VMware vSphere 6 verbessert Interoperabilität mit OpenStack

Das erste Major Release der Virtualisierungsplattform seit über drei Jahren liefert mehr als 650 neue Funktionen und Verbesserungen. Der Hersteller verspricht eine um bis zu viermal höhere Leistung und Skalierbarkeit gegenüber dem Vorgänger. Preise beginnen bei 995 Dollar pro CPU.

VMware hat Version 6 seines Bare-Metal-Hypervisors vSphere angekündigt. Das nach Angaben der EMC-Tochter erste Major Release der Virtualisierungsplattform seit über drei Jahren liefert mehr als 650 neue Funktionen und Verbesserungen. Dazu zählt auch eine neue Version von VMwares OpenStack, die für Unternehmensanwender kostenlos sein soll. Sie ermöglicht es, einfach zwischen der Verwaltung von VWware und OpenStack zu wechseln.

Der Hersteller verpricht in einem Blogeintrag für vSphere 6 eine um bis zu viermal höhere Leistung und Skalierbarkeit gegenüber dem Vorgänger sowie neue Konsolidierungsfunktionen. In den nächsten Wochen sollen auch Features wie VMware Virtual SAN 6 und vSphere Virtual Volumes verfügbar werden. Virtual SAN liefert ein Enterprise Hypervisor-Converged Storage, über das sich Storage für virtuelle Maschinen realisieren lässt. Die vSphere Virtual Volumes ermöglichen native virtuelle Maschinen zusammen mit verschiedenen Systemen von Drittherstellern.

Vergleich zwischen vSphere 5.5 und 6.0 (Bild: VMware)Vergleich zwischen vSphere 5.5 und 6.0 (Bild: VMware)

Ergänzt wird das Release von den ebenfalls neuen Produktversionen VMware vCloud Suite 6 sowie vSphere mit Operations Management 6. Sie erlauben die Überwachung von Performance, Kapazität sowie Konfiguration. Predictive Analytics und automatisierte Vorschläge vereinfachen die Verwaltung virtueller Umgebungen. Zudem lassen sich Ressourcen-Engpässe voraussagen oder auch ungenutzte Ressourcen wieder anderen Maschinen zuweisen.

Zum ersten Mal veröffentlicht der Virtualisierungsspezialist auch das Open-Source-Cloud-Management OpenStack. Anwender bekommen über die entsprechenden APIs gleichzeitig vollen Zugriff auf die VMware-Infrastruktur. VMware will sämtliche Komponenten nicht nur packen und testen, sondern ebenfalls Support dafür anbieten. Auch Unternehmen mit geringen oder keinen Kenntnissen über OpenStack oder Linux könnten so binnen weniger Minuten die Verwaltungslösung aufsetzen. Zugleich seien Unternehmen mit VWmware-Wissen in der Lage, auch eine OpenStack-Cloud zu verwalten und zu administrieren. Zusätzlich bietet VMware professionelle Services für die Software-Entwicklung und die Implementierung von OpenStack und DevOps-Projekten an. Dabei komme auch die Technologie des im vierten Quartal 2014 übernommenen MomentumSI zum Einsatz.

Anwender können auch ohne Kenntnisse in Linux oder OpenStack über die VMware-vSphere-APIs OpenStack-Clouds administrieren (Bild: VMware).Anwender können auch ohne Kenntnisse in Linux oder OpenStack über die VMware-vSphere-APIs OpenStack-Clouds administrieren (Bild: VMware).

Mit einer Technology Preview verbindet VMware auch die Private und die Public Cloud durch eine Kombination der NSX Network Virtualization und VMware vCloud Air. Anwender können damit eine einzige sichere Netzwerkdomäne aufsetzen.

Als weitere neue Funktionen nennt der Hersteller den erweiterten Anwendungssupport, insbesondere für eigens für die Cloud geschriebene Applikationen mit wechselnden Deployment-Zyklen und mehreren Anwendungsinstanzen. Die Lösung könne nun mehrere Tausend Komponenten-Instanzen einer Cloudanwendung verwalten, heißt es. Damit eigne sie sich für Scale-up-Anwendungen wie SAP HANA, Hadoop oder unternehmenskritische Anwendungen wie Oracle-Datenbanken, Microsoft SQL Server und SAP ERP.

Für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur in verschiedenen Regionen betreiben, bietet VMware Live-Migrationsfunktionen in Form des neuen Features Long-Distance vMotion. Damit sollen sich ohne Unterbrechung Workloads etwa zwischen London und New York verschieben lassen. Ebenfalls neu ist die unter dem Projektnamen „Fargo“ entwickelte Instant-Clone-Technologie. Damit sollen sich mehrere Tausend Container oder virtuelle Maschinen klonen und provisionieren lassen – letzteres in unter einer Sekunde. Für eine erhöhte Automatisierung sorgt die Integration der Werkzeuge VMware vRealize Automation 6.2 und VMware vRealize Operations 6. Mit ihnen können Private Clouds in einer Software-defined-Datacenter-Architektur aufgesetzt werden.

Auch über große Distanzen hinweg lassen sich mit vSphere 6 Workloads verschieben (Bild: VMware).Auch über große Distanzen hinweg lassen sich mit vSphere 6 Workloads verschieben (Bild: VMware).

vShpere 6 umfasst darüber hinaus neue Funktionen für die Desktop-Virtualisierung. So können Anwender nun auch 3D-Grafiken in Virtuellen Desktop-Infrastrukturen (VDI) nutzen. Zusammen mit der VDI-Verwaltung Horizon 6 und Nvidias vGPU-Technologie GRID lassen sich neuerdings ebenfalls grafisch anspruchsvolle Anwendungen als virtuelle Desktops ausrollen.

vSphere 6 und Operations Management 6 sowie vCloud Suite 6 und Integrated OpenStack werden im Lauf des ersten Quartals verfügbar sein. Der Preis für vSphere startet bei 995 Dollar pro CPU, Operations Management 6 ist ab 1745 Dollar und die vCloud Suite 6 ab 4995 Dollar pro CPU zu haben. Der Support für Integrated OpenStack schlägt mit mindestens 200 Dollar pro CPU zu Buche, wobei mindesten 50 CPUs lizenziert werden müssen.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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