Microsoft-Manager: Bing ist ein nachhaltiges Milliardengeschäft

Vizepräsident Rik van der Kooi zufolge finanziert sich Bing selbst. Anders als bei Display-Anzeigen gibt es in den USA nur drei große Suchwerbeanbieter. eMarketer hatte Microsoft 2014 einen weltweiten Umsatz von 2,91 Milliarden Dollar bescheinigt.

Microsoft hat sich zwar gerade von seinem Geschäft mit Display-Anzeigen getrennt, das es künftig AOL überlässt, Suchwerbung gegenüber vertritt es aber eine ganz andere Haltung. Das hat Marketing Land aus Aussagen von Microsoft-Manager Rik van der Kooi herausgehört, der die Bing-Suche bei diesem Anlass „nachhaltig und eigenständig“ nannte.

Bing-Logo (Bild: Microsoft)Das Zitat zu Microsofts Strategie lautete ausführlich: „Wir sind auf der Suchseite stark engagiert. Wir sehen das als ein Geschäft an, das wir im Lauf der letzten sechs Jahre nachhaltig und eigenständig gemacht haben.“ Auf Nachfrage ergänzte van der Kooi: „Das ist ein Milliardengeschäft, und es finanziert sich derzeit selbst.“

Bing sei für Microsoft kein unabhängiger Dienst, sondern mit anderen Produkten – von Smartphones über Desktops bis E-Mail – verknüpft, erklärte der Microsoft-Vizepräsident weiter. „Wir setzen massiv auf Bing, und daher ist es für uns kritisch, dass wir dieses Geschäft auch monetarisieren.“

Marketing Land erklärt sich diese Aussage damit, dass Suchwerbung in den USA genauso viel Umsatz einspiele wie andere Formen von Onlinewerbung. Zugleich gebe es aber nur drei große Anbieter; Google, Microsoft Bing und Yahoo. Hingegen könne man zwischen einem Dutzend konkurrierender Plattformen und Anbieter wählen, wenn man Displaywerbung schalten wolle.

Laut einer Statistik von eMarketer machte Microsoft im Jahr 2014 2,91 Milliarden Dollar Umsatz mit Suchwerbung, was einem globalen Marktanteil nach Erlösen von 4,2 Prozent entsprach. Für 2015 prognostizierten die Marktforscher einen unveränderten Anteil bei wachsenden Umsätzen – auf 3,45 Milliarden Dollar. Microsoft ist und bleibt somit die Nummer drei hinter Google (54,7 Prozent) und Baidu (7,6 Prozent).

AOL übernimmt im Rahmen der jetzt angekündigten Partnerschaft den Anzeigenverkauf für Microsoft-Websites wie MSN, Outlook Mail, Skype und Xbox. Auch Werbung in Apps ist eingeschlossen. Insgesamt wird AOL Microsofts Display-, Mobile- und Video-Anzeigen in neun Ländern weltweit verkaufen. Darunter sind reife Märkte wie Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und USA, AOL setzt auf diese Weise aber auch einen Fuß auf den brasilianischen Markt.

Mit Microsoft-Marken wie Outlook, Skype und Xbox kann sich AOL zudem weiter als Werbeplattform profilieren. Ihm gehören schon bekannte US-Medien wie Engadget, Huffington Post und TechCrunch, die es vor der Übernahme durch Verizon systematisch zusammenkaufte, um Werbetreibenden erstklassiges Inventar anbieten zu können.

Technisch ist Bing nicht immer auf der Höhe der Zeit: Vor zwei Wochen kündigte es an, Zugriffe standardmäßig zu verschlüsseln. Google hatte sich 2011 für diesen Schritt entschieden. Yahoo folgte 2013 nach. Somit erhalten Webmaster bei Bing-Verweisen künftig auch keine Suchbegriffe mehr übermittelt. In den Webmaster-Tools stellt Microsoft aber anonymisierte Statistiken bereit.

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