Bitkom: Mehrheit der deutschen Smartphone-Nutzer möchte nicht mobil bezahlen

Maximal können sich gerade einmal 29 Prozent für die Nutzung des Smartphones für das mobile Bezahlen begeistern. Unter jüngeren Anwendern ist der Zuspruch etwas größer als bei älteren. Dies ergab eine repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung durchgeführt hat.

Nach einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbands Bitkom möchten mehr als zwei Drittel der deutschen Smartphone-Nutzer nicht mit ihrem Gerät bezahlen. Gerade einmal 29 Prozent wünschen sich eine solche Möglichkeit bei der Entrichtung des Fahrpreises in Bus, Bahn, Taxi Fernbus oder Mitfahrzentrale. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es immerhin 35 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen nur 24 Prozent.

Beim Erwerb von Parkscheinen vermissen 24 Prozent der Befragten eine mobile Bezahloption. Weniger als 20 Prozent möchte sein Mobiltelefon nutzen, um Karten für Freizeitaktivitäten wie Kino, Konzert oder Museum zu kaufen. An der Tankstellenkasse möchten gerne 18 Prozent das Smartphone einsetzen. Wenn es um Shopping im Einzelhandel – also den Einkauf von Möbeln, Kleidung oder Elektrogeräten – geht, wünschen sich rund 15 Prozent die bargeldlose Zahlung mit dem Smartphone. Beim Friseur, Bäcker oder Kiosk möchten 13 Prozent der Befragten ihr Smartphone zum Bezahlen nutzen, im Café oder Restaurant sind es lediglich etwa 7 Prozent. Generell gilt, dass junge Menschen für Mobile-Payment aufgeschlossener sind als ältere.

Trotz dieser eher ernüchternden Zahlen prognostiziert Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder bereits das Ende des Geldbeutels: „In Zukunft wird die Mobile Wallet die Geldbörse komplett ersetzen. Mit der Mobile Wallet kann der Verbraucher zudem nicht nur bezahlen, sondern Mehrwertdienste wie Treueprogramme oder Coupons nutzen.“ Laut Rohleder es hierzulande noch an Akzeptanzstellen für bargeldlose Zahlungen mit dem Smartphone. „Andere Länder wie die USA, Großbritannien oder Japan sind da viel weiter. Hier müssen wir in den nächsten Jahren aufholen.“

HIGHLIGHT

Apple Pay stößt auf erste Hürden

Als Apple im letzten Jahr mit dem iPhone 6 sein neues Bezahlverfahren Apple Pay vorstellte, wurde die Lösung von vielen bereits als nächste Erfolgsgeschichte des US-Unternehmens gefeiert. Ganz so leicht scheint es aber auch für Apple nicht zu sein, den Mobile-Payment-Markt für sich zu erobern. Insidern zufolge verlaufen die Verhandlungen des iPhone-Herstellers in China nicht nach Wunsch. Gleichzeitig arbeitet Samsung an einer Lösung, die womöglich einen entscheidenden Vorteil hat.

Für die repräsentative Umfrage, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung durchgeführt hat, wurden im Februar 2015 insgesamt 642 Smartphone-Nutzer ab 14 Jahren befragt.

Vermutlich liegt die geringe Begeisterung für die mobile Bezahlfunktion auch daran, dass Nutzer einen Missbrauch durch Hacker befürchten. Allerdings verwenden Samsung, das gerade seine Lösung Pay in Barcelona vorgestellt hat, und auch Apple für den Bezahlvorgang ein Sicherheitstoken mit zufälligen Informationen, statt der eigentlichen Kreditkartendaten. Um den Dienst nutzen zu können, müssen Anwender die Daten ihrer Kredit- und Bankkarten jedoch einmalig in ihr Smartphone eingeben. Bezahlvorgänge werden mit dem integrierten Finderabdruckscanner autorisiert.

Bisher haben weder Google Wallet noch Apple Pay den Massenmarkt erreicht. Laut einer im Dezember veröffentlichten Studie hatten beide Dienste im November lediglich einen Anteil von vier beziehungsweise ein Prozent an allen digitalen Bezahlvorgängen in den USA. Ob Samsung ab Sommer mit seinem Angebot eine höhere Verbreitung erreichen kann, bleibt trotz der größeren Zahl an unterstützten Kassensystemen abzuwarten.

Themenseiten: Apple, Google, Mobile, Samsung, Smartphone

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27 Kommentare zu Bitkom: Mehrheit der deutschen Smartphone-Nutzer möchte nicht mobil bezahlen

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  • Am 2. März 2015 um 22:11 von Mac-Harry

    Bitkom: „Mehrheit der deutschen Phone-Nutzer möchte Keine Telefone ohne Tasten“. Hm, das war wirklich mal so.

    • Am 2. März 2015 um 22:19 von Und

      wann soll das so gewesen sein? Quelle?

      Außerdem bezweifel ich arg, dass solche Aussagen von Bitkom kurz vor oder zum Beginn der Blütezeit von Touchscreen Smartphones gekommen sind.
      Vom Gegenteil lasse ich mich natürlich gerne überzeuge (:

      • Am 3. März 2015 um 9:05 von Peter

        Die Mehrzahl der Deutschen fand Bis Mitte der 90er Handys überflüssig – ausser für Angeber und Manager.

        2000 hatte dann fast jeder eines. ;-)

        • Am 3. März 2015 um 10:17 von Chris v. D.

          Eine sehr subjektive Einschätzung ihrerseits. In 2000 gab es „nur“ in 30% aller deutschen Haushalte ein Mobiltelefon. (Statistisches Bundesamt).
          Und auch heute noch sind die Deutschen keine Kreditkartenzahler. Weder online noch im Handel. Online wurden 2014 nur 14,8% der Sachen bezahlt, Paypal hatte einen Anteil von 19,9%. Erstaunlicherweise wird immer noch bei 25,4% mit Rechnung bezahlt. Im Einzelhandel sieht es noch verherender aus. Der Kreditkartenanteil lag gerade mal bei 5,3%, EC-Karte bei 34% und 55,6% bezahlen bar (Einzelhandelsverband).
          Die Umfrage spiegelt also schon das Verhalten der Deutschen.

          • Am 3. März 2015 um 14:29 von Peter

            Ok, dann eben 2005, was aber nichts daran ändert, dass sich vernünftige Technik auf Dauer durchsetzt, sofern Konzept und Preis stimmen.

  • Am 2. März 2015 um 22:29 von dieterdreist

    Bargeld ist anonym, dazu gibt es bisher keine elektronische Alternative. Zumindest die bekannten Systeme der üblichen Verdächtigen freuen sich alle schon auf noch mehr Bigdata und gläserne Kunden. Solange dass so bleibt wird Bargeld auch nachgefragt werden…

    • Am 3. März 2015 um 7:14 von BigBrother

      >Mehrheit der deutschen Smartphone-Nutzer möchte nicht mobil bezahlen
      Die Mehrheit der Smartphone-Nutzer ist offensichtlich intelligent und will keine unnötigen Spuren hinterlassen. Die Minderheit … naja, lassen wir ihnen ihren Spaß.

  • Am 3. März 2015 um 9:03 von Komisch

    Bei Heise klingt das aber das Ergebnis der Studie anders:

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bitkom-Ausgepraegter-Wunsch-nach-dem-Bezahlen-per-Smartphone-2563224.html

    Tja, jeder sieht, was er sehen will? ;-)

    • Am 3. März 2015 um 10:17 von Frank Furter

      Re: Interpretation durch heise:
      Die haben genau die gleichen Zahlen, interpretieren sie aber in einer Art und Weise, die nichts mehr mit „journalistischer Sorgfalt“ zu hat!

    • Am 3. März 2015 um 10:20 von Frank Furter

      Und bei den Kommentaren zu der Interpretation der Zahlen durch heise habe ich noch etwas gefunden, was ich hier einfach reinpacken muss:

      ZITAT
      „… Schöne neue Welt also…
      Per GPS dann auch noch schön verfolgen, wo man was für wieviel eingekauft hat, um dann gleich das nächste Schnäppchen 100 Meter weiter per Zwangsapp angezeigt bekommen, so stellt ihr euch das wohl vor…“
      TATIZ

      Dann gibt es erst richtig „mehr Wert“

  • Am 3. März 2015 um 9:18 von Frank Furter

    „Mehrwertdienste“ und „Hier müssen wir in den nächsten Jahren aufholen.”
    Fragt sich, für wen denn diese Dienste mehr wert sind und bei dem „wir“ derer, die aufholen MÜSSEN bin ich nicht dabei.
    Vollkommen klar, wer dieses „wir“ ist: wenn ich erst meine Geldbörse rausholen muss, aus der die Kreditkarte und ich dann erst den Kaufvorgang beginne, habe ich mehr Zeit darüber nachzudenken, als bei einem „Wisch“ über mein Smartphone. Und dieses Nachdenken verringert die Umsätze der „wir“, die hier gemeint sind und dieses Nachdenken stört.

    Es ist immer öfter klug, nicht gleich auf jeden „Bandwaggon“ zu springen, nur weil irgendein Clown schreit: „…und jetzt alle – spriiiiingt!“
    Und die Lemminge des Informationszeitalters rennen brav hinterher…

  • Am 3. März 2015 um 10:43 von Christian

    „Laut einer im Dezember veröffentlichten Studie hatten beide Dienste im November lediglich einen Anteil von vier beziehungsweise ein Prozent an allen digitalen Bezahlvorgängen in den USA.“

    Wenn man bedenkt, dass Apple Pay ein iPhone 6 bzw 6 Plus voraussetzt, und diese am 29.9.2014 erschienen sind, dann wäre meine Interpretation, dass diese zwei brandneuen Geräte aus dem Stand heraus innerhalb von 2 Monaten bereits 4 Prozent aller digitalen Bezahlvorgänge in den USA ausmachen. Jede Wette, der Trend dieser Kurve zeigt steil nach oben.

    • Am 3. März 2015 um 12:45 von Nope..

      Nope, Apple Pay hatte das eine Prozent und Google Wallet die vier Prozent.

    • Am 3. März 2015 um 13:07 von Peter

      @Christian: also ich werde mein 4s dann nur noch (64 GB) als MP3 Player bzw. als Backup iPhone nutzen. Der Kauf des iPhone (128 GB) ist beschlossene Sache, sobald Apple Pay nach Deutschland kommt. Wahrscheinlich dann im Herbst das 6s. Warum? Weil ich mir dann über Online Bezahlvorgänge keine Sorgen mehr machen muss. Im Laden muss ich dann mal schauen, ob sich bis dahin auch meine EC Karte via Apple Pay nutzen lässt. Aber ich bin froh, wenn ich diese Karten endlich los sein kann.

      • Am 3. März 2015 um 13:40 von Chris v. D.

        Sie werden Ihre Karten (wieviele nutzen Sie denn, dass die Ihnen so schwer in der Tasche liegen?) trotzdem dabei haben müssen. Oder gestalten Sie ihr Konsumleben dann danach, wer ihr Apple Pay unterstützt? Und spätestens, wenn sie mal kein Netz haben, ihre Sofware mal abgeschmiert ist, oder einfach ihr Akku leer ist im iPhone werden Sie sich wünschen eine Karte zu haben, die völlig unabhängig davon ist. Sie müssen sich allerding eh eine Kreditkarte zulegen, EC-Karte bringt kein Geld, daher auch kein Interesse daran.

        • Am 4. März 2015 um 10:11 von Peter

          Wo ist das Problem? Ich habe dann EINE Karte (EC) noch dabei, und Bargeld hab ich eh immer bei mir. Aber nutzen tue ich die EC dann nur im Notfall, und sonst bleiben alle meine Daten bei >mir<. Pech für die Händler, aber mich stört es eben, wenn ich im Supermarkt einkaufe, und der Händler meine Daten haben will. Was ich kaufe, weiss er, wer ich bin, muss er nicht wissen.

          Deswegen wäre ich froh, wenn es ein anonymes Zahlungsmittel ähnlich Bargeld gibt, so dass ich mich nicht über ein verlorenes Portemonnaie ärgern muss, weil da 300€ drin waren.

          Und Stand heute ist Apple Pay sicher und anonym, und da ich mein Smartphone eh immer dabei habe, ist das für mich eine gute Lösung. Ich gehöre also zu den 30%.

          (Sollte ich mal, wie bei der Visa Werbung) am Strand direkt aus dem Wasser etwas kaufen wollen, habe ich eben Pech. Aber das ist in meinem Leben bisher nie vorgekommen. ;-))

          • Am 4. März 2015 um 15:47 von Chris v. D.

            War das nicht genau der Ansatz der Geldkarte? Elektronisches Bargeld. Chip mit Geld aufladen, und wie mit Bargeld bezahlen. Glaub nur die Altersinfo wird mitgespeichert, damit man am Zigarettenautomat zahlen konnte…
            Hat sich auch nicht durchgesetzt. Die Deutschen haben es einfach (noch) nicht so mit „so komischen“ (Zitat der Initiative Deutsche Zahlungssysteme) Zahlungsmethoden.

            PS.. Annonym ist ihre Zahlung auch mit Apple Pay nicht. Apple weiß und muss ja auch wissen, dass sie bezahlt haben, und was sie bezahlt haben. Sie müssen also Apple vertrauen. Und sicher ist die Sache auch nicht so ganz… Schließlich kocht hier gerade die Unsicherheit von Apple Pay hoch (obwohl es ja eigentlich eher die laxe Handhabung der Banken ist) da die Datendiebe es schon hinbekommen, gestohlene Daten auf iPhones zu packen und damit zu bezahlen. Denn Apple kann eine Kreditkarte nicht für die Zahlung freigeben, dass müssen die Banken machen, und Banken haben es generell nicht so mit Absicherungen. Legitimation über eine halbe Telefonnummer und den aktuellen Einwahlort. PR-mäßig ist das gerade ein Desaster, aber auch das geht vorbei, wie alles schlechten Nachrichten über Banken und wenn es dann auch noch Apple betrifft, ist man eh sehr sehr gnädig.

          • Am 4. März 2015 um 19:48 von Peter

            @Chris: vielleicht wäre es einfach doch mal angebracht, den Link oben bei Apple zu lesen, bevor Du solche Thesen in den Raum wirfst: Apple WEISS definitiv NICHT, was Du gekauft hast. Das weisst Du, weil es auf Deinem Kassenbon steht, das weiss der Händler, weil es in seinem System steht. Die Zahlung wird mittels eines anonymen Tokens angestoßen und abgewickelt. Der Händler weiss Deinen Namen, Dein Alter, die Kreditkartennummer und Gültigkeit, etc, das alles weiss er nicht. Daher kann also auch keiner die Daten beim Händler stehlen. Der hat nur die Transaktionsnummern.

            Das ist für ihn eine sehr große Vereinfachung: er muss sich nicht um die Sicherheit seiner Abrechnungssysteme und um die gesammelten Kreditkartendaten kümmern. Gerade in den USA hat das bei einigen groen Diebstählen mit im Millionenbereich erbeuteten Kreditkartendaten zu großen Schäden geführt. Wer kauft denn bei einem Laden ein, von dem bekannt ist, dass die Kreditkartendaten nicht sicher sind?

            Daher ist der Händler froh, dass er nur anonyme Token hat. Der Händler kann den Token zur Rechnung matchen, Apple verknüpft Token mit Kreditkarteninstitut, und das wars – die Bank zahlt, oder zahlt eben nicht, wenn das Konto gedeckt ist, ansonsten ist alles gleich, wie bei Kreditkarten. Nur sicherer, da anonym und fälschungssicher. Im Zweifel muss Apple nur bestätigen, dass die Zahlung ordentlich authorisiert wurde, was sie eben anhand des Tokens durchführen können.

            Apple weiss nicht, was gekauft wurde, und bestenfalls wird die Summe mit dem Kassenbon für eine Überprüfung gesichert. Der Händler weiss nur, dass mittels Apple Pay bezahlt wurde, und natürlich was gekauft wurde, und der Kunde weiss was er gekauft hat, und wie er bezahlt hat.

            Gegenüber Apple hat der Kunde keine Informationen zum Kauf verraten. Gegenüber dem Händler ebenfalls nicht.

            Beides ist z.B. bei Google Wallet nicht der Fall – Google weiss, was gekauft wurde, die Summe, und wer gekauft hat. Der Händler ebenfalls, da ist nichts anonym.

            Daher: es wäre einfach mal angebracht, dass Du Dir die Beschreibung zu Apple Pay genau durchliest, und erst dann ggfs. Kritik übst. Was Du Dir sonst denkst, oder zusammenreimst, entbehrt eben dann oftmals Deiner Vorstellung – und hat nichts mit der Realität zu tun.

            Auch wenn Du es nett verpackst. :-D

          • Am 4. März 2015 um 19:53 von @Chris

            PS: Der Nachteil von EC Karten ist, dass sie eben nicht anonym sind. Der Händler weiss, was Du beim letzten Mal damit gekauft hast. Das merkst Du daran, dass Dir zufällig ‚Angebote‘ zu Produkten gemacht werden, die Du irgendwann mal gekauft hast.

            Und Geldchip? Warum sollte ich darauf Geld füllen, wenn ich das bei einem Verlust nicht ersetzt bekomme? Da wäre ich ja dumm.

            Wer mehr als 50€ auf einen EC Karten Geldchip einzahlt, ist selber schuld. Ist der nicht lesbar, hat man der Bank 50€ geschenkt. Deswegen hat sich der nicht durchgesetzt.

            Bei Apple Pay hast Du volle Anonymität zum Händler, ie Absicherung ist wie bei Kreditkarten, mit dm Vorteil, dass das System sicherer ist als aktuelle Kreditkarten mit Magnetstreifen (oder auch Chip), da die Authorisierung sicherer ist – um zu betrügen braucht man das iPhone, den Fingerabdruck, und ggfs. den Sicherheitscode, um das iPhone zu entsperren. Bis dahin ist Apple Pay und das iPhone zurückgesetzt.

            Ergo: sicher, anonym und für alle von Vorteil.

            Wie gesagt: lies Dich in das Thema ein, ist wirklich interessant.

  • Am 3. März 2015 um 14:27 von Samsung Pay

    Die Frage ist dich, wie Samsung den Fingerabdruck verwahrt – einen abgetrennteb/abgesicherten Bereich, wie bei iOS / Apple Pay gibt es ja wohl nicht, so dass die Frage nach dem Umgang mit den Daten bei Samsung berechtigt ist.

    Dazu hat Samsung m.E. bisher nichts geschrieben. Da es aber auf Android läuft, und man sich bei Android alle Rechte holen kann, wäre das mal etwas, dem die Redaktion nachgehen könnte.

    Apple hat bezüglich Apple Pay und Sicherheit alle Kartenauf den Tisch gelegt. Wie sieht das bei Samsung/Samsung Pay aus?

  • Am 3. März 2015 um 17:19 von Judas Ischias

    Die Frage ist doch, werden die Geschäfte am Abend ihre elektronischen Gerätschaften abkoppeln und in den Tresor packen, oder werden die Angestellten da zu faul sein?

    Nicht dass man sich in baldiger Zeit über Abbuchungen vom Konto wundern muss, obwohl doch alles für die Sicherheit getan wurde. ;)

    Denn da bietet es sich doch förmlich an, wie z.B. in anderen Läden schon geschehen, einen kleinen „Mann in der Mitte“ zu platzieren.

    Und da kann ich dann auch die Frage nicht mehr wichtig finden, wo Apple oder Samsung den Fingerabdruck verwahrt, wenn andere Türen meilenweit geöffnet sind.

    Schon allein weil ich nicht weiß, wie es in „meinen“ Geschäften wirklich gehandhabt wird, zahle ich nach Möglichkeit bar, obwohl ich auch schon auf NFC zurückgegriffen habe, weil Geld zu knapp, oder nicht rechtzeitig welches besorgt, oder Portemonnaie vergessen.
    Aber ein schlechtes Bauchgefühl ist dann doch etliche Zeit geblieben, gerade wenn man mitbekommen hat, dass die Polizei irgendwo solche Technikbanditen erwischt hat.

    • Am 3. März 2015 um 18:56 von Meine Güte

      @JI: Nu schau Dir doch erst mal das Prinzip an, bevor Du so was schreibst. Kerl, genau DAS ist doch der Vorteil – die Gangster würden trotz man-in-the-middle nur unbrauchbare Tokens erbeuten – die nur einmal gültig sind und bereits abgearbeitet wurden. Sie könnten damit nichts anfangen.

      Im Gegensatz zu Kreditkarten würden sie KEINE Kundendaten erbeuten. Können sie auch gar nicht, einfach, weil auch der Händler KEINE Kundendaten sieht. By the way: auch Apple nicht. Die Kundendaten sind nur dem Kreditinstitut / der Bank und dem Kunden bekannt.

      Einfach mal lesen, z.B. hier: http://www.apple.com/apple-pay/

      Und Samsung hat nun 1:1 das Prinzip von Apple Pay übernommen, nur, dass man bei deren Lösung nicht weiss, wo die Kartendaten abgelegt sind, und wie sicher das ist – sprich, es nutzt einem keine sichere Transaktion, wenn es auf Android keinen sicheren ‚Safe‘ gibt, um die Kreditkarten zu schützen. Apple hat auf dem iPhone einen abgesicherten Bereich, der für externe Anwendungen Tabu ist.

      Samsung hält sich zu diesem Thema derzeit recht bedeckt.

      PS: die Samsung Lösung hat zusätzlich einen Magnetstreifen, der zwar auf dem Papier die Anzahl der Akzeptanzstellen, an denen man damit bezahlen kann, enorm hoch aussehen lässt – aber zum Herbst hin werden Magnetstreifen z.B. in den USA Geschichte sein, und da ist der Reiz dann schon vorüber.

      Zudem: bisher braucht man dafür eine externe Hülle ODER das Samsung S6, was aber erst jetzt in den Verkauf geht. Die externe Hülle ist ein ziemliches Handycap. Inwieweit die neuen Samsung Geräte die neue Funktion erhalten werden, steht in den Sternen.

      • Am 4. März 2015 um 6:49 von Chris v. D.

        Magnetstreifen „Geschichte“ in den USA? Wieder so eine Marketing Aussage… steht das auf der Apple Seite? (sorry ich lese die nicht)
        Folgendes ist die Sachlage: VISA u. MASTERCARD und nur diese Beiden, werden ab Oktober 2015 keine illegalen Transaktionen die mit gefälschten, kopierten Kreditkarten ausgeführt wurden hier in den USA erstatten. Das ist erst mal alles. Eine evtl. Umstellung auf das Chipverfahren wird sicherlich im Laufe der nächsten 10 Jahre kommen, aber hier ändert man nicht eben so eine Infrastruktur. Aktuell geht die Möglichkeit mit einem Chip zu bezahlen gegen Null. Wann die anderen Kreditkartenanbieter (und von denen gibt es ein riesige Anzahl) überhaupt daran denken es ähnlich zu händeln steht in den Sternen. Ergo: Der Magnetstreifen bei VISA und MASTERCARD fällt aus den Erstattungsrichtlinen. Daraus ein „ab Oktober ist der Magnetstreifen eh Geschichte“ zu generieren ist also nicht mehr als eine Wunschvorstellung derer die ein anderes Verfahren unterstützen.

        • Am 4. März 2015 um 10:05 von Peter

          Du beschreibst die ‚Sachlage‘ aber eben leider falsch: richtig ist, dass Visa, Mastercard auf das sichere EMV Chipverfahren umsetzen. Das Wort ’nur‘ ist eben nicht wirklich korrekt.

          Die Umstellung auf das EMV Chipverfahren erfolgt deswegen, weil es eine Haftungsumkehr gibt, und die zumeist in den USA durchgeführten Diebställe, Barabhebungen mit kopierten Karten, ab dann den US Banken (gilt weltweit) in Rechnung gestellt werden. Das bedeutet praktisch, dass ab dem Moment jede US Bank schnellstmöglich auf EMV umstellen, und Magnetstreifen nicht mehr akzeptieren wird.

          Seit dem Wechsel auf EMV sind solche kriminellen Delikte in Europa auf nahezu Null zurückgegangen. In den USA gingen die Betrügereien weiter, weil dort Magnetstreifen noch akzeptiert wurden.

          Wer nach dem Stichtag weiter Magnetstreifen benutzt, geht eben ein Risiko ein, finanziell geschädigt zu werden, und das bedeutet praktisch, dass das kaum jemand noch akzeptieren wird.

          Bis zum Stichtag wird die EMV Akzeptanz wohl sehr stark ausgebaut sein. Wenn die großen Kreditkarten Unternehmen und Banken wechseln, dürfte es sehr schnell gehen – will ja niemand Waren verkaufen, und dann auf dem Schaden sitzen bleiben, oder?

          Wie Du auf ‚mindestens zehn Jahre‘ kommst, keine Ahnung, vielleicht solltest Du mal versuchen mit dem Chip zu zahlen. Vielleicht erlebst Du eine Überraschung?

          Siehe z.B. hier: http://www.heise.de/security/meldung/Das-Ende-des-Magnetstreifens-USA-wechseln-auf-Chip-Pin-2110204.html

          Ergo ist die Aussage, dass der Magnetstreifen tot ist, wohl doch richtig. Wer investiert denn noch in einer Technoligoe, deren Ablösung bereits beschlossen ist?

          Deswegen kam Apple Pay zeitlich zum richtigen Zeitpunkt, und deswegen nutzen auch Samsung und Google das Momentum.

          • Am 5. März 2015 um 8:58 von Chris v. D.

            Im Gegensatz zu Ihnen muss ich mich nicht auf einen Bericht bei einer Zeitschrift verlassen. Ich lebe nun seit fast 20 Jahren in den USA. Es wird eine weile dauern, bis das EMV hier flächendekend ist. Das liegt nämlich daran, dass der Einzelhandel unter extremem Finanzdruck steht. Sicher werden die finanzkräftigen Ketten das eher einführen, aber das Gros der Einzelhändler wird ihr Zahlungssystem erst dann erneuern wenn das alte kaputt ist, oder es zwingend wird. Der Einzelhandelsverband ist eine mächtige Organisation.
            Und nein, aktuell ist Apple Pay eben nicht so sicher wie es angepriesen wird. Auch hier gilt, verlassen Sie sich bitte nicht auf die Ausführungen des betreibenden Unternehmens… Was sollen die Banken und auch Apple schon anderes auf ihren Seiten behaupten? Wieviele lange Jahre haben die Banken behauptet das Pin-Verfahren sei unknackbar.. obwohl ihnen zigfach das Gegenteil bewiesen wurde?
            Denn nein, sie brauchen eben nicht „das“ iPhone, sondern nur „ein“ iPhone um die Kreditkartendaten jedes X-Beliebigen zu authorisiern, genau das ist nämlich das Thema. Apple authorisiert sich und die Karte gegenüber der Bank mit der halben Telefonnummer und dem Ort wo sich eignewählt wird. Die Karte vorher kann meist mit dem Mädchennamen der Mutter und den letzten vier Ziffern der Socialnumber authorisiert werden, kein wirklicher Aufwand an die Daten zu kommen, wenn die Karte nur Fotografiert werden musste. Ein Call im Center und schwups funktioniert die Kartenzahlung.
            Dem annonymisierten Kauf glaubt man hier nicht. Es gibt viel zu viele acts die die Banken, Einzelhändler etc. zur Datenerhebung zwingen. Verräterichste Sache war das öffentliche Beklagen der NSA über solche Zahlungssysteme – Nightingale, I can tell which way the wind is blowing.

          • Am 5. März 2015 um 11:56 von Peter

            Ok, dann eben per ‚Sie‘. Maßgeblich sind aber die großen Händler, Banken etc. einfach, weil bei denen jeder (!) einkauft bzw. Kunde ist. Oder McDonalds, Burger King, Starbucks etc, die haben sich ja bereits committet.

            Was Sie als unsicher bezeichnen, und als Beispiel anführen, ist kein Fehler des Apple Pay, sondern der Bank Prozesse – das muss sich noch einspielen. Das war bei Kreditkarten nicht anders.

            Stand jetzt ist Apple Pay sicher. Explizit deutlich sicherer als Kreditkarten, und auch als elektronisches Zahlungsmittel allgemein sicherer. Weit über 500 Banken, große Ketten etc. sehen das nicht als Marketing Gerede, die sind nicht blöd, wenn es ums Geld geht, wissen sie, qas ihnen gefällt. Selbst wenn Ihre ‚Erfahrungen‘ anders sein sollten, das ist schon ein starkes Committment zu Apple Pay.

            Mein Eindruck ist: sie wollen geradezu Apple Pay als unsicher brandmarken, weil Sie eine allgemeine Antipathie gegen den Konzern hefen. Meine Meinung über die Sicherheit von Apple Pay kommt daher, dass ich die verfügbaren Unterlagen (Thema Sicherheit) gelesen, und das Konzept recht gut verstanden habe. Da Sie nicht mal ein Apple Dokument anschauen wollen, ist klar, warum Ihnen Informationen fehlen.

            Gegen Ihre ‚Erfahrungen‘ kann ich nicht argumentieren, selbst wenn ich nicht nur einmal in den USA war. Was soll’s. Ihre Wahrnehmung in Ehren.

            Ansonsten: nach 3x erklären, warum Apple Pay keine Daten sammeln kann und auch nicht daran interessiert ist, gebe ich es auf – auch da gilt, dass man gegen ein ‚ich habe gehört dass, und mein Nachbar, und ich muss es wissen‘ kann man nichts sagen.

            Fakt ist: Apple weiss nicht, was man kauft. Der Händler weiss nicht wer kauft, und er kriegt keine Kreditkartendaten, der Kauf wird gegenüber dem Händler anonym via Transaktionstoken abgewickelt, und das System ist nach heutigem Stand definitiv sicherer als eine aktuelle Kreditkartenzahlung.

            Anonymer ist nur Bargeld, aber ich bin nicht sicher, ob es in den USA eine gute Idee ist, seine 10.000$ Reisekasse in Bar mit sich herumzutragen. Bei mir liefe das unter ‚Abenteuer heute‘. ;-)

            Die US Bürger wissen schon, warum sie Kreditkarten vorziehen. Und nun eben können sie noch mehr an Sicherheit gewinnen.

        • Am 4. März 2015 um 10:16 von PS

          PS: Und nein, das steht nicht auf der Apple Seite, das steht in jedem guten Nachrichtenmagazin, man muss es nur lesen. Das ist daher auch keine ‚Marketing Aussage‘, sondern Stand der Dinge in den USA.
          Hoffe, Zu Deinem Verständnis beigetragen zu haben, weil: wenn man in den USA lebt, sollte man das wissen.

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