Bericht: Apple plant Stift für sein 12,9-Zoll-iPad

Zum Start wird es sich nach Einschätzung von KGI Securities um ein einfaches Zubehörgerät handeln. Apple schafft damit aber die Grundlage für eine neue Art Apps. Das "iPad Pro" soll im zweiten Quartal erscheinen und einen Splitscreen-Modus in iOS ermöglichen.

Der auf Apple spezialisierte Analyst Ming-Chi Kou von KGI Securities ist zu der Überzeugung gelangt, dass das mutmaßliche „iPad Pro“ mit einem Digitalstift ausgestattet sein wird. Das steht in einer Aussendung vom Wochenende, die AppleInsider aufgegriffen hat. Kuo erwartet, dass das Gerät 12,9 Zoll Bilddiagonale aufweisen und im zweiten Quartal 2015 auf den Markt kommen wird.

Stift fürs Surface Pro 3 mit drei Tasten (Bild: Microsoft)Stift fürs Surface Pro 3 mit drei Tasten (Bild: Microsoft)

Er verweist auf Recherchen und mindestens sechs Apple-Patentanträge rund um Stifteingabe auf einem Tablet, um seine Einschätzung zu begründen. „Ein Stift ist präziser als ein Finger und lässt sich in manchen Fällen bequemer nutzen als Tastatur und Maus“, heißt es. The Verge erinnert allerdings auch daran, dass Steve Jobs einen Stift als Beleg für gescheitertes Tablet-Design ansah.

Zur Einführung werde der Stift aber wohl optional als Zubehör erhältlich sein – aufgrund der Verbraucher abschreckenden „ungünstigen Kostenstruktur“, wie Kuo formuliert. Damit wäre der Apple-Stift eine Option unter vielen, denn auch heute sind diverse „Pens“ und „Pencils“ für iPads erhältlich, beispielsweise von Livescribe, Fiftythree und Wacom.

Aktive Digitalstifte kosten üblicherweise zwischen 50 und 100 Euro, je nach Funktionsumfang. Fiftythree macht beispielsweise die Rückseite des Stifts zum Radiergummi, was natürlich nur in der eigenen Zeichen-App funktioniert. Als OS-Hersteller könnte Apple weiter gehen und etwa mit einer Taste eine Art Mausklick realisieren. Der Stift des Microsoft Surface Pro 3 verfügt sogar über drei Tasten. Das Surface Pro 3 mit 12-Zoll-Display könnte ein direkter Konkurrent eines iPad Pro sein.

Kuo erwartet zum Start aber einen eher einfachen Stift von Apple – ohne eingebaute Sensoren (die Schreiben auf anderen Oberflächen ermöglichen) und wohl auch ohne Live-Streaming der Eingabe an andere Geräte, wie dies einer der Patentanträge skizzierte. Mit der Zeit werde Apple weitere Funktionen hinzufügen, darunter irgendwann auch 3D-Handschriftenunterstützung.

Auch wäre drahtloses Laden eines solchen Stifts zweifellos praktisch, aufgrund der hohen Kosten und des komplexen Antennendesigns erwarte er dergleichen dieses Jahr noch nicht, schreibt Kuo. „Wir vermuten, dass er über einen Lightning-Anschluss geladen wird.“

Entsprechend werde sich Apple 2015 mit etwa 2 bis 2,5 Millionen Stiften begnügen müssen, heißt es noch. Langfristig sei dafür aber eine Grundlage für eine ganz neue Art App geschaffen. In einigen Branchen und dem Bildungswesen erschließe sich Apple neue Nutzergruppen.

iPad-Stift mit rückseitigem "Radiergummi" (Bild: Fiftythree)iPad-Stift mit rückseitigem „Radiergummi“ (Bild: Fiftythree)

 

Über die Displaygröße hinaus werden noch kaum mögliche technische Daten eines iPad Pro gehandelt. Im Herbst 2014 hieß es einmal, Apple sehe dafür einen neuen Chip namens A8X vor. Ein zweites Mikrofon ermögliche Stereo-Audio. Und selbst die Bildschirmgröße ist umstritten – Apple soll auch Prototypen mit 12,2-Zoll-Bildschirm testen. Als wahrscheinlich gilt immerhin, dass Apple parallel einen Splitscreen-Modus in iOS einführen wird, um die Bildschirmgröße auszunutzen.

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Themenseiten: Apple, Steve Jobs, Tablet, iPad

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