Hacker’s List vermittelt Hackerdienste

Die Website ist derzeit offline: Ein Hinweis der New York Times auf ihr Angebot hat ihr möglicherweise mehr geschadet als geholfen. Zuvor wurden dort Experten für Einbrüche in Facebook-Konten, auf Spiele-Servern oder Passwort-Wiederbeschaffung gesucht.

Eine Website namens „Hacker’s List“ vermittelt oder vermittelte die Dienste freiberuflicher Hacker – nicht notwendigerweise für illegale Aktivitäten. Darauf hat die New York Times hingewiesen – das Angebot existiert eigentlich schon seit November. Seither gab es dort der Zeitung zufolge 500 Dienstleistungs-Angebote. Derzeit ist kein Zugriff mehr möglich.

Personen und Firmen inserieren auf Hacker’s List anonym. Dabei beschreiben sie Art und Umfang des Projekts, für das sie einen Hacker engagieren möchten – vom Überfall auf eine Website, die vom Netz genommen werden soll, bis zum Einbruch in ein E-Mail-Konto. Interessenten können dann einen Preisvorschlag machen.

Hacker's List (Screenshot: ZDNet.com)

Die Website selbst agiert als Vermittler und behält den voraus zu überweisenden Betrag ein, bis der Auftrag erledigt wurde. Dafür fällt eine Beteiligung an. Im Streitfall stellt sie auch einen „Schlichtungsspezialisten“. Auf der Site registrierte Hacker geben Stundenlöhne zwischen 28 und 300 Dollar an. Überweisungen sollen übrigens diskret mit dem Verwendungszweck „CCS“ markiert sein.

Zu den Job-Offerten zählen der Wunsch nach unbegrenzten Diamanten in einem Server-basierten Android-Spiel, Einbruch in einem Facebook-Konto, Änderung des schulischen Abschlussnote und auch Einbrüche in Firmenkonten. Auch wegen Fotos und Inhalten, die nicht mehr in Suchergebnissen auftauchen sollen, wenden sich Anwender an Hacker. Und manche wünschen sich ganz einfach jemanden, der ihnen ein verlorenes Passwort wiederbeschafft.

Auf viele der Einträge ist allerdings bisher keine Reaktion erfolgt, der kommerzielle Erfolg des Angebots dürfte also noch bescheiden sein. Laut den umfangreichen Nutzungsbedingungen sind übrigens illegale Aktivitäten verboten, die Hacker’s List nach eigener Darstellung weder rechtfertigen noch verteufeln will. Dies soll offenbar einer Schließung aufgrund juristischer Schwierigkeiten entgegenwirken. Ob das funktioniert, ist zumindest zweifelhaft: Der aktuelle Ausfall des Angebots könnte vorübergehend sein, aber auch schon das Aus des Angebots bedeuten.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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