BitTorrent macht P2P-Browser Project Maelstrom als Beta verfügbar

Er kann Seiten über HTTP, aber auch als Torrent von anderen Nutzern beziehen. Damit lassen sich Sites nicht mehr blockieren, indem man den Server abschaltet. Zugleich wird die serverzentrische Internet-Infrastruktur entlastet,

BitTorrent hat seinen Peer-to-Peer-Browser Project Maelstrom als Beta für Windows verfügbar gemacht. Seit Dezember war er als Alpha-Version vorgelegen. Project Maelstrom basiert auf Chromium, kombiniert mit der Möglichkeit, Inhalte im Peer-to-Peer-Verfahren (P2P) zwischen Usern zu verteilen – ohne Server.

Der Browser setzt die gleichen Protokolle wie Torrent-Streams ein, um Inhalte auch von anderen Nutzern beziehen zu können. Dies könnte sich als günstige Strategie für Angebote wie das Torrent-Portal The Pirate Bay erweisen, dessen Server in Schweden vergangenes Jahr vom Netz genommen wurde. Sollte sich so etwas wiederholen, bliebe das Angebot über andere User weiter verfügbar.

Browser Project Maelstrom (Bild: BitTorrent)P2P-Browser „Project Maelstrom“ (Bild: BitTorrent)

Da Project Maelstrom auf der Open-Source-Version von Chrome basiert, kann er auch ganz normal per HTTP und HTTPS auf Sites zugreifen. BitTorrent feiert ihn als Möglichkeit, das Web offener zu gestalten und es der Kontrolle einiger seiner „Türsteher“ zu entziehen. Auch sei P2P-Traffic eine Entlastung der Infrastruktur.

In einem Blogbeitrag schreibt BitTorrent: „Wir glauben, dass dieses Projekt das Potenzial hat, einige der ärgerlichsten Probleme des heutigen Internets zu lösen. Wie können wir das Internet offen halten? Wie können wir den Zugang zum Internet neutral gestalten? Wie können wir besser sicherstellen, dass unsere privaten Daten nicht von großen Firmen missbraucht werden? Wie können wir helfen, um das Internet effizient an die Zunahme der Inhalte anzupassen?“

Seit der Alpha-Veröffentlichung des Browsers haben sich demnach 10.000 Entwickler und 3500 Verleger in das Projekt eingebracht. Mit Verfügbarkeit der Beta gibt es nun auch neue Entwicklerwerkzeuge auf GitHub. Damit lassen sich die Torrent-Dateien erstellen, die für eine dynamische Verteilung statischer Webseiten sorgen können. Fürs Blogsystem WordPress liegt sogar ein Plug-in vor, das Torrent-Dateien automatisch generiert.

Das Unternehmen schreibt: „Das Entwicklerwerkzeug ermöglicht Ihnen, ganz einfach Dateien für Project Maelstrom zu generieren, sogar von der Kommandozeile aus. So lassen sich ohne Umwege Inhalte erstellen und publizieren, auf die Nutzer mit Project Maelstrom zugreifen können.“ Unter anderem lassen sich Dateien einer Website so als Torrent verfügbar machen. Dann sind sie über BitTorrent-Clients verfügbar, während sie in einem normalen Browser über einen Magnet-Link erreicht werden können.

Derzeit steht Project Maelstrom nur für Windows zur Verfügung. Eine Mac-OS-Version ist in Vorbereitung. Auch eine Final hofft BitTorrent noch dieses Jahr anbieten zu können.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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Themenseiten: Bittorrent, Browser, Kommunikation, Tauschbörse

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