Apple stärkt Kartendienst Maps durch Zukauf von Coherent Navigation

Das 2008 gegründete Start-up arbeitete an einem hochpräzisen Navigationsdienst auf Basis von Satellitentechnik. Dessen Gründer sind nun Teil des Apple-Maps-Teams. Es ist der jüngste in einer Reihe von Zukäufen, die die zum Start extrem fehlerhafte Kartenanwendung verbessern helfen sollten.

Apple hat den GPS-Spezialisten Coherent Navigation übernommen. Das bestätigte das Unternehmen aus Cupertino unter anderem gegenüber dem Wall Street Journal und der New York Times in Form seiner Standardmitteilung, nachdem Zukäufe öffentlich geworden sind: „Apple kauft von Zeit zu Zeit kleinere Technikfirmen, und wir äußern uns grundsätzlich nicht zu unseren Absichten oder Plänen.“

Apple-Maps-Icon (Bild: Apple)Apple machte keine Angaben dazu, wann und zu welchem Preis es das Start-up übernommen hat. Aus dem LinkedIn-Profil von Coherent Navigations CEO Paul Lego geht allerdings hervor, dass er seit Januar für Apple arbeitet. Auch seine Kollegen William Bencze und Brent Ledvina sind inzwischen Teil des Apple-Maps-Teams, wie MacRumors berichtet.

Coherent Navigation arbeitete an „der Entwicklung eines kommerziellen, hochpräsizen Navigationsdienstes“ auf Basis von Satellitentechnik, heißt es in Legos LinkedIn-Profil. Zudem habe sein 2008 gegründetes Unternehmen auch „geheime und nicht geheime“ Arbeiten für die US-Regierung erledigt.

Einer der Kernbereiche von Coherent Navigation war die Entwicklung von High Integritiy GPS (iGPS). Das System kombiniert Signale von Satelliten in mittlerer Erdumlaufbahn mit denen von niedriger fliegenden Satelliten des Satellitennetzbetreibers Iridium Communications. Das soll für größere Genauigkeit, höhere Signalintegrität und bessere Störungsresistenz sorgen. Laut Iridium liefert iGPS Standortinformationen, die bis auf wenige Zentimeter genau sind.

Woran genau die Coherent-Navigation-Ingenieure bei Apple arbeiten ist unklar. Offen bleibt auch, ob der iPhone-Hersteller an einer bestimmten Technologie des GPS-Start-ups interessiert war oder nur allgemein am Know-how der Entwickler. Grundsätzlich verspricht sich Apple von dem Zukauf sicherlich, seinen Kartendienst Maps weiter verbessern zu können.

Dieser war im September 2012 mit iOS 6 gestartet – und zwar mit massiven Mängeln. Unter anderem falsche Angaben, fehlende Orte und extrem veraltete Satellitenbilder brachten Apple scharfe Kritik von Medien und Nutzern ein. Die Probleme zwangen Apple-CEO Tim Cook zu einer öffentlichen Entschuldigung, und in diesem Zusammenhang musste auch iOS-Chef Scott Forstall gehen.

Anschließend ging Apple auf Einkaufstour und übernahm diverse Mapping-Start-ups. Dazu zählen BroadMap, Embark, HopStop, Locationary und die Entwickler der App Pin Drop.

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Themenseiten: Apple, Navigation, Übernahmen

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