und iPad bieten. Die Uhr lässt sich mit der Apple ID des Nutzers davor schützen, dass sie im Falle eines Verlusts oder Diebstahls gelöscht oder gar neu aktiviert wird.

Um WatchOS 2.0 installieren zu können, muss eine Apple Watch mit ihrer drahtlosen Ladestation sowie einem iPhone verbunden sein. Apple verlangt zudem, dass der Akku zu mindestens 50 Prozent geladen ist. Das Update selbst ist rund 517 MByte groß.

[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]

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Themenseiten: Apple, Betriebssystem, Security, Sicherheit, Smartwatch, Wearable

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1 Kommentar zu WatchOS 2.0 stopft 36 Sicherheitslöcher

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  • Am 22. September 2015 um 16:38 von Judas Ischias

    OMG. So kurz erst auf dem Markt und schon so viele Sicherheitslücken.
    War das eigentlich schon die ganze Zeit bei Apple so schlimm, oder sind es wirklich nur die letzten 2-3 Jahre?
    Ich meine, dass es vor ein paar Jahren erheblich besser war.

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