Spyware-Anbieter zu 500.000 Dollar Geldstrafe verurteilt

Der 31-jährige Hammad Akbar war im September wegen der Vermarktung und des Vertriebs der App StealthGenie vom FBI verhaftet worden. Sie erlaubt die vollständige Überwachung eines Mobilgeräts ohne Wissen des Anwenders. Zusätzlich zur Geldstrafe muss Akbar den Quellcode der Software aushändigen.

In den USA ist der mutmaßliche Entwickler und Verkäufer der mobilen Spyware StealthGenie zu einer Geldstrafe von 500.000 Dollar verurteilt worden. Außerdem muss der 31-jährige Hammad Akbar den Quellcode der Software der US-Regierung aushändigen. Damit geht die erste Strafsache zu Ende, bei der es um die Vermarktung und den Online-Verkauf einer für Mobilgeräte konzipierten Spyware ging.

Hammad Akbar (Bild <a href="https://twitter.com/hakbar27" target="_blank">via Twitter</a>)Hammad Akbar (Bild via Twitter)

Einmal installiert, kann StealthGenie nach Angaben der Ermittlungsbehörden Anrufe, Textnachrichten, E-Mails, Adressbucheinträge, Kalendereinträge sowie Fotos und Videos auf einem Mobilgerät überwachen. Zudem ließen sich damit Anrufe in Echtzeit abfangen und aufzeichnen. Es sei sogar möglich, ein Smartphone aus der Ferne zu aktivieren und Gespräche in einem Umkreis von rund 4,5 Metern zu belauschen.

Das Federal Bureau of Investigation (FBI) hatte den aus Pakistan stammenden Akbar im September verhaftet, nachdem er die Malware angeblich schon vor zwei Jahren an einen Undercover-Agenten verkauft hatte. Dem FBI zufolge war Akbar der Betreiber der Online-Plattformen InvoCode und Cubitium, über die StealthGenie beworben und vertrieben wurde.

Laut einem Werbevideo fand die Spyware über 100.000 Käufer. Sie wurde in einem Rechenzentrum in Ashburn im US-Bundesstaat Virginia gehostet. Am 26. September nahmen die Behörden die StealthGenie-Website per einstweiliger Verfügung vom Netz.

Vergangene Woche bekannte sich Akbar bei einer Anhörung vor dem zuständigen Bezirksgericht in Virginia der Vermarktung und des Verkaufs von StealthGenie schuldig. Die Anklagepunkte umfassten „Verschwörung, Verkauf eines betrügerischen Überwachungsgeräts, Werbung für ein bekanntes Überwachungsgerät und die Vermarktung eines Geräts als betrügerisches Überwachungsgerät“.

Der stellvertretende FBI-Direktor Andrew McCabe kommentierte das jetzige Urteil: „Mr. Akbar ist die erste Person, die kriminelle Aktivitäten im Zusammenhang mit Vermarktung und Verkauf von Spyware zugegeben hat, welche die vertrauliche Kommunikation ahnungsloser Opfer verletzt. Diese illegale Spyware bietet Individuen die Möglichkeit, jeden Schritt einer Person ohne deren Wissen nachzuverfolgen. Wie die Technik wird sich auch das FBI stets weiterentwickeln, um Verbraucher vor jenen zu schützen, die illegale Spyware vertreiben.“

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Themenseiten: Federal Bureau of Investigation (FBI), Gerichtsurteil, Spyware

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