US-Bitcoinbörse beantragt Banklizenz

ItBit könnte der erste Bitcoin-Dienstleister mit Banklizenz in den Vereinigten Staaten werden. Es war 2014 von Singapur nach New York umgezogen. Dort wirbt es mit hochgradiger Sicherheit und 100 Prozent Compliance.

Die Bitcoin-Wechselbörse ItBit hat im US-Staat New York eine Bankzulassung beantragt. Darüber informiert die staatliche Bankenaufsicht. Reuters hat aus informierten Kreisen erfahren, dass eine Entscheidung darüber in den nächsten Wochen fallen wird. ItBit könnte dann der erste Bitcoin-Dienstleister mit Banklizenz in den Vereinigten Staaten werden.

Bitcoin-Stapel (Bild: ZDNet.com)Bisher können Kunden des Unternehmens aus Singapur ausschließlich Bitcoin ankaufen und verkaufen. Es strebt aber eine breitere Aufstellung im Finanzsektor an. Die Lizenz soll auch beim Aufbau eines Rufs als vertrauenswürdiger Dienstleister helfen. Schließlich ist die Kryptowährung Bitcoin durch eine Reihe von Konkursen in den letzten eineinhalb Jahren in eine schwere Krise gerutscht.

Zuvor hatte ItBit seine Zentrale von Singapur nach New York verlegt und den Ebay-Manager Erik Wilgenhof Plante als Chief Compliance Officer eingestellt. Auf ihrer Website wirbt sie mit hundertprozentiger Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften. Speziell gegen Geldwäsche habe man Vorkehrungen getroffen. Kunden werden abgesichert, indem ihre Einlagen zu hundert Prozent in „Cold Wallets“ abgelegt werden, also in virtuellen Geldbörsen ohne Internetverbindung.

Die Skepsis gegenüber Bitcoin ist in den USA groß – vor allem an der Wall Street und bei Banken. So hatte noch vor einem Jahr die Börsenaufsicht SEC vor Investments gewarnt, die mit Bitcoin und anderen virtuellen Währungen in Zusammenhang stehen. „Ein neues Produkt, eine neue Technologie oder Innovation – wie Bitcoin – fördern potenziell Betrügereien und hochriskante Investitionsangebote.“ Als besondere Risiken der Kryptowährung führte die Behörde auf, dass sie über keine Einlagensicherung verfügt, nicht von Regierungsorganisationen reguliert wird und äußerst volatil ist.

Im Januar 2015 hat immerhin Coinbase die erste regulierte Bitcoin-Wechselbörse der USA eröffnet. Zudem ging Paypal schon im Herbst 2014 eine Kooperation mit den Diensten BitPay, Coinbase und GoCoin ein. Dadurch können Händler, die Paypal zur Zahlungsabwicklung nutzen, auch Zahlungen in Bitcoin akzeptieren – zunächst allerdings nur in Nordamerika.

Die virtuelle Währung ermöglicht anonyme (wenn auch per Blockchain dauerhaft nachvollziehbare) Zahlungen im Internet ohne zwischengeschaltete Instanz. Das macht sie für große Dienstleister wie Paypal zu einem interessanten Phänomen. Allerdings fehlt es bisher in den meisten Ländern an belastbaren gesetzlichen Regelungen.

Für Bitcoin war 2014 nach dem Höhenflug 2013 kein gutes Jahr. Die Kryptowährung kam vor allem als bevorzugtes Zahlungsmitteln auf Drogenumschlagplätzen in die Medien. Aufgrund von Diebstählen im dreistelligen Millionenwert machte die damals größte Wechselbörse Mt. Gox dicht, und der Kurs sank auf aktuell rund 220 Dollar je Bitcoin. 2013 hatte er 1200 Dollar überschritten.

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Themenseiten: Bitcoin, Compliance, E-Commerce, ItBit

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