Facebook erlaubt Überweisungen zwischen Freunden

Es integriert einen Bezahldienst in seine Messenger-App. Er unterstützt Zahlungen per MasterCard- und Visa-Kreditkarte. Den kostenlosen Dienst bietet das Social Network anfänglich allerdings nur für iOS und Android und nur in den USA an.

Facebook-Mitglieder können künftig ihren Freunden über die Messenger-App des Social Network kostenlos Geld schicken. Zuvor müssen sie in ihrem Konto allerdings die Details einer MasterCard- oder Visa-Kreditkarte hinterlegen. Die Funktion an sich, die Android- und iOS-Nutzern in den USA in den kommenden Monaten zur Verfügung stehen soll, lässt sich durch einen Klick auf das Währungssymbol in der Messenger-App starten. Weitere Details zeigt Facebook in einem Video.

Logo Facebook Messenger (Bild: Facebook)

Die neue Funktion soll dem Unternehmen helfen, die zunehmende Zahl von Konkurrenten abzuwehren. Snapchat bietet in Zusammenarbeit mit dem Bezahldienst Square seinen Nutzern beispielsweise seit November eine einfache Möglichkeit, Geld an andere Snapchat-Nutzer zu überweisen. Genauso wie Square Cash rechnet auch PayPals Venmo Zahlungen über die Kreditkarte des Nutzers ab.

Wie TechCrunch berichtet, will Facebook allerdings kein Bezahlgeschäft aufbauen. Facebook-Produktmanager Steve Davis sagte dem Blog, es gehe vielmehr darum, den Messenger „nützlicher, ausdrucksstärker und besser“ zu machen.

Die neue Bezahlfunktion könnte Facebook tatsächlich helfen, seine Position im Bereich Mobile-App-Messaging zu festigen. Ende des Jahres hatte Facebook rund 1,2 Milliarden Nutzer, die mindestens einmal im Monat mit einem mobilen Gerät auf das Soziale Netzwerk zugriffen. Aber nur rund 500 Millionen, also nicht einmal die Hälfte, verwendet auch den Facebook Messenger.

Allerdings hat Facebook mit WhatsApp noch einen zweiten Messenger im Angebot. Im vergangenen Jahr hatte es die Messaging-App, die bisher keine Bezahlmöglichkeit bietet, für 19 Milliarden Dollar übernommen. WhatsApp zählt wiederum rund 700 Millionen Nutzer weltweit.

HIGHLIGHT

Apple Pay stößt auf erste Hürden

Als Apple im letzten Jahr mit dem iPhone 6 sein neues Bezahlverfahren Apple Pay vorstellte, wurde die Lösung von vielen bereits als nächste Erfolgsgeschichte des US-Unternehmens gefeiert. Ganz so leicht scheint es aber auch für Apple nicht zu sein, den Mobile-Payment-Markt für sich zu erobern. Insidern zufolge verlaufen die Verhandlungen des iPhone-Herstellers in China nicht nach Wunsch. Gleichzeitig arbeitet Samsung an einer Lösung, die womöglich einen entscheidenden Vorteil hat.

Snapchat ist es indes gelungen, zu einem der wertvollsten Social-Media-Anbieter in den USA aufzusteigen. Der Dienst, der laut eMarketer vor allem bei den 14- bis 34-Jährigen beliebt ist, wird auch deswegen inzwischen mit mehr als 15 Milliarden Dollar bewertet, weil er neue Trends frühzeitig erkennt und nutzt. Laut einer Umfrage der Federal Deposit Insurance Corporation (PDF) ist die für Snapchat wichtige Altersgruppe aber auch die größte Gruppe ohne eigenes Bankkonto.

Mobile Bezahldienste sind ein Trend, dem nicht nur Facebook und Snapchat folgen. Apple hatte mit Apple Pay im vergangenen Jahr eine Lösung vorgestellt, die sich mit dem iPhone und nun auch mit der Apple Watch nutzen lässt. Weitere Anbieter sind Samsung (Samsung Pay) und Google (Google Wallet). Letzteres hatte sich zuletzt durch eine Partnerschaft mit dem Joint Venture Softcard gestärkt.

Facebook wickelt nach eigenen Angaben schon seit 2007 Zahlungen für Werbetreibende und Spieler ab. Insgesamt verarbeite es über seine Website täglich mehr als eine Million Transaktion. Nutzer können die Bezahlfunktion der Messenger-App mit einem PIN-Code schützen. „Auf ihren iOS-Geräten können sie auch TouchID aktivieren“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Facebooks mobiler Bezahldienst startet in den kommenden Monaten in den USA (Bild: Facebook).Facebooks mobiler Bezahldienst startet in den kommenden Monaten in den USA (Bild: Facebook).

[mit Material von Ian Sherr, News.com]

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