SanDisk microSDXC-Card mit 200 GByte Kapazität im Praxistest

Seit wenigen Tagen ist die zum Mobile World Congress von SanDisk vorgestellte microSD-Card SDSDQUAN-200G-G4A mit 200 GByte Kapazität ab circa 210 Euro erhältlich. ZDNet hat die Speicherkarte mit gängigen Smartphones getestet.

SanDisks microSD-Card mit der Typenbezeichnung SDSDQUAN-200G-G4A bietet eine Speicherkapazität von 200 GByte. Kein anderes Modell bietet mehr Platz für Daten als die zum Mobile World Congress vorgestellte Variante. Derzeit wird sie ab circa 210 Euro angeboten (Stand 10.7.2015).

SanDisk-200gb-SDSDQUAN-200G (Bild: SanDisk)microSD-Karten sind unterteilt nach Kapazität und Geschwindigkeit. Von 8 MByte bis 2 GByte spricht man von microSD. Von microSDHC ist die Rede, wenn die Speicherkapazität zwischen 4 und 32 GByte liegt. Ab einer Speicherkapazität von 64 GByte werden die Karten als microSDXC bezeichnet. Die maximale Speichergröße ist in dieser Klasse auf 2 Terabyte spezifiziert. Je nach dem wie groß die minimale Transferrate ist, werden die Modelle zusätzlich noch mit Class 2, 4, 6 und 10 angegeben, wobei die Zahl hinter Class für MByte/s steht. Die Sandisk SDSDQUAN-200G-G4A wird zusätzlich mit UHS 1 klasifiziert. Dieser Standard garantiert ebenfalls mindestens 10 MByte/s, bietet aber dank verbesserter Schnittstellen eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 104 MByte/s. microSDXC-Karten nach UHS-II sollen sogar bis zu 312 MByte/s schnell lesen können. Um die volle Geschwindigkeit der UHS-Modelle in der Praxis erreichen zu können, wird allerdings mindestens ein USB-3-Interface benötigt.

Sandisk spezifiziert die SDSDQUAN-200G-G4A nach UHS-I und gibt als maximale Lesegeschwindigkeit 90 MByte/s an. Damit soll man bis zu 1200 Fotos in einer Minute übertragen können. Die Kapazität von 200 GByte reicht aus, um Full-HD-Videos mit einer Länge von 20 Stunden zu speichern. Der Hersteller gewährt für das Modell eine Garantie von 10 Jahren.

Grundsätzlich sollte die SDSDQUAN-200G-G4A zu allen Smartphones mit microSDXC-Card-Slots kompatibel sein. Zwar ist es auch möglich, die standardmäßig mit exFAT formatierte SanDisk auf FAT32 umzuformatieren, sodass sie auch in microSDHC-kompatiblen Geräten funktioniert. Allerdings ist nicht gewährleistet, dass die 200-GByte-microSDXC-Card mit der vollen Kapazität ins System eingebunden wird und stabil betrieben werden kann.

SanDisk-Eigenschaften: Windows, Android, OS X, Blackberry (Screenshot: ZDNet.de)SanDisk-Eigenschaften: Windows, Android, OS X, Blackberry (Screenshot: ZDNet.de)

Inbetriebnahme

Im Test mit den Smartphones Blackberry Z10, LG G3, LG G Flex2, LG G4, Samsung Galaxy S5 und Sony Xperia Z2 wurde die SanDisk problemlos erkannt. Das Blackberry musst zwar erst einen Treiber herunterladen und neustarten, hat dann aber die Karte akzeptiert. Problematisch gestaltet sich die Inbetriebnahme der SanDisk mit den Billig-Smartphones BQ Aquaris m5 und Wiko Highway Star. Zwar haben die Modelle eine microSD-Karte erkannt, konnten sie aber nicht nutzen. Stattdessen wurde angeboten, sie neu zu formatieren. Darauf hat ZDNet verzichtet, da sich die SanDisk mit einer Kapazität von 200 GByte und einem Preis von gut 210 Euro sowieso an andere Käuferschichten wendet.

Performance

In Sachen Performance erreicht die SanDisk im Surface Pro 3, das über einen integrierten USB-3.0-microSD-Card-Controller verfügt, nahezu die vom Hersteller angegebene Spitzentransferleistung von 90 MByte/s. In der Praxis sind es 86,82 MByte/s. Die SanDisk mit 64 GByte Kapazität kommt hingegen lediglich auf 45 MByte/s. Auch bei sequentiellen Schreiboperationen erzielt sie mit knapp 40 MByte/s ein deutlich besseres Ergebnis als die 64-GByte-Variante, die lediglich gut 15 MByte/s erzielt.

Im Test mit dem Android-Smartphone LG G3 kommt die SanDisk Ultra mit 200 GByte Kapazität – netto sind es in der Praxis 183 GByte – auf eine Lesetransferrate von circa 80 MByte/s. Der Schreibzugriff erfolgt mit gut 13 MByte/s und zeigt, dass das 200-GByte-Modell zumindest mit dem A1 SD Bench nicht schneller arbeitet als die 64 GByte Variante. Die Werte des internen Speichers zeigen indes, dass dieser bei Leseoperationen mit mehr als 200 MByte/s deutlich schneller als die externen microSD-Karten arbeitet. Auch die Geschwindigkeit bei Schreibzugriffen liegt mit 42 MBytes/s deutlich höher. In der Praxis dürfte dieser Nachteil allerdings keine große Rolle spielen. Schließlich wird der Speicherplatz von microSD-Karten in erster Linie für Daten wie Fotos und Videos genutzt. Diesbezüglich ist die SanDisk SDSDQUAN-200G-G4A mit einer Kapazität von 200 GByte derzeit einzigartig.

 

SanDisk-Performance: Windows, Android (Screenshot ZDNet.de)Mit dem Surface Pro 3 erzielt die SanDisk eine Leseperformance von 86 MByte/s. Unter Android bietet sie 80 MByte/s. (Für volle Auflösung ins Bild klicken; Screenshot ZDNet.de)

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