HP plant Abschluss seines Aufspaltungsprozesses bis November

Das geht aus einer Börsenpflichtmeldung hervor. HP Inc wird sich dann um das PC- und Druckergeschäft kümmern, Hewlett-Packard Enterprise um die Unternehmenslösungen, inklusive Software und Services. In Deutschland soll der Trennungsprozess am 1. August starten.

HP will die im Oktober letzten Jahres angekündigte Aufspaltung bis November abschließen. Das geht aus einer Pflichtmeldung an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hervor. Das Geschäft mit HPs Enterprise-Technik, Software und Services wird dann unter dem Dach von Hewlett-Packard Enterprise weitergeführt. Um das PC- und Druckergeschäft kümmert sich HP Inc, das auch das aktuelle Logo beibehält. In Deutschland soll der Trennungsprozess am 1. August starten und zum 1. November abgeschlossen sein.

HP Logo (Bild: HP)In der Börsenmitteilung listet HP auch Bilanzen auf: Demnach hätte Hewlett-Packard Enterprise im Geschäftsjahr 2014 einen Gewinn von 1,6 Milliarden Dollar bei einem Umsatz von 55,1 Milliarden Dollar gemacht. Das entspräche einem Minus von 19 Prozent beim Gewinn und von 4 Prozent beim Umsatz gegenüber dem Vorjahr. Als gemeinschaftliches Unternehmen hatte HP Einnahmen von 26,8 Milliarden Dollar im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres und 25,5 Milliarden Dollar im zweiten Quartal erwirtschaftet. Der Nettogewinn belief sich im ersten Halbjahr auf 2,4 Milliarden Dollar.

HP gilt als weltweit größter Hersteller von Druckern und die Nummer zwei bei PC-Systemen. Als HP Inc wird es diesen Markt auch weiterhin adressieren. Aus der Pflichtmeldung geht aber auch hervor, dass Hewlett-Packard Enterprise künftig ebenfalls noch PC-Systeme, Software und Services bei großen Unternehmen vertreiben wird.

Von einer Abspaltung des PC-Geschäfts war erstmals im Jahr 2011 die Rede. Die Idee stammte vom damaligen CEO Léo Apotheker, nachdem HP den britischen Anbieter Autonomy übernommen hatte. Wenig später setzte der Verwaltungsrat Apotheker ab und die Pläne wurden vorerst aufgegeben.

Im Oktober 2014 bestätigte CEO Meg Whitman dann die Aufspaltung, über die vorab das Wall Street Journal berichtet hatte. Sie erklärte damals, dass die beiden separaten Unternehmen finanziell besser aufgestellt sein würden, um sich um die jeweiligen Geschäftsbereiche zu kümmern. So sei man eher in der Lage, auf sich schnell verändernde Marktbedingungen zu reagieren.

Infografik zur geplanten Aufspaltung von HP (Grafik: HP).Infografik zur geplanten Aufspaltung von HP (Grafik: HP).

Die künftigen Führungsteams von HP Inc und Hewlwett-Packard Enterprise wurden Ende Januar vorgestellt. Meg Whitman wird Hewlett-Packard Enterprise leiten und CFO Cathie Lesjak wird dort ebenfalls in gleicher Position tätig sein. Als CEO und President von HP Inc ist Dion Weisler vorgesehen. Der bisherige Enterprise-Chef Bill Veghte wird entgegen der ursprünglichen Pläne hingegen keine Rolle mehr in den neuen Unternehmen spielen. Er verlässt HP, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Zuvor hatten schon die zwei leitenden Manager Dave Donatelli und Scott Bradley HP den Rücken gekehrt, nachdem sie im vergangenen Jahr von wichtigen Positionen auf Abstellgleis geschoben wurden.

Ungeachtet all dieser Veränderungen entwickelt sich HP weiter. Das Unternehmen hat in den vergangenen Monaten unter anderem neue 3D-Druck-Technologien angekündigt, mit Haven OnDemand eine neue Big-Data-Strategie vorgestellt und mit den Gen9-Servern auch neue Hardware herausgebracht. Mit dem Kauf von Eucalyptus verstärkte HP zudem sein Engagement bei der Cloud-Verwaltung OpenStack. Mit einer neuen PC-Familie will es darüber hinaus vermehrt professionelle Kreative ansprechen.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

Themenseiten: HP, Hewlett-Packard, IT-Business

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