Google erleichtert Surfen im Web für Farbenblinde

Mit Color Enhancer für Chrome können Farben so kalibriert werden, dass der Nutzer sie leicht unterscheiden kann. Dies lässt sich auf alle Websites anwenden. Googles Team für Barrierefreiheit zufolge profitieren vor allem Nutzer mit Rot-Grün- oder Gelb-Grau-Schwäche.

Farbkalibrierung in Chrome Color Enhancer (Screenshot: Google)Google hat eine Erweiterung für seinen Browser Chrome verfügbar gemacht, die Menschen mit Sehstörungen – insbesondere Farbenblindheit – das Navigieren im Internet erleichtern soll. Sie stammt von einem Accessibility Team bei Google, also einer Abteilung für Barrierefreiheit.

Das Add-on heißt „Color Enhancer“ und steht im Chrome Web Store zur Verfügung. Der Nutzer kann damit die Farbpalette so verstellen, dass er Farben leichter unterscheiden kann – beispielsweise die für besonders viele Menschen problematischen Rot und Grün.

Die in dem Tool angelegte Farbkalibrierung wird anschließend auf jede Website angewandt. Dadurch wird es für betroffene Nutzer leichter, etwa bestimmte Buttons und Bedienfelder von Sites zu unterscheiden. Google sieht die Erweiterung auch als Erleichterung für Webdesigner, verhindert sie doch, dass einigen Besuchern ein Teil der angebotenen Funktionen verschlossen bleibt.

Neben Rot-Grün-Blinden, die etwa 5 Prozent der Bevölkerung ausmachen, profitieren laut Google vor allem jene, die Probleme haben, zwischen Gelb und Grau zu unterscheiden.

Ende April hatte Google schon ein Chrome-Plug-in zum Schutz gegen Phishing vorgestellt. Es erwies sich jedoch als anfällig und wurde mehrfach ausgehebelt. Ein erster Exploit erschien bereits einen Tag nach Veröffentlichung der Erweiterung. Google aktualisierte das Add-on mehrfach, offenbar ohne dadurch alle Probleme abzustellen.

Ebenfalls im April sperrte Google fast 200 Chrome-Erweiterungen. Seit Anfang 2015 hatten sich über 100.000 Chrome-Nutzer über Add-ons beschwert, die eigene Inserate einfügen. Neue und aktualisierte Erweiterungen werden nun auf solche Funktionen überprüft. Laut einer aktuellen Studie ist Adware auf rund 5 Prozent aller Systeme installiert – unabhängig von Betriebssystem und Webbrowser.

[mit Material von Michael Moore, TechWeekEurope.co.uk]

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