Firmware-Update für Galaxy S6 und S6 Edge verfügbar

Die Aktualisierung soll die Erkennung des Fingerabdruckscanners verbessern. Außerdem erhält der Foto-Editor eine neue Funktion. Generell enthält das Update laut Samsung "Stabilitäts- und Leistungsverbesserungen." Die Anfälligkeit für die Freak-Lücke behebt das Update nicht.

Android-Aktualisierung (Bild: ZDNet.de)Zum Marktstart seiner neuen Smartphone-Flaggschiffe Galaxy S6 und S6 Edge verteilt Samsung ein Firmware-Update. Das soll „Stabilitäts- und Leistungsverbesserungen“ bringen, beinhaltet aber auch neue Funktionen. Im Beschreibungstext zu der Aktualisierung ist von einer verbesserten Erkennung des Fingerabdruckscanners und einer neuen Funktion des Foto-Editors die Rede. Außerdem sollen die Geräte besser mit Zubehör zurechtkommen und für Apps stehen erweiterte Schnittstellen parat. Detailliertere Informationen stehen bis dato nicht zur Verfügung.

Ein Blick in den Abschnitt „Geräteinformationen“ unter Einstellungen verrät, dass sich die Android-Version nicht verändert hat. Sie lautet wie bisher 5.0.2, entspricht also nicht ganz dem aktuellen Stand. Vor wenigen Tagen hat Google bereits Version 5.1 veröffentlicht. Verändert haben sich aber die Modem- und die Kernelversion, ebenso die Buildnummer.

Samsung-Freak (Screenshot: ZDNet.de)

Auch mit dem neuen Update sind beide Geräte unter Verwendung des vorinstallierten Standard-Browsers noch immer anfällig für die vor wenigen Wochen entdeckte Freak-Lücke. Obwohl Google die Lücke in Android mit der aktualisierten Systemkomponente WebView bereits geschlossen hat und diese sich auch auf den Samsung-Geräten installieren lässt, meldet der SSL-Test von Qualys weiterhin die Anfälligkeit. Offenbar verwendet Samsung für seinen eigenen Browser nicht die integrierte WebView-Komponente. Laut User-Agent basiert dieser auf Chrome 38. In Chrome hatte Google die Freak-Lücke mit Version 40 geschlossen. Nutzer der neuen Galaxy-Geräte sollten also statt des Standard-Browsers eine Version verwenden, die die Lücke nicht mehr aufweist. Zur Auswahl stehen beispielsweise Chrome oder Firefox.

Firmware-Update für Galaxy S6 und S6 Edge (Screenshot: ZDNet.de)

Freak ist eine mehr als zehn Jahre alte kryptografische Schwachstelle. Entdeckt hat sie ein Forscherteam in Paris unter Leitung von Karthikeyan Bhargavan, Computerwissenschaftler an der staatlichen französischen Forschungseinrichtung Inria. Der Name Freak steht für “Factoring Attack on RSA-Export Keys”. Er bezieht sich auf eine Richtlinie der US-Regierung, die früher den Export starker Verschlüsselungstechnologien verbot und “schwächere” Export-Produkte für Kunden in anderen Ländern vorschrieb. Die Einschränkungen seien allerdings Ende der Neunzigerjahre aufgehoben worden, die schwache Verschlüsselung findet sich aber immer noch in zahlreichen Anwendungen, die zum Teil unbemerkt auch ihren Weg zurück in die USA gefunden hätten, schrieben die Pariser Forscher. Es war ihnen nach eigenen Angaben gelungen, Browser wie Safari für iOS und Chrome für Android dazu zu zwingen, die schwächere Verschlüsselung zu nutzen. Sie hätten sie anschließend innerhalb weniger Stunden geknackt und seien dann in der Lage gewesen, persönliche Informationen und Passwörter abzufangen.

Tipp: Kennen Sie alle wichtigen Smartphone-Modelle, die letztes Jahr vorgestellt wurden? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Themenseiten: Samsung, Smartphone

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

16 Kommentare zu Firmware-Update für Galaxy S6 und S6 Edge verfügbar

Kommentar hinzufügen
  • Am 11. April 2015 um 18:25 von PeerH

    Das sagt ja wohl alles: „Auch mit dem neuen Update sind beide Geräte unter Verwendung des vorinstallierten Standard-Browsers noch immer anfällig für die vor wenigen Wochen entdeckte Freak-Lücke.“

    We cdo not care about security, we are Samsung. ;-)

    • Am 12. April 2015 um 12:21 von punisher

      Vielleicht braucht Samsung auch 3 Updates um etwas zu beheben. Manche brauchen ja bekanntlich länger, bei weniger Modellen ;)

      • Am 12. April 2015 um 19:11 von PeerH

        Oh, jaja, das kann auch anderen passieren. Aber die werden ja dafür dann auch ordentlich kritisiert.

      • Am 18. April 2015 um 13:12 von Schnickschnack

        Papnasen-hausen oder wie …?
        Dss wird doch nix …Die Illusion ..
        Nicht das sich Samsung noch so abschiesst wie nokia- wäre doch schade oder ……?
        Ein Samsung Handy mit einem iPhone vergleichen zeugt schon von schier unerschöpflichem technischen Verständnis …
        Haut – Euch doch – ändert aber auch nix.
        Samsung ist Schrott und bleibt Schrott.
        Die Tatsache das Apple auch Teile von Samsung bekommt ,zeigt ja was mgl wäre – wenn …

  • Am 12. April 2015 um 11:24 von C

    Es ist unverständlich und nicht nachvollziehbar, was SAMSUNG hier macht.
    a) man schließt OS-Lücken nicht zeitnah
    b) man kann Akku nicht mehr austauschen und hat keinen SD-Slot mehr

    Für mich gilt:
    wenn b) nicht vorhanden ist, kommt dieses Smartphone generell nicht in Betracht. Sorry, das ist ein absolutes NO-GO.

    • Am 13. April 2015 um 10:34 von i. Bissig

      Austaschbare Akkus für Mobilphones werden im Consumerbereich früher oder später verschwinden. Sogar Samsung hat das begriffen. Das nennt sich Fortschritt… (Akkus, wie auch der Sinneswandel von Samsung)
      Natürlich waren früher Hafermotoren als Vorspann bei Wagen ungemein praktisch: man konnte sie bei Bedarf wechseln! Man versuche mal den Motor bei einem LKW auf der Autobahnraststätte auszutauschen.

      • Am 18. April 2015 um 14:37 von C

        Umweltschutz ist nicht Dein Ding, oder? Das dürfen andere machen – oder wie soll Ich Dein egoistisches Statement verstehen?

        Es bedarf wohl einer EU-Richtlinie, fest verbaute Akkus zu verbieten.
        Exakt so wie bei den Kleinwagen, wo einige Hersteller das aufwendige Zerlegen des halben Wagens für >1 T-EUR erfordern, um eine Front-Glühbirne zu wechseln. So was ist Fortschritt? Fass Dich mal am Kopf an, ob der nicht zu heiß ist und damit Unsinn plappert…

        Und – es handelt sich bei dem LKW nicht um den Motor, sondern lediglich um den Sprit für den Motor. Und da kann man Zusatz-Tanks einbauen oder Reserve-Kanister mitschleppen. Keine aufwendige Reparatur nötig.

        Als Apple-Fanboy kannst Du das nicht verstehen, was?
        Musst halt jedes Jahr ein neues iPhone kaufen. Woher die Ressourcen hierzu kommen sollen, scheint Dir egal zu sein. Typisch Apfel-Anhänger eben. Hauptsache der Marketing-Doktrin des Herstellers folgen. Blos nicht eigene Gedanken zum Zuge kommen lassen….könnte gefährlich werden.

  • Am 13. April 2015 um 1:19 von Judas Ischias

    Keine Sorge, die Updates kommen schon noch.
    Bei Apple hat das schließlich auch nicht sofort geklappt. -))

    • Am 13. April 2015 um 11:22 von Offensichtlich

      Offensichtlich machen sich nach dem WebView Debakel aber doch einige sehr berechtigte Sorgen. Oder hast Du auch nur eine klitzekleine Aktivität seitens Samsung wahrnehmen können, dass sie Googles Versäumnis auszubügeln bereit wären?

      Eben, die gab es nicht. Samsung war das egal. Was macht Dich glauben, dass das nun anders würde?

      Es wurden durch WebView auch Samsung ‚Premium‘ Androiden geschrottet, und wenn die schon das Gerät inkl Sicherheitslücke auf den Markt werfen, muss man wohl Schlimmes befürchten.

      • Am 13. April 2015 um 11:41 von Kai Schmerer

        Das Problem ist nicht WebView. Die Komponente ist auf dem S6 aktuell und weist die Freak-Schwachstelle nicht auf. Das Problem ist der integrierte Samsung-Browser, der auf einer älteren Chrome-Engine basiert, die die Freak-Schwachstelle noch aufweist: Ergo: Sämtliche Apps, die WebView zur Anzeige von HTML-Inhalten verwenden, sind Freak-sicher. Wer den integrierten Browser nicht nutzen möchte, verwendet einfach Firefox oder Chrome, die die Schwachstelle nicht aufweisen. Nutzer, die ihr Gerät rooten, können den Samsung-Browser auch löschen.

        • Am 13. April 2015 um 12:42 von PeerH

          Schon klar, aber Samsung hat sich bei älteren Geräte eben gar nicht darum geschert, ob sie WebView irgendwie abdichten können … sie hätten anstelle von Google guten Service machen können – haben sie nicht, weil es sie nicht interessierte.

          Der Kunde soll neu kaufen. Z.B. ein S6 – was aber auch ein ‚kleines‘ Sicherheitsproblem von Hause aus mitbringt.

          Kurz: guter Service geht anders.

  • Am 13. April 2015 um 13:36 von Judas Ischias

    Da hab ich doch gerade auf areamobile.de gelesen, dass Apple weiter Probleme mit Version 8x hat. :)
    Dieses mal ist es die Version 8.3.

    Schon komisch, dass eine Firma, die nur „ein paar“ Geräte zum Verkauf anbietet, so heftige Probleme hat, ihren Kunden funktionierende Updates anzubieten?

    Das gehört wohl nicht zu den Premiumdiensten zu Premiumpreisen. ;)

    • Am 13. April 2015 um 14:08 von PeerH

      Fällt Dir sonst nix ein? Aber dass Samsung das FREAK Hotfix bereitstellen würde, das hast Du auf areamobile nicht gelesen? Oder dass der WebView Bug für Samsung Geräte gefixt würde? Nein? Wäre wohl auch gelogen. Samsung schweigt dazu seit über zwei Monaten.

      Bei Apple GIBT es hingegen Bugfixes, und sowohl Freak als auch andere aktuelle Lücken sind — GESCHLOSSEN: ;-)

      Und mein >3 Jahre altes iPhone 4s hat – oh Schreck?!? – auch das 8.3er Update bekommen. Und ist nun wieder flink wie ein Wiesel. ;-)

      • Am 14. April 2015 um 12:48 von Veräppler

        Auch wenn Du jetzt das Update 8.3 auf deinem iPhone 4s hast, was nützt es denn, wenn man damit trotzdem nicht die neue Apple Watch benutzen kann? ;-)

        In der Umfrage fehlt noch: Die Apple Watch kommt mir nicht ins Haus. ;-)

  • Am 13. April 2015 um 14:10 von PS: Premium

    Soviel zu Premium Service – Apple liefert für Premium Produkte Premium Service, Samsung kassiert bis jetzt für sein S6 nur Premium Preise. Den Schlamassel für Samsung und dessen Kunden ausbaden darf dann Cyanogenmod. Was ist nun schlimmer? ;-)

    • Am 18. April 2015 um 14:43 von C

      Apple liefert Premium Produkte? NEIN, sondern Billigheimer im teuren Gewand & Preis.
      Apple liefert Premium Service? NEIN, den darf der Kunde entweder extra kaufen oder separat nachträglich zahlen. Es sei denn, es finden sich genügend Mutige, die den Hersteller vor Gericht wegen Design-/Produkt-Fehler verklagen.

      Deine Scherze über den Apfel kannst Du wo anders verbreiten.

      Das S6 ist zumindest material-technisch hochwertiger als das IP6. Ob man dafür einen adäquaten Gegenwert bekommt, muss jeder für sich entscheiden. Ich habe meine No-Go´s oben im Beitrag bereits angeführt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *