Qualcomm investiert erneut 40 Millionen Dollar in chinesische Firmen

Sie beschäftigen sich mit Eye-Tracking, Spracherkennung oder Netzwerk-Virtualisierung im Smart Home. Auch ein auf Halbleiterhersteller spezialisierter Fonds bekommt einen Anteil. Qualcomm droht in China eine Kartellstrafe von mehr als einer Milliarde Dollar, was es aber nicht von Investitionen abhält

Qualcomm verstärkt sein Chinageschäft durch eine erneute Investition in Höhe von 40 Millionen Euro. Die Summe verteilt sich auf vier Firmen, die Mobile- und Funktechnik entwickeln, sowie einen Fonds namens China Walden Venture Investments LP, der hauptsächlich Halbleiterhersteller fördert.

(Bild: Stephen Shankland / CNET.com)

Unter den vier Firmen ist 7Invensun, das zu Augenbewegungserkennung (Eye Tracking) forscht. Chukong Technologies stellt eine Plattform für Mobile Entertainment bereit, und inPlug entwickelt eine Netzwerk-Virtualisierung für vernetzte Haushaltsgeräte. Unisound schließlich beschäftigt sich mit Spracherkennung. Seine Lösung kommt in Mobile-Internet-Diensten, Smart Appliances, Wearables, Autos und auch in Callcentern zum Einsatz.

Qualcomm weitet somit sein dieses Jahr angekündigtes Förderprogramm für China aus. Dieses belief sich zunächst auf 150 Millionen Dollar. Der US-Chiphersteller konzentriert sich dabei auf Smartphone- und Tablet-Lösungen im weitesten Sinn. Mit Cambridge Wowo erhielt auch schon ein Start-up aus dem Bildungsbereich, mit Boohee eines aus der Medizin eine Qualcomm-Förderung. Qualcomm Ventures will ihnen laut Senior Vice President Nagraj Kashyap helfen, sich „im umkämpften Mobilfunk-Ökosystem“ zu etablieren.

Nach eigenen Angaben tätigt Qualcomm seit über zehn Jahren Investitionen in China. Im Juli stellte es auch klar, das Land sei ein wichtiger Wachstumsmarkt und man verhandle mit mehreren OEMs wegen Lizenzen für LTE-Chips.

In China untersuchen Behörden seit November 2013 einen möglichen Verstoß von Qualcomm gegen Kartellgesetze. Es droht eine Strafe in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar. Vergangenen Monat räumte das Unternehmen ein, dass auch in Europa und Nordamerika Untersuchungen seiner Geschäftspraktiken laufen.

Die Untersuchung in China habe bereits finanzielle Auswirkungen, erklärte Qualcomm zudem. Mehrere Lizenznehmer meldeten deshalb niedrigere verkaufte Stückzahlen, was sich auf Qualcomms Einnahmen mit Lizenzen negativ auswirkte: Im vergangenen Quartal berichtete es in diesem Bereich 1,9 Milliarden Dollar Umsatz oder minus 4,9 Prozent. Patentlizenzen machen rund zwei Drittel von Qualcomms Umsätzen aus.

Das Unternehmen reduzierte deshalb seine Prognose fürs kommende Fiskaljahr. Vergangene Woche angekündigte Entlassungen von 600 Mitarbeitern haben aber einem Sprecher zufolge nichts mit den Kartelluntersuchungen zu tun. Es handle sich vielmehr um Routine-Anpassungen, hieß es.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Themenseiten: China, Mobile, Prozessoren, Qualcomm, Start-Up

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