Ransomware-Rettungskit veröffentlicht

Es wendet sich vor allem an Systemadministratoren und IT-Profis. Enthalten sind mehrere verfügbare Werkzeuge von Sicherheitsfirmen. Damit lassen sich im Idealfall CryptLocker, FBIRansomWare, CoinVault sowie die CyptoLocker-Variante TeslaCrypt entfernen.

Der Sicherheitsforscher Jada Cyrus hat ein Ransomware Response Kit für Opfer von Malware zusammengestellt, die durch Verschlüsselung persönlicher Dateien ein Lösegeld zu erpressen sucht. Es wendet sich vor allem an Systemadministratoren und IT-Profis.

Cryptolocker gibt sich mit 0,5 Bitcoin zufrieden (Screenshot: F-Secure).Vor jedem Entfernungsversuch empfiehlt Cyrus, nach Möglichkeit eine Kopie für spätere Analysen anzufertigen. Die Ransomware kann entfernt werden, wenn ihre Identität ermittelt wurde.

Der Baukasten enthält Entfernungstools verschiedener Anbieter, darunter zwei für CryptLocker und je eines für FBIRansomWare, CoinVault sowie die CyptoLocker-Variante TeslaCrypt. Dazu kommt das universell ausgelegte TrendMicro Ransomware Removal Tool.

Für Entschlüsselungsversuche ist es entscheidend, die Identität des Schadprogramms zu erkennen, da Dateien sonst unbrauchbar gemacht werden könnten. Alternativ sollte geprüft werden, ob Backups für eine Wiederherstellung eines Zustands vor der Infektion vorhanden sind.

Grundsätzlich empfiehlt Cyrus, kein Lösegeld zu zahlen. Das würde die kriminellen Hintermänner nur ermutigen, ihre Attacken fortzusetzen. Dabei scheinen die von solchen Programmen geforderten Lösegelder stetig zu steigen. Ein von Symantec kürzlich identifiziertes Exemplar, das vor allem in Australien kursiert, forderte den Gegenwert von etwa 700 Euro. Hingegen war eine Android-Ransomware im Sommer 2014 noch mit 16 Euro zufrieden.

Mitte April hatte Kaspersky eine Schwachstelle in der Ransomware Scraper ausgemacht: Sie lässt aufgrund fehlerhafter Implementierung der Algorithmen AES-256 und RSA-2048 eine Entschlüsselung auch ohne den korrekten Schlüssel zu. Ein Werkzeug von Kaspersky dechiffriert die Dateien des Nutzers in etwa 70 Prozent aller Fälle. Es entfernt zudem die Dateien des Schadprogramms.

Ransomware ist ein immer häufiger von Kriminellen genutzter Weg, an das Geld unvorsichtiger Anwender zu kommen. Sie setzen dabei schon bei der Installation auf Ängste der Anwender: Oft gibt eine Phishing-Mail vor, von der Polizei zu stammen. Das Opfer habe illegal Inhalte heruntergeladen. Der vermeintlich von Behörden kommende Dateianhang enthält dann die Malware.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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1 Kommentar zu Ransomware-Rettungskit veröffentlicht

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  • Am 22. Mai 2015 um 0:30 von Erpresser

    Schön, dass sich jetzt einer die Mühe macht, die ach so bedrohte Spezies Ransomeware zu retten. Aber sollten nicht eigentlich wir vor ihr gerettet werden?

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