Googles Project Loon funktioniert auch mit iPhones

Das hat Google-X-Laborchef Astro Teller gesagt. Ihm zufolge können die stratosphärischen Ballons nun auf wenige 100 Meter genau an einen Zielort navigiert werden. Eine kommerzielle Einführung rückt somit langsam in Reichweite.

Der Chef von Googles X Lab, Astro Teller, hat auf dem Tribeca Film Festival erklärt, dass auch iPhones Googles Ballon-Internet empfangen können. Google beschränke sich nicht auf sein Betriebssystem Android, was kompatible Endgeräte angeht.

Google-X-Laborchef Astro Teller (Bild: News.com)Google-X-Laborchef Astro Teller (Bild: News.com)

Das Projekt verfolgt das ambitionierte Ziel, jene zwei Drittel der Welt mit Internetzugängen zu versorgen, die noch keinen haben. Nach Tellers Aussagen zu schließen will Google dafür kein bestimmtes Betriebssystem vorschreiben. Ende 2014 verfügte Android zwar über 76,6 Prozent weltweiten Marktanteil laut IDC, iOS aber auch über signifikante 19,7 Prozent. Fraglich erscheint allerdings, ob sich bisher nicht mit Internetdiensten versorgte Menschen ein iPhone leisten werden können.

Teller erklärte in seinem Vortrag außerdem, Google habe die Genauigkeit der Steuerung seiner Ballons deutlich verbessert und könne sie jetzt auf wenige hundert Meter genau an den beabsichtigten Zielort bringen. Damit rücke die kommerzielle Verfügbarkeit von Ballon-Internet deutlich näher.

Project Loon  (Bild: Google)

Google dürfte – auch angesichts jüngster Kartellvorwürfe – den Eindruck zu vermeiden bestrebt sein, es begünstige sein Mobil-OS. Facebook, das mit Internet.org ähnliche angeblich humanitäre Ziele verfolgt, nämlich Internet für alle, hat sich in Indien diesbezüglich in eine unangenehme Situation gebracht. In Zusammenarbeit mit lokalen Netzanbietern macht seine Internet.org-App nämlich ausgewählte Dienste kostenlos verfügbar, ohne dass sie auf das Datenvolumen der Nutzer angerechnet würden – darunter natürlich Facebook selbst sowie sein Messenger. In Indien wird dies aber zunehmend als Verstoß gegen das Gebot der Netzneutralität gesehen – insbesondere seit ein anderer Provider ein ähnliches Gratisdienstepaket gestrickt hat, aber gänzlich ohne humanitären Vorwand einer „Grundversorgung“.

Google ist nicht nur durch Project Loon als Zugangsanbieter aktiv. Es bietet auch in mehreren US-Städten 1 GBit/s schnelle Glasfaserzugänge. Zudem ist gerade sein US-Mobilfunkdienst „Project Fi“ gestartet. Er nutzt in erster Linie WLAN-Verbindungen, über die nicht nur der Datenverkehr, sondern auch alle Sprachanrufe geleitet werden. Zusätzlich kauft es benötigte Mobilfunkbandbreiten von den Providern Sprint und T-Mobile.

Google verspricht nahtlosen Übergang zwischen diesen Netzen. Zunächst kann das Angebot allerdings nur mit seinem eigenen Smartphone Nexus 6 genutzt werden.

[mit Material von Joan E. Solsman, News.com]

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