Yahoo stellt Videochat-App Livetext vor

Sie kombiniert Video ohne Ton mit Text-Messaging. Dadurch lässt sie sich auch im Meeting oder auf der Straße nutzen. Die Kommunikation erfolgt verschlüsselt und wird nicht gespeichert. Deutschland gehört zu den Startländern.

Yahoo hat in New York einen neuen Video-Messaging-Dienst vorgestellt, mit dem es zu früherer Popularität zurückzufinden hofft. „Livetext“ – so der Name – startet heute in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Kanada, Taiwan und den USA. Die App liegt für Android und iOS vor. Der Clou: Die Videos kommen ohne Ton aus.

Stattdessen besteht die Direktkommunikation aus Live-Video im Stil einer Videokonferenz plus Text-Messaging. Eine ungewöhnliche Kombination, die Yahoos zuständiger Manager Adam Cahan aber für besonders attraktiv hält. Ein großer Vorteil sei auch, dass man den Dienst immer und überall nutzen könne, selbst in Meetings oder auf der Straße, wenn kein Ton übertragen werde.

Livetext (Bild: Yahoo)Livetext (Bild: Yahoo)

„Wir sind da, um unsere Nutzer zu informieren, zu verbinden und zu unterhalten“, gab Cahan als Parole aus. Livetext setzt besonders den zweiten Aspekt um. Wie Cahan betonte, handelt es sich nicht um ein Social Network mit Followern oder Gruppen, sondern um einen Weg der direkten, wenngleich flüchtigen Kommunikation.

Ein Zeitlimit gibt es nicht, die Gespräche lassen sich aber auch nicht archivieren und später wieder einsehen. Sie seien verschlüsselt und würden bei Yahoo selbst nicht gespeichert, heißt es. Dies soll das Vertrauen der Nutzer gewinnen, dass sie über das System auch private Dinge sagen können.

Mit Livetext betritt Yahoo den bereits dicht besetzten Markt für Videochat, auf dem sich etwa Apples Facetime, Microsofts Skype, Snapchat und Facebooks WhatsApp tummeln. Cahan glaubt aber, dass noch Platz für ein neues Angebot ist: „Die Menschen nutzen viele unterschiedliche Kommunikationswerkzeuge“, und oft jedes aus einem anderen Grund.

Allerdings bedeute der Start von Livetext auch, dass Yahoo seinen klassischen Yahoo Messenger weniger herausstellen werde, erklärte der Yahoo-Manager. Auf Notebooks und Desktops sei Messenger aber weiter ein wichtiges Programm.

Yahoos Mobile-Offensive (seit 2012 unter CEO Marissa Mayer) hat zu einer Reihe neuer und aktualisierter Apps geführt. Der Messaging-Bereich wurde aber bisher vernachlässigt. Livetext wurde nun von einem Team geschaffen, das mit der Übernahme von MessageMe im Oktober 2014 zu Yahoo stieß.

Zugleich blieb Yahoo bisher ein großer Erfolg im App-Bereich versagt: Unter den Top 15 Apps für Mai führt Comscore keine einzige von Yahoo. Dagegen sind die Konkurrenten Facebook und Google mit zusammen acht Anwendungen in den Top 10 vertreten.

[mit Material von Ben Fox Rubin und Richard Nieva, News.com]

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