Apple verhandelt über Milliardeninvestition in japanische Display-Fabrik

Partner ist Japan Display, das von Apple angeblich verlangt, den Großteil der Baukosten in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar zu übernehmen. Im Gegenzug will es hauptsächlich für Apple produzieren, aber nicht exklusiv. Eine finale Entscheidung ist aber noch nicht getroffen.

Apple verhandelt derzeit offenbar mit Japan Display über den Bau eines neuen Werks in der Präfektur Ishikawa, in dem iPhone-Bildschirme gefertigt werden sollen. Das Unternehmen aus Cupertino soll sich daran mit einer Milliardeninvestition beteiligen, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Kreise berichtet.

iPhone 6 Plus (Bild: Jason Cipriani/CNET)

Der japanische Displayhersteller will damit führender Zulieferer für iPhone-Displays werden. Allerdings verlangt er angeblich, dass Apple den Großteil der Investitionssumme von 200 Milliarden Yen (1,7 Milliarden Dollar) übernimmt.

Den Quellen von Reuters zufolge ist vorgesehen, dass die Fertigungsanlage im kommenden Jahr den Betrieb aufnimmt. Sie soll eine größere Kapazität aufweisen als das bestehende Werk in Mobara, südöstlich von Tokio. Dieses produziere aktuell 50.000 der 1,5 bis 1,85 Meter großen Substrate für iPhone-6-Bildschirme. Japan-Display-CEO Shuichi Otsuka hatte schon vergangenes Jahr geäußert, dass man ein neues Werk benötige, da die Kapazitätsgrenze in Mobara bald erreicht sei.

Jetzt erklärte Japan Display gegenüber Reuters, dass man fortlaufend nach neuen Möglichkeiten suche, seine Wettbewerbsposition zu verbessern, was auch den Bau einer neuen Fabrik einschließe. Jedoch hieß es auch: „Es sind noch keine offiziellen Entscheidungen hinsichtlich irgendwelcher Angelegenheiten getroffen worden, die wir mitteilen müssten.“

Wie die japanische Wirtschaftszeitung Nikkan Kogyo Shimbun ergänzend berichtet, ist in dem neuen Werk in Ishikawa die Produktion von LTPS-Bildschirmen (Low Temperature Poly Silicon) geplant, wie sie bereits heute in iPhone 6 und 6 Plus zum Einsatz kommen. Langfristig könnten dort aber auch OLED-Panel für die Apple Watch oder andere Geräte gefertigt werden. Zwar wolle Japan Display vorwiegend Anzeigen für Apple herstellen, aber nicht exklusiv.

Japan Display ist ein 2012 gegründeter Zusammenschluss der Bildschirmsparten von Sony, Toshiba und Hitachi. Durch eine ausgeweitete Kooperation mit Apple könnte es seine Position gegenüber Wettbewerbern wie Sharp deutlich verbessern. Daher hat die Börse schnell auf entsprechende Berichte reagiert: Der Kurs der Japan-Display-Aktie stieg zu Handelsbeginn in Tokia um 14 Prozent, ehe er sich bei einem Plus von 5,4 Prozent einpendelte. Die Sharp-Aktie verlor zugleich 2 Prozent.

Apple investiert schon länger hohe Summen in Fertigungsanlagen von Zulieferern, um sich ausreichend Komponenten für seine Mobilgeräte zu sichern. So stellte Sharp vergangenen Sommer ein komplettes Display-Werk nur für Apple-Aufträge ab. Und Foxconn baut in Taiwan eine neue Display-Fabrik, in der ebenfalls ausschließlich Bildschirme für Apple-Geräte entstehen sollen.

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Themenseiten: Apple, Displays, Japan Display, iPhone

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