Microsoft stellt Produktion des Windows-RT-basierten Surface 2 ein

Damit ist auch das letzte Modell mit dem ARM-Betriebssystem Geschichte. Restbestände werden derzeit noch abverkauft. Ein vollständiges Upgrade auf Windows 10 wird nicht möglich sein, Microsoft will aber noch ein Update mit einigen Funktionen des neuen Betriebssystems liefern.

Microsoft hat bestätigt, dass es die Fertigung des Surface 2 eingestellt hat. Dabei handelt es sich um sein letztes verbliebenes Hybrid-Tablet auf ARM-Basis mit dem Betriebssystem Windows RT. Noch könnten Interessenten das Gerät aber im Microsoft Store sowie bei Drittanbietern und Resellern erwerben, erklärte das Unternehmen aus Redmond gegenüber ZDNet.com.

Surface 2 (Bild: Microsoft)

In Microsofts deutschem Onlineshop wird das Surface 2 mit 32 GByte Speicher jedoch als „Nicht vorrätig“ gelistet. Gleiches gilt für das „Surface 2 Essentials-Paket“ und das Studenten-Angebot. Hierzulande ist das letzte Windows-RT-Tablet nur noch bei einer Handvoll Internet-Händlern erhältlich. Beispielsweise bietet Expert TechnoMarkt das 64-GByte-Modell ohne Touchtastatur (Surface Cover) für 399 Euro an. In Österreich kostet es bei Media Markt und Saturn jeweils 429,90 Euro.

Zuletzt gab es angesichts des bevorstehenden Starts von Windows 10 einige Verwirrung hinsichtlich der Zukunft von Windows RT. Gegenüber The Verge bestätigte Microsoft schließlich, dass Geräte mit Windows RT kein Upgrade auf Windows 10 erhalten werden. Allerdings arbeite man an einem Update für Surface, um einige Funktionen von Windows 10 auch unter Windows RT verfügbar zu machen. Damit bestätigte sich, was viele Microsoft-Beobachter erwartet hatten. Ein komplettes Upgrade der ARM-basierten Tablets auf das neue OS wird nicht möglich sein.

Microsoft hatte das Surface 2 im Jahr 2013 als Nachfolger des Surface RT eingeführt, seines ersten Tablets mit der ARM-basierten Windows-Version. Da sich das erste RT-Modell nur sehr schleppend verkaufte, musste Microsoft im vierten Fiskalquartal 2013 rund 900 Millionen Dollar auf Lagerbestände abschreiben.

Das Hauptproblem der Windows-RT-Geräte ist, dass sie keine klassischen Windows-Anwendungen ausführen können, die für x86 kompiliert sind. Vielmehr müssen sich Käufer auf relativ wenige Apps beschränken, die aus einem speziellen Online-Store für RT stammen. Obwohl dies bei Smartphone- und Tablet-Betriebssystemen wie Android und iOS üblich ist, verwirrte und enttäuschte es Windows-Nutzer, die sich an Jahre und Jahrzehnte Rückwärtskompatibilität gewöhnt hatten.

Asus, Dell, Lenovo und Samsung hatten ebenfalls mit Windows RT experimentiert, aber sich früher als Microsoft zurückgezogen: Ende 2013 war Microsoft (zusammen mit dem später aufgekauften Nokia) der einzige verbleibende Anbieter von Windows-RT-Tablets. Im vergangenen Jahr folgten diverse Preisnachlässe, jedoch betonte Microsoft stets, das ARM-basierte Tablet ebenso wenig einzustellen wie das zugehörige Betriebssystem.

Der Mainstream-Support für Windows RT läuft noch bis 12. Januar 2016. Windows RT 8.1 wird bis 9. Januar 2018 mit Updates und Sicherheitspatches unterstützt.

Im abgelaufenen zweiten Fiskalquartal 2015 meldete Microsoft einen Rekord bei den Surface-Verkäufen. Sie stiegen um 24 Prozent und überschritten erstmals die Umsatzmarke von einer Milliarde Dollar. Dies ist vor allem auf das aktuelle Spitzenmodell Surface Pro 3 zurückzuführen, das mit der regulärem Windows-8.1-Version ausgeliefert wird. Zwar nennt Microsoft nicht die genaue Zahl der abgesetzten Einheiten, doch es teilte mit, dass sich das Surface Pro 3 dreimal schneller verkaufe als der Vorgänger Surface Pro 2.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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Themenseiten: Microsoft, Surface, Tablet, Windows RT

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