IDC sagt für 2015 plus 173 Prozent für Wearables voraus

Dieses Jahr werden demnach 72,1 Millionen Smartwatches, Fitnessbänder und AR-Brillen verkauft. Bis 2019 soll der Markt auf 155,5 Millionen Stück anwachsen. Vorerst treiben ihn noch einfache Modelle für unter 1200 Dollar ohne Apps an.

IDC hat prognostiziert, dass die Hersteller von Wearables 2015 rund 72,1 Millionen Smartwatches und Fitnessbänder absetzen werden. Das wäre ein Plus von 173 Prozent gegenüber den 26,4 Millionen im Jahr 2014 verkauften Wearables. Für die nächsten Jahre erwartet IDC 42,6 Prozent durchschnittliches Wachstum, was in 155,5 Millionen verkauften Geräten 2019 kulminieren wird.

IDC-Logo (Bild: IDC)Neben dem Start der Apple Watch nennt IDCs Senior Research Analyst Jitesh Ubrani sinkende Preise als wichtigen Faktor für das Wachstum. Mehr als 40 Prozent dieser Geräte kosteten jetzt unter 100 Dollar. „Die Nachfrage nach einfachen Wearables, auf denen keine Drittanbieter-Apps laufen, war absolut erstaunlich“, sagte er. „Anbieter wie Fitbit und Xiaomi haben den Markt mit Bändern für unter 100 Dollar vorangebracht, und IDC erwartet, dass dieser Schwung das Jahr 2015 hindurch anhält.“

Das erwähnte kalifornische Unternehmen Fitbit ist seit gestern börsennotiert. Seine Aktie legte am ersten Handelstag um rund 50 Prozent zu.

Smart Wearables, worunter IDC Modelle versteht, auf denen man Fremd-Apps installieren kann, werden nach seiner Ansicht ab 2016 den Markt anführen. Ubrani verweist auf die Apple Watch und Microsofts Brille Hololens, die „Anzeichen eines anstehenden Wandels im Computing“ seien. Damit ergäben sich zugleich Chancen für Hersteller, App-Entwickler und Zubehöranbieter.

Die Apple Watch enthält eine Reihe grundlegender Anwendungen von Apple selbst, kann aber durch Fremd-Apps an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden. Sie kann auch Armbänder anderer Anbieter nutzen – ähnlich wie ihr schwarmfinanzierter Herausforderer Pebble Time.

Microsofts 3D-Brille Hololens fällt in eine ganz andere Kategorie des Wearable-Bereichs. Es handelt sich um einen eigenständiges Windows-10-System, das holografische Projektionen erstellt, mit denen der Träger interagieren kann. Nach dem Prinzip der „Augmented Reality“ blendet sie also virtuelle Objekte ins Wahrnehmungsfeld des Anwenders ein. Microsoft hat Hololens zwar diese Woche auf der Messe E3 demonstriert, aber weder einen Starttermin noch einen Preis genannt. Offen ist aber vor allem, ob die Brille die für ein solches Gerät nötige Unterstützung durch Entwickler bekommen wird.

In diesem Wearables-Segment erwartet IDC, die von Smartphones bekannten Akteure in zentralen Positionen wiederzufinden. „Das Wachstum im Smart-Wearables-Markt weist auf ein entstehendes Schlachtfeld für die konkurrierenden Plattformen hin“, sagt IDC-Research-Manager Ramon Llamas. „Android Wear, [Samsungs] Tizen und [Apples] WatchOS rücken mit verbesserten Oberflächen, Nutzererfahrungen und Anwendungen voran. Sie werden die Erwartungen an die Fähigkeiten von Smart Wearables steigern, und jede dieser Plattformen strebt nach der technischen Führungsposition. Wir sind noch nicht angekommen, sehen aber schon die Bausteine für die weitere Entwicklung.“

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Themenseiten: Apple, IDC, Marktforschung, Microsoft, Samsung, Smartwatch, Wearable, iWatch

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1 Kommentar zu IDC sagt für 2015 plus 173 Prozent für Wearables voraus

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  • Am 19. Juni 2015 um 13:19 von PeerH

    Anders gesagt: Apple Watch kann man schon kaufen, Microsoft Hololens ist ‚angekündigt‘, und trotzdem IDC weder Starttermin noch Verkaufsbeginn und Verfügbarkeit kennt, sehen sie eine enorme Nachfrage? ;-)

    Ja, wie damals bei Windows Vista und Windows 8 auch – waren DIE Mega-Seller.

    Man sollte alle Aussagen ernsthaft prüfen. Es könnte eine Strategie (und ein Interessenkonflikt) dahinter stecken. :-)

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