Apple Pay kommt nach Großbritannien

Ab nächsten Monat ist an über 250.000 Anlaufstellen das kontaktlose Bezahlen mit iPhone 6, iPhone 6 Plus und Apple Watch möglich. Zu den Teilnehmern zählen Marks & Spencer, Lidl, McDonald's, Postämter und öffentliche Verkehrsbetriebe. Auch in den USA weitet Apple die Zahl der akzeptierenden Händler aus - könnte aber seine Ziele für 2015 verfehlen.

Apple hat die Einführung seines Bezahldienstes Apple Pay in Großbritannien angekündigt. Ab Juli soll es über 250.000 Anlaufstellen geben, bei denen mit iPhone 6, iPhone 6 Plus und Apple Watch bezahlt werden kann. Mit dabei sind etwa die Drogeriekette Boots, der Modefilialist Marks & Spencer, Lidl, BP, McDonalds, Starbucks und Subway. Das kontaktlose Bezahlen wird auch beim Postamt und den öffentlichen Verkehrsmitteln in London möglich sein.

Apple-Pay-Logo (Bild: Apple)Der iPhone-Hersteller konnte die meisten bedeutenden Banken für die Teilnahme an seinem Dienst gewinnen, darunter HSBC, Royal Bank of Scotland und Santander. Auffallend nicht dabei ist allerdings mit Barclays die drittgrößte Bank in Großbritannien, die erheblich in Pingit investiert hat, einen eigenen Dienst für mobiles Bezahlen. Barclays verhandelt aber auch mit Apple und berichtet von „weiterhin konstruktiven Gesprächen“.

Zahlungen sollen auch aus Apps heraus möglich sein, ohne wiederholt Daten eingeben zu müssen. Apple führt hierzu die Unterstützung von British Airways. Domino’s, lastminute.com, Airbnb, Zalando, Zara und weiteren Firmen an. Waren und Dienstleistungen können per Apple Pay mit iPhone 6, iPhone 6 Plus, iPad Air 2 und iPad mini 3 bezahlt werden.

Mit dem kommenden iOS 9 soll Apple Pay außerdem durch die Unterstützung für Bonusprogramme und Kundenkredit- oder bankkarten erweitert werden. Die Zahl der akzeptierenden Händler in den USA erhöht sich laut Apple im nächsten Monat auf über eine Million Niederlassungen, und im Herbst soll mit Discover ein weiterer Kreditkartenanbieter hinzukommen.

Die Passbook-App, die zunächst als Verwahrort für Gutscheine, Geschenkkarten, Eintrittskarten und Boardingpässe dienen sollte, erhält mit Apple Pay mehr Funktionalität und wird in Wallet umgetauft. Anwender sollen etwa Bonusprogramme und Kundenkarten hinzufügen und mit dem Bezahldienst an der Kasse nutzen können.

Beim Start in Großbritannien kann Apple Pay 250.000 akzeptierende Stellen vorweisen und damit mehr als beim US-Start im Oktober. Als eines der Hindernisse in den Vereinigten Staaten erwies sich die mäßige Verbreitung von Terminals für kontaktloses Bezahlen. Apple Pay nutzt dafür die Nahfunktechnik Near Field Communication (NFC). Um damit zu bezahlen, müssen Anwender Smartphone oder Smartwatch lediglich in die Nähe eines kontaktlosen Lesegeräts halten und den Zahlvorgang autorisieren.

Nach einer Reuters-Umfrage unter US-Händlern könnte Apple Pay in den Vereinigten Staaten seine Ziele für 2015 verfehlen. Demnach unterstützt derzeit weniger als ein Viertel der 100 führenden Handelsketten den Bezahldienst. Apples Planungen widerspricht noch mehr, dass zwei Drittel der übrigen Händler 2015 auch keine Einführung erwarten.

Ein wichtiger Grund für die Zurückhaltung der amerikanischen Händler sind konkurrierende Smartphone-Bezahldienste wie CurrentC, das die gleichzeitige Unterstützung von Apple Pay durch teilnehmende Händler ausschließt. Zusätzlich wurden nicht vorhandene Kundennachfrage und hohe Installationskosten als Gründe genannt. Außerdem könnten Händler nicht auf die Daten zugreifen, die Apple über den Kunden erhebt. Dies führten 28 Prozent der Teilnehmer als Grund für ihre Ablehnung an.

[mit Material von Steve McCaskill, TechWeekEurope.co.uk]

Themenseiten: Apple, E-Commerce, NFC, Smartwatch, iPhone

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