Project Ara: Toshiba zeigt Kameramodule mit 13 und 5 Megapixel

Das 13-Megapixel-Modul bietet mit einem Highspeed-Modus und einer höheren Lichtempfindlichkeit zwei Features, die dem 5-Megapixel-Modell fehlen. Toshiba will dieses Jahr noch weitere Chips für Project Ara vorstellen. Dazu zählen Module für kabelloses Aufladen, NFC und Speicher.

Toshiba hat zwei Kameramodule für das von Google unter dem Projektnamen Ara entwickelte modulare Smartphone vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein 5- und ein 13-Megapixel-Modell. Der japanische Elektronikonzern liefert als Hardwarepartner von Google weitere Komponenten für Project Ara. So hat es zwei Bridge-Typen und einen Switch-Chip entwickelt, die Modul-Entwicklern eine einfache Eingliederung ihres Moduls ins Ara-System erleichtern. Laut Shardul Kazi, Senior Vice President von Toshiba America, müssten Entwickler sich dadurch nicht mit der Komplexität des für die Einbindung von Komponenten erforderlichen UniPro-Protokolls auseinandersetzen, berichtet modularphonesforum.com.

Die beiden von Toshiba entwickelten Kameramodule unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Auflösung. So bietet das 13-Megapixel-Modul mit einem Highspeed-Modus und einer höheren Lichtempfindlichkeit zwei Features, die dem 5-Megapixel-Modell fehlen. Wie Kazi weiter ausführt, will Toshiba dieses Jahr noch weitere Chips für Project Ara vorstellen. Dazu zählen Module für kabelloses Aufladen, NFC und Speicher.

Ursprünglich sollte der Verkauf von modularen Smartphones auf Basis von Project Ara Anfang 2015 beginnen. Danach sieht es derzeit nicht aus. Womöglich wird Google oder andere an dem Projekt beteiligte Hersteller weitere Informationen auf dem Mobile World Congress Anfang März in Barcelona verraten. Dies deutete zumindest der CEO von Smartphonehersteller Yezz Luis Sosa an. Demnach sollen einige der von seiner Firma hergestellten „rund 100“ Prototypen auf dem Mobile World Congress zu sehen sein. Das Unternehmen wird auch eine separate Website für seine Ara-Angebote starten – mit einem Store im Stil von Google Play, aber für Smartphone-Module und nicht etwa Software.

Das Unternehmen hinter der Marke Yezz heißt DDM Brands. Es wurde 2011 gegründet. Yezz hat sich einen Namen für preiswerte, aber solide Smartphones mit Aufnahme für zwei SIM-Karten gemacht, die netz- und providerunabhängig einsetzbar sind. Die Namen verraten Humor: Die Android-basierte Modellreihe nennt die Firma Andy, die kürzlich gestarteten Windows-Phones heißen hingegen Billy. Zudem gibt es die Reihe Foxy mit Betriebssystem von Mozilla.

Auch Google plant einen zentralen Ara Module Marketplace, in dem Yezz natürlich ebenfalls vertreten sein will. Für den von Google noch ohne Termin angekündigten Test in Puerto Rico ist Sosa „bereit“.

Unklar ist weiter, was solche Module kosten werden. Nach einer Schätzung von Google könnten die Hardwarekosten eines einfachen Ara-Modells im Bereich 50 bis 100 Dollar liegen. „Wichtig ist aber festzuhalten, dass es sich um die Kosten der Komponenten handelt und das nichts darüber aussagt, wie die Preisgestaltung aussehen wird – der Preis könnte darüber oder (subventioniert) auch darunter liegen.“

Die aus Aluminium gefertigte Basisstruktur von Ara hält die Komponenten mit Permanentmagneten fest, und der UniPro-Standard sorgt für die Kommunikation zwischen den Modulen. Benutzer können sich etwa für eine Tastatur, eine bessere oder zusätzliche Kamera, einen besonders ausdauernden oder einen zweiten Akku entscheiden. Defekte Module lassen sich wechseln, und um eine bessere Kamera zu bekommen, ist dann nicht mehr gleich ein Neukauf des kompletten Geräts notwendig. Google erwartet eine Nutzungsdauer von bis zu sechs Jahren. Die Entwicklung von Project Ara begann bei Motorola in dessen Forschungsabteilung ATAP, die nicht mit an Lenovo verkauft wurde.

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Themenseiten: Android, Google, Smartphone, Toshiba

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Project Ara: Toshiba zeigt Kameramodule mit 13 und 5 Megapixel

Kommentar hinzufügen
  • Am 17. Februar 2015 um 11:41 von Judas Ischias

    Je mehr ich davon lese, um so skeptischer werde ich, dass das wirklich mal was wirklich brauchbares wird.

    Wenn man so mitbekommt wie viele „Zulieferer“ da im Endeffekt beteiligt sind, kommt mir immer dieses gruselige, aber auch lustige Negativbeispiel von Airbus in den Sinn, wo irgendwelche Kabel zu kurz berechnet wurden. ;)

    Und wenn man die vielen Rückrufe der Autohersteller sieht, weil irgendwelche Zulieferer mal wieder geschlampt haben, dann werden die Zweifel noch größer.

    Davon war ja selbst die Firma mit dem Stern betroffen.

    Die Häme, welche dann über Google einprasselt, kann ich mir jetzt schon vorstellen.

    Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen wenn da wirklich ein super Gerät auf den Markt käme.

    Und ob ich da widerstehen könnte, längere Zeit mit dem Kauf zu warten, bis die ersten Mängel beseitigt wären?

    • Am 22. Februar 2015 um 11:51 von startrekfan

      Zu den Problemen mit den zulieferern: Es wird faktisch wie android für hardware. Android hat auch sehr viel „zulieferer“ und niemand bestreitet dass es gut funktioniert, oder?

      • Am 22. Februar 2015 um 22:08 von Äh

        Doch: ich bestreite das. ;-)

  • Am 15. März 2015 um 16:44 von Thomas

    Die Idee ist gut. Warum immer gleich ein neues Handy kaufen müssen wenn man aufrüsten will. Der PC hat auch ab 1981 Steckplätze bekommen und konnte dann mit fast allem nachgerüstet werden, woran die Hersteller nicht gedacht hatten. Diese Idee könnte neue Dynamik für Smartphones entwickeln.

    Mir persönlich würde es aber besser gefallen, wenn die Module hinter einem schicken Gehäuse „versteckt“ wären.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *