Cyanogen beendet Partnerschaft mit OnePlus

Der Hersteller der alternativen Android-Version strebt Partnerschaften mit größeren chinesischen Herstellern an, die schneller in internationale Märkte vordringen können. OnePlus konnte mit CyanogenMod fast eine Million OnePlus One verkaufen - setzt jetzt aber auf das selbst entwickelte Oxygen OS.

Cyanogen-Logo (Bild: Cyanogen)Cyanogen und der chinesische Smartphonehersteller OnePlus wollen in Zukunft getrennte Wege gehen. Das erklärten Cyanogens Firmengründer Steve Kondik und CEO Kirt McMaster in Peking auf der Global Mobile Internet Conference. Sie deuteten gleichzeitig kommende Partnerschaften mit größeren chinesischen Herstellern an, die mit Cyanogens alternativer Android-Version CyanogenMod schneller in internationale Märkte vordringen könnten.

In den Äußerungen von Cyanogen-Chef McMaster wurde hörbar, dass es kein freundschaftliches Auseinandergehen nach monatelangen Spannungen ist. Die Partnerschaft war durchaus erfolgreich und verhalf OnePlus zum Verkauf von fast einer Million Exemplaren seines Flaggschiff-Smartphones OnePlus One bis Ende letzten Jahres. „Ohne Cyanogen hätte OnePlus vielleicht ein Gerät in internationalen Märkten verkauft“, zitiert PC World McMaster. „Im Grunde haben sie ihre Marke auf dem Rücken von Cyanogen aufgebaut.“

Versöhnlicher sah es Firmengründer Kondik, der unterschiedliche Zielsetzungen für die Software als Grund für das Zerwürfnis anführte. „Das ist leider vermutlich das letzte Mal, dass Sie etwas von dieser Partnerschaft hören“, sagte er. „Zwei junge Unternehmen probierten verrückte Sachen aus – und Persönlichkeiten prallten aufeinander.“

HIGHLIGHT

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Für die Android-Alternative spricht vieles: mehr Funktionen, mehr Datenschutz, bessere Anpassbarkeit, keine Crapware. Zudem versorgen die Entwickler um Gründer Steve Kondik Smartphones und Tablets mit Betriebssystem-Aktualisierungen, die von den Herstellern längst keine Updates mehr erhalten.

Die Spannungen zwischen den Firmen entwickelten sich über Monate hinweg und kulminierten darin, dass sich OnePlus von der Distribution des Custom-ROM-Anbieters Cyanogen verabschiedete und auf das selbst entwickelte Oxygen OS umstieg. Dieses basierte zum Start auf Android Lollipop 5.0.2, machte aber noch einen unreifen Eindruck. Erste Tester bemängelten, dass eine Rückkehr zu CyanogenMod problematisch sei und das Gerät beschädigen könne.

Neue Herstellungspartner erwähnte Kirt McMaster nicht namentlich, stellte aber ein künftig deutlich größeres Liefervolumen in Aussicht. „OnePlus hat ein ordentliches Volumen erzielt, aber nichts im Vergleich zu dem, was einige dieser Partner ausliefern können“, sagte er. „Wir arbeiten also mit Partnern, die sehr viel schneller skalieren können.“

Der Cyanogen-Chef sprach außerdem von der „Selbsttäuschung“ mancher Firmen, die allein durch die Schaffung eines Android-Skins glaubten, mit Apple konkurrieren zu können. Cyanogen hat erklärtermaßen mehr mit seiner Software vor und will leistungsfähige Anwendungen sowie nicht von Google kommende Dienste integrieren. Vor Kurzem kündigten Microsoft und Cyanogen eine strategische Partnerschaft an, die auf die Integration von Microsofts Aps und Services in das auf Android basierende Mobilbetriebssystem zielt.

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