Google stellt neue Version von Cardboard vor – auch fürs iPhone

Die Kartonfassung für Virtual Reality nimmt nun Smartphones mit bis zu sechs Zoll auf. Das iPhone wird in Form einer App und durchs SDK unterstützt. Zusammen mit GoPro hat Google auch ein Aufnahmesystem namens Jump mit bis zu 16 Kameras konzipiert.

Google hat seine Virtual-Reality-Brille Cardboard – die ein Smartphone als Display nutzt – neu aufgelegt und unterstützt damit erstmals Apples iPhone. Zwar ließ sich das Apple-Gerät theoretisch auch schon in die erste Auflage der Brillenfassung aus Karton einschieben, erst jetzt gibt es aber eine zugehörige App, und auch das Cardboard-SDK berücksichtigt das Konkurrenzmodell.

Cardboard 2.0 (Bild: CNET)Cardboard 2.0 (Bild: CNET)

Cardboard wird an alle Teilnehmer der gestern eröffneten Entwicklerkonferenz Google I/O verteilt, aber auch über Partner erhältlich sein. Wie Name und Material andeuten, versucht Google, eine günstige und doch funktionale Alternative zu den teuren Virtual-Reality-Brillen der Konkurrenz zu schaffen. So hatte die Facebook-Tochter Oculus diese Woche angekündigt, ihre mit Spannung erwartete VR-Brille Rift und ein dafür geeigneter PC (sofern noch nicht vorhanden) würden voraussichtlich zusammen rund 1500 Dollar kosten.

Google Cardboard 2.0 ist zugleich leichter zusammenzubauen als die erste Version: Die Anleitung umfasst nun nur noch drei Schritte statt zuvor zwölf. Die Fassung unterstützt mit 6 Zoll auch größere Smartphones.

Zugleich stellte Google „Expeditions“ vor, ein VR-Werkzeug für den Einsatz im Schulunterricht, mit dem Lehrer durch eine Virtuelle Realität führen können. Und für das Aufnahmesystem „Jump“ hat es sich mit Kamerahersteller GoPro zusammengetan. Es besteht aus einem Gestell, auf dem bis zu 16 Kameras für navigierbare Rundum-Aufnahmen angebracht werden können, sowie der benötigten Software.

Die neuen Angebote fasste für Google Clay Bavor zusammen, Vizepräsident im Produktmanagement: „Bei Jump geht es darum, die Orte der Welt als VR-Videos zu erfassen. Expeditions ermöglicht Lehrern Exkursionen überall hin – und Cardboard steht für VR für so gut wie alle.“

Cardboard 1.0 war auf der Google I/O des Vorjahrs verteilt worden. Viele hielten das Pappgestell zunächst für einen Witz. Doch inzwischen gibt es auch ein Zertifizierungsprogramm „Works with Google Cardboard“, ein Entwicklerkit und eine eigene VR-Abteilung in Google Play. Spätestens mit Cardboard 2.0 und der Unterstützung des iPhone ist an Googles Ernst, sich in diesem Marktsegment zu etablieren, nicht mehr zu zweifeln.

Im Februar hatte Google zudem mit Spielwarenhersteller Mattel eine neue Version des klassischen Spielzeugs Viewmaster vorgestellt. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Art VR-Brille, die ein Smartphone als Anzeige erfordert. Ab Herbst soll sie in den USA für etwa 30 Dollar angeboten werden.

Google zufolge gibt es inzwischen hunderte Apps für Cardboard. „Die Leute finden immer neue und kreative Wege, das einzusetzen“, sagt Bavor. Die Zahl der Nutzer liege über einer Million.

[mit Material von Shara Tibken und Richard Nieva, News.com]

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