CeBIT: Telekom zeigt verbesserte Sprachverschlüsselungs-App

Die jüngste Version der Mobile Encryption App unterstützt neue Verbindungsmöglichkeiten mit dem Festnetz sowie Dreierkonferenzen. Sie ist zu Android sowie iOS kompatibel und richtet sich an Großunternehmen. Zur CeBIT wird die Telekom auch den Quellcode der App frei im Netz verfügbar machen.

Die Deutsche Telekom wird auf der am kommenden Montag startenden CeBIT eine erweiterte Version seiner Mobile Encryption App vorführen. Mit der Smartphone-Anwendung lassen sich Sprache und SMS verschlüsseln. Die jüngste Ausgabe erlaubt neuerdings auch verschlüsselte Telefonkonferenzen zu dritt sowie abgesicherte Kommunikation von der Telefonanlage im Büro aufs Handy und umgekehrt.

Die jüngste Ausgabe der Mobile Encryption App unterstüzt auch Dreierkonferenzen (Bild: Deutsche Telekom).

„Zahlreiche Unternehmen haben hohen Bedarf an verschlüsselter Telefonie. Mit der neuen Verbindungsmöglichkeit mit dem Festnetz und der Dreierkonferenz eröffnen wir diesen Unternehmen neue Möglichkeiten der Kommunikation und machen unsere Lösung noch attraktiver“, sagt Jürgen Kohr, Leiter der Business Unit Cybersecurity von T-Systems. Im Sommer 2014 habe die Telekom als einer der ersten Anbieter eine solche App auf den Markt gebracht. „Jetzt gehen wir noch einen wichtigen Schritt weiter. Und es wird nicht der letzte sein.“

Entwickelt wurde die zu Android und iOS kompatible Verschlüsselungs-App von der Berliner Firma GSMK. Laut Telekom funktioniert sie im Gegensatz zu anderen Lösungen in jedem Telefonnetz und sogar ohne SIM-Karte über WLAN. Selbst in Ländern, in denen das Telefonieren über das Internet blockiert wird, soll sich mit Hilfe der Lösung verschlüsselt kommunizieren lassen. Die Mobile Encryption App benötigt lediglich eine Netto-Bandbreite von 4,8 KBit/s und kann somit auch in Gegenden mit schlechter Netzversorgung genutzt werden.

Um verschlüsselt über die Lösung zu kommunizieren, genügt es, dass beide Gesprächspartner die Anwendung auf ihrem Smartphone installiert haben. Eine kundenspezifische technische Infrastruktur im Hintergrund ist laut Anbieter nicht erforderlich. Die Schlüssel werden ausschließlich auf den eingesetzten Geräten selbst generiert und nach Gesprächsende sofort gelöscht. Sie sind somit durchgänig in der Hand des Nutzers und unabhängig vom Netzbetreiber. Die Verschlüsselungsarchitektur umfasst 4096 Bit Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch, Schutz vor Man-in-the-middle-Angriffen, AES-256 und Twofish.

Die Lösung richtet sich zunächst an große Geschäftskunden in Deutschland, soll perspektivisch aber auch international vertrieben werden und mittelständischen Unternehmen zur Verfügung stehen. Sie kostet je nach Abnahmemenge zwischen 15 und 20 Euro pro Gerät und Monat. Als Einsatzszenarien nennt die Telekom geheime Vertragsverhandlungen oder Diskussionen zu Unternehmenszusammenschlüssen, über Forschung und Entwicklung bis hin zu Zeugenschutzprogrammen.

Zur CeBIT wird die Telekom den Quellcode der Anwendung frei im Netz verfügbar machen, nachdem sie ihn bisher schon interessierten Kunden auf Anfrage bereitstellte. „Wir möchten jedem die Möglichkeit geben, unsere App auf Herz und Nieren zu prüfen“, erklärt Kohr. „Denn nur mit Transparenz gewinnen wir Vertrauen.“

Vodafone bietet in Zusammenarbeit mit Secusmart seit Ende Januar ebenfalls eine Sprachverschlüsselungs-App namens „Secure Call“ an. Sie steht zunächst Geschäftskunden als Voice-over-IP-Lösung für iPhone (ab iOS 7) und gängige Android-Smartphones (ab Version 4.3 Jelly Bean) zur Verfügung. Demnächst soll auch eine Version für Blackberry-Geräte folgen.

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Themenseiten: Android, CEBIT, Deutsche Telekom, Smartphone, Verschlüsselung, iOS

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