Wegen Hack: Sony-Managerin Amy Pascal zurückgetreten

Die E-Mail-Korrespondenz der stellvertretenden Vorsitzenden war von den Sony-Angreifern veröffentlicht worden - einschließlich Anzüglichkeiten auf Kosten von Angelina Jolie und Barack Obama. Jetzt startet die 56-Jährige eine auf vier Jahre von Sony finanzierte Produktionsfirma.

Die stellvertretende Vorsitzende von Sony Pictures, Amy Pascal, ist zurückgetreten. Sie hatte zu den Hauptopfern des Einbruchs der Gruppe Guardians of Peace im November 2014 gezählt, wurden doch zahlreiche ihrer privaten und geschäftlichen E-Mails veröffentlicht.

(Logo: Sony Pictures)

Die 56-Jährige wird nun noch dieses Jahr eine Produktionsfirma gründen. Sony beteiligt sich über vier Jahre als Investor und erwirbt im Gegenzug die Vertriebsrechte der Produktionen. Ein Nachfolger für Pascal bei Sony Pictures wurde nicht benannt.

In durch den Hack bekannt gewordenen Mails zwischen Pascal und dem Produzenten Scott Rudin war die Schauspielerin Angelina Jolie als „verzogene Göre mit minimalem Talent“ bezeichnet und der Filmgeschmack des US-Präsidenten Barack Obama mit rassistischem Unterton verspottet worden. Unter anderem schrieb Pascal, dem Präsidenten werde Quentin Tarantinos „Django Unchained“ über die Rache eines Sklaven ebenso wie Lee Daniels‘ „The Butler“ über einen langjährigen dunkelhäutigen Diener im Weißen Haus gefallen. Pascal entschuldigte sich später und bezeichnete den Datendiebstahl als „bösartige kriminelle Tat“.

Der BBC sagte Pascal nun, sie habe diesen Schritt „schon einige Zeit“ erwogen: „Ich habe fast mein gesamtes Berufsleben bei Sony Pictures verbracht und bin jetzt ausreichend energiegeladen, um dieses neue Kapitel aus der Firma heraus zu beginnen, die ich mein Zuhause nenne.“

Sony plant lediglich 15 Millionen Dollar für „Erforschung und Behebung“ des Hackerangriffs ein. Der laufende Betrieb im Filmstudio Sony Pictures war aber bis weit in den Januar hinein gestört. Am 4. Februar konnte es daher statt des geplanten Quartalsberichts nur vorläufige Zahlen melden.

Kaspersky und andere Sicherheitsforscher haben im Dezember eine Ähnlichkeit zwischen der gegen Sony eingesetzten Wiper-Malware Destover und anderen Programmen entdeckt, nämlich „Dark Seoul“ und „Shamoon“, das 2012 gegen Saudi Aramco eingesetzt wurde. Das FBI vermutet Guardians of Peace in Nordkorea. Zusätzlich soll aber auch ein russischer Hacker Zugriff auf die Sony-Server haben.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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