Apple: Antivirensoftware für iOS gibt es nicht

Es hat zumindest das Programm VirusBarrier von Intego aus dem App Store verbannt: Die Beschreibung sei "irreführend", da sie Anwender zu der Annahme verleiten könnte, es gebe Viren für iOS. Das Programm untersucht E-Mail-Anhänge und in der Cloud gespeicherte Dateien.

Apple hat die Kategorie „Anti-Virus- und Anti-Malware-Produkte“ aus seinem App Store für iOS entfernt. Das berichtet der Sicherheitsspezialist Intego in seinem Blog; sein eigenes Programm VirusBarrier sei nur eines von mehreren betroffenen.

So sah VirusBarrier unter iOS aus (Bild: Intego).So sah VirusBarrier unter iOS aus (Bild: Intego).

Käufer können die App weiter benutzen, die laut Entwickler viereinhalb Jahre lang ohne Probleme aus dem App Store heruntergeladen werden konnte. Updates sind aber nun unmöglich. Außerdem ist Integos gleichnamiges Produkt für Mac OS weiter verfügbar.

Eine Erklärung hat Apple wie üblich nur gegenüber dem Entwickler selbst abgegeben. Intego-CEO Jeff Erwin fasste sie aber gegenüber MacRumors zusammen. Ihm zufolge hielt Apple die Beschreibung der App für „irreführend“, da sie Anwender zu der falschen Annahme verleiten könnte, es gebe Viren für iOS.

Daraufhin änderte Intego seine Beschreibung. Erwin: „Wir machten so klar wie nur möglich, dass es sich nicht um einen Scanner handelt, dass es E-Mail-Anhänge und Clouddateien untersucht.“ Auch habe man Kontakte auf Management-Ebene bei Apple angesprochen – ohne Erfolg. Er verstehe allerdings Apples Position. Intego habe auch durchaus negative Bewertungen von Anwendern bekommen, die die Beschreibung nicht erst durchgelesen hatten.

Apples Entscheidung sei auch keineswegs direkt gegen Intego gerichtet, sondern allgemeiner Natur. Welche anderen Apps betroffen waren, teilte Intego nicht mit. 9to5Mac hat immerhin eine weitere identifiziert – das zumindest im Dezember noch verfügbare „Anti-Virus Detective“.

Tatsächlich sind aufgrund strenger Kontrollen des Angebots im App Store Viren bisher kein signifikantes Problem von iOS. Die Passwörter stehlende Malware Unflod etwa betraf vor einem Jahr nur Geräte mit Jailbreak. Gleiches galt für das im Herbst über inoffizielle OS-X-App-Stores in China verbreitete WireLurker. Zusätzlich gab aber auch WireLurker-Versionen für Mac OS X und Windows, um per USB mit einem Rechner verbundene iOS-Geräte anzugreifen.

Die von WireLurker genutzte Schwachstelle ermöglichte zudem Cyberkriminellen, legitime Apps durch gefälschte Software zu ersetzen und Malware auf ein iPhone oder iPad einzuschleusen. Apple sperrte das verwendete Entwicklerzertifikat im November, wusste aber schon seit Juli 2014 von der Lücke.

Kritische Lücken wie unlängst Freak weist natürlich auch iOS immer wieder auf. Eine Sicherheitssoftware, die sie frühzeitig erkennen würde, ist bisher leider noch nicht erfunden worden.

Tipp: Kennen Sie die Geschichte der Computerviren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Themenseiten: Apple, Malware, Sicherheit, Smartphone, Software, intego

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

15 Kommentare zu Apple: Antivirensoftware für iOS gibt es nicht

Kommentar hinzufügen
  • Am 20. März 2015 um 16:43 von Judas Ischias

    Na wenn das sogar von den obersten Apple-Fuzzis propagiert wird, dann ist Apple natürlich wirklich sicher. LOL
    Kein Wunder, dass hier einige der Apple-Knechte auch so eine merkwürdige Sicht der Dinge haben.

  • Am 20. März 2015 um 17:22 von Judas Ischias

    Auf areamobile.de steht heute ein interessanter Artikel zum Thema: Sicherheit.
    Einfach mal schauen, bei iOS 8: Apps lassen sich weiterhin auf iPhone und iPad verstecken.

    • Am 20. März 2015 um 19:16 von PeerH

      Wieder zwei vor Unverständnis strotzende Kommentare. Der angesprochene ‚Bug‘ erfordert die aktive Mitarbeit des Opfers, dagegen ist kein System gefeit, und wenn ein App Entwickler mit seiner App den Eindruck erweckt, er würde einen Virenscanner anbieten, dann ist das Verhalten schon fragwürdig, insbesondere, wenn er selber einräumt, dass die App Beschreibung missverständlich sei, und es Kundenbeschwerden gegeben habe.

      Ergo: Viel Lärm um Nichts. Wie so oft.

      • Am 22. März 2015 um 20:02 von Judas Ischias

        Wo hat der Entwickler denn selbst eingeräumt, dass die Beschreibung der App missverständlich sei?
        Steht doch ganz deutlich im Artikel, dass Apple die Beschreibung der App für „irreführend“ hielt!!!
        Und worauf basierten denn die negativen Kundenbeschwerden?
        Steht doch eindeutig im Artikel, dass die negativen Bewertungen von Anwendern kamen, die die Beschreibung nicht erst durchgelesen hatten.

        So wie Du den Artikel ganz offenbar nicht richtig gelesen hast und deshalb wieder Falschmeldungen verbreitest.

        Oder sind dies mal wieder deine ganz bewussten Lügen? Wie so oft?

        • Am 23. März 2015 um 8:47 von Ach JI

          Wenn man seine App ‚Textverarbeitung 1.0‘ nennen würde, die dann aber nur Texte anzeigen kann, dann ist das bewusst irreführed – man spekuliert darauf, dass einige nicht genug hinsehen, und dennoch kaufen.

          Das ist das Bauernfängerei, tricksen, und grenzt an Betrug – da hilft dann auch nicht, dass man ja in der Beschreibung anmerkt, es sei keine Textverarbeitung.

          Bei Hardware würdest Du ja auch von einem ‚Drucker‘ erwarten, dass er druckt, und nicht, dass man darauf ‚Ausdrucke ablegen‘ kann – er also definitiv nicht zum Drucken geeignet ist‘. Auch wenn das irgendwo auf der sechs Kilo großen, Verpackung stehen würde, und auf dieser aber Drucker abgebildet sind, und das Gewicht eines normalen Druckers hätte – es wäre eine dreiste Mogelpackung.

          • Am 23. März 2015 um 9:29 von Judas Ischias

            Egal was jetzt der Entwickler gemacht hat. Es steht nicht so im Artikel wie Du es in deinem Kommentar darzustellen versuchst.
            Und genau das nervt.

            Bleib einfach bei der Wahrheit und akzeptiere, dass auch Apple nicht die gute und tolle Firma ist, als die Du sie immer darzustellen versuchst.

          • Am 23. März 2015 um 9:45 von Ach JI

            Exakt so steht es aber im Artikel, und nur, weil Du Dein täglich-Apple-bashing Pensum erfüllen willst, wird aus Deinem Kommentar nicht ‚die Wahrheit‘. ;-)

            Und Du solltest mit Worten wie ‚Lüge‘ sehr vorsichtig umgehen – zumindest, wenn Du nicht in der Lage bist – oder nicht willst – Lüge von Wahrheit zu unterscheiden.

          • Am 24. März 2015 um 13:50 von Judas Ischias

            Mit deiner Einschätzung liegst Du falsch!
            Ich kann sehr wohl eine Lüge von der Wahrheit unterscheiden.

            Schau mal z.B. am 09.3. um 20:07 Uhr, Thema:Apple stellt Macbook…, in die Kommentare.
            Da hast Du am 11.3. um 9:38 Uhr, etwas von ‚Namen-Memory‘ geschrieben und dass ich vor eineinhalb Jahren schon mal erwischt wurde und es zugegeben habe.
            Auf meine Aufforderung, doch mal die entsprechenden Daten zu nennen, bist Du diese schuldig geblieben.
            Also war es eine eindeutige Lüge!

            Beim selben Thema, hast Du in anderen Kommentaren als @PeerH,weiterhin gelogen.
            Möglicherweise aus Gewohnheit, weil Du so lange als Namenloser gepostet hast, auch unter anderen Namen.

            Auf jeden Fall bist Du und deine eventuellen Spezis, die Daten schuldig geblieben und deshalb sind und bleiben es Lügen.

            Weitere Lügen suche ich jetzt nicht raus, es reicht auch so, um aufzuzeigen, dass Du es gerne mal mit der Wahrheit nicht so genau nimmst.

            Du schreibst z.B. am 20.3. um 12:07 Uhr, Thema:Tim Cook vom 19.3.,was von sachlich bleiben, dass man dann besser mit den Mitmenschen zurecht kommt.
            Am 20.3. um 18:36 Uhr,(immer noch Tim Cook), schreibst Du was von sachlicher schreiben.

            Oder wie wäre es mit mehr Selbstkritik, von der Du, (immer noch Tim Cook), am 21.3. um 20:59 Uhr, schreibst?
            Du hast schließlich selbst beim Thema: Apple Watch vom 10.3. von 15:48 Uhr, am 13.3. um 00:39 Uhr geschrieben: ‚Nicht alles, was man sich ausdenkt, ist eine wahre Behauptung.‘

            Warum hälst Du dich dann nicht an deine eigenen Ratschläge, die Du doch so gerne anderen Leuten gibst?

          • Am 24. März 2015 um 20:44 von @JI

            Ja, da hast Du Deine Hausaufgaben ja gut gemacht, aber das ändert nichts daran, dass Deine Interpretation des Artikels bewusst, oder unbewusst, falsch ist. Da siegt der Wille, Apple an den Koffer zu pieseln, über die Vernunft. Ist ja nicht das erste Mal. Ja, und dann sind eben alle anderen ‚Lügner‘. Klar, was sonst?

          • Am 25. März 2015 um 23:53 von Judas Ischias

            Dann kürze das Verfahren doch ganz einfach ab.
            Du brauchst doch nur die Zeile zu benennen, wo der Entwickler selber einräumt, dass die App Beschreibung missverständlich sei.
            Ist doch nicht so schwer, die paar Zeilen abzuzählen. ;)

  • Am 20. März 2015 um 18:12 von Atalanttore

    Und Sicherheitslücken hat iOS auch keine. Schreibts euch endlich hinter die Ohren. Sachen mit angebissenem Apfel sind sicherer als Fort Knox. Punkt.

  • Am 20. März 2015 um 21:22 von C

    Bei pwn2own hat man – zum x-ten male – OSX & Safari überwunden.

    Die Hard-Core Appler schreiben immer, OSX & iOS sind sicher.
    Die etwas vernünftigeren Appler schreiben, dass OSX & iOS „sicherer“ als andere Plattformen sein sollen.

    Fakt ist:
    wenn Profis am Werk sind, ist Nichts sicher.

    Das beweisen die diversen iOS Kernel-Hacks von Vupen & Co.
    Aber – solange sich die Apfel-Käufer „sicher“ oder „sicherer“ fühlen und Apple sie darin bestätigt ist es doch für alle OK.
    iCloud-Hack lässt Grüßen…und bis zu dem Tag, an dem es dann die Appler voll erwischt. Dann fängt das Nachdenken an, zu spät natürlich. Schließlich hatte Apple doch gesagt, es sei sicher – bzw. dieses so angedeutet. Indirekt. Man scheut ja klare Statements (siehe Daten-Sammeln & Daten-Verkaufen). Könnten doch einem die Gewinn-Chancen verderben…

    Es ist egal, ob es nur eine oder tausende Malware für ein OS gibt. Eine reicht, um das System zu kompromittieren.

    Es ist davon auszugehen, dass alle Main-Stream Plattformen (d. h. Windows, OSX, Linux, iOS & Android) durch die Five-Eyes bereits als „überwunden“ gelten. Egal was der jeweilige Hersteller sagt.
    Lediglich Linux – mit Hardening – hat eine reelle Chance, sich aus diesem Würgegriff der Geheim-Dienste zu lösen. Die anderen haben Ihren Firmen-Sitz in USA. Damit lässt der Patriot-Act Grüßen.

    • Am 23. März 2015 um 9:46 von A

      Selten so viel Unsinn auf einmal gelesen. Der Gipfel der Frechheiten von dir ist eigentlich nur, dass Apple angeblich ein klares Statement zu Datensammeln und Verkaufen scheuen würde.
      https://www.apple.com/de/privacy/

    • Am 23. März 2015 um 12:42 von PeerH

      Und wieder ein Beweis Deiner Apple-bashing Ambitionen: die übrigen hast Du nicht genannt, was ich nun hiermit nachhole.

      „Die Statistik der Veranstaltung ist beeindruckend; im Lauf von zwei Tagen präsentierten die Forscher

      5 Fehler in Windows
      4 Fehler in Internet Explorer 11
      3 Fehler in Mozilla Firefox
      3 Fehler in Adobe Flash
      2 Fehler in Apples Safari
      1 Fehler in Google Chrome“

      http://www.heise.de/newsticker/meldung/Pwn2own-Ueber-eine-halbe-Million-Preisgeld-fuer-0day-Sicherheitsluecken-2581834.html

      Na, immerhin wurden doppelt so viele Bugs (4) im Internet Explorer gefunden, wie im Safari (2) Browser … Googles Chrome hatte nur einen Bug.

      Über die fünf Windows Lücken muss man nicht viel sagen. es waren alle Updates und Hotfixes installiert, und dennoch dauerte es keine zwei Tage, um Windows zu hacken.

      Also: ich warte auf Dein Microsoft-bashing? Mit gleich neun Lücken dürftest Du genügend Gründe dafür haben? ;-)

    • Am 23. März 2015 um 13:04 von Aha

      Du meinst also, dass es für Deine Sicherheit egal ist, ob in Deiner Stadt eine Million Kriminelle, oder nur zehn herumlaufen? Das nenne ich ja mal eine interessante Wahrnehmung. ;-)

      „Es ist egal, ob es nur eine oder tausende Malware für ein OS gibt. Eine reicht, um das System zu kompromittieren.“

      Einer Krimineller reicht, um Dir zu schaden, aber von einer Million Kriminellen werden nicht 999.999 sich einfach so langweilen und Dich verschonen. ;-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *