Opera Mini 9 für iOS führt Videokompression ein

Sie soll Puffervorgänge und Verzögerungen bei der Wiedergabe vermeiden helfen. Die Videobeschleunigung basiert auf der mit Skyfire übernommenen Rocket-Optimizer-Technik. Sie verkleinert Videodaten bei Bedarf auf Operas Servern, bevor sie an das Telefon übertragen werden.

Opera hat Version 9 seines Browsers Mini für iPhone und iPad veröffentlicht. Das Update bringt als Neuerung eine Datenkompression für Videos, die Puffervorgänge und Verzögerungen bei der Wiedergabe vermeiden helfen soll.

Opera Mini 9 bietet einen Videobeschleuniger (Bild: Opera).

Die Videobeschleunigung basiert auf der Rocket-Optimizer-Technik, die Opera im Februar 2013 mit dem Mobilvideo-Spezialisten Skyfire übernommen hatte. Diese verkleinert Videos bei Bedarf, so dass Nutzer wie schon durch Verwendung der Kompressionstechnik Opera Turbo für Text und Bilder mobile Bandbreite sparen.

„Wenn Sie ein Video zum Betrachten auswählen, werfen unsere Server einen schnellen Blick auf die Auflösung und Qualität des Videos. Videodaten, die zu groß sind, werden verkleinert, bevor sie auf Ihrem Telefon landen, wodurch sich die Pufferzeit verringert. All dies geschieht im Handumdrehen“, erklärt Produktmaner Maciej Kocemba im Opera-Blog. Durch die Videobeschleunigung könne man sich mehr Inhalte ansehen, ohne ständig von der Pufferanzeige unterbrochen zu werden.

Standardmäßig ist die Funktion jedoch ausgeschaltet und muss erst in den Einstellungsoptionen aktiert werden. Dazu wählen Nutzer im Menü für Datenverkehr-Einsparungen zunächst den Punkt „Opera Turbo“ aus und legen anschließend den Schalter „Videobeschleuniger“ um.

Mit der Videokompression bietet Opera einen praktischen Mehrwert gegenüber anderen Mobilbrowsern. Ein Nachteil des Turbo-Modus und der Videobeschleunigung ist aber, dass sie nicht mit verschlüsselten Websites funktionieren, weil Operas Proxy-Server keinen Zugriff auf die Daten erhalten. Und Verschlüsselung wird immer häufiger eingesetzt, etwa HTTPS bei Youtube und künftig auch bei Vimeo.

Eine weitere Schwierigkeit ist, Videos so zu komprimieren, dass sie auch auf hochauflösenden Bildschirme wie Apples Retina-Displays noch in zufriedener Qualität angezeigt werden. Opera Mini 9 soll jedoch speziell für die Screens der jüngsten Apple-Smartphones iPhone 6 und iPhone 6 Plus angepasst sein. Er steht ab sofort in Apples App Store kostenlos zum Herunterladen bereit und setzt iOS 7.0 oder neuer voraus. Der Download ist 17,2 MByte groß.

Im September sorgte die Kompressionstechnik in Opera Mini dafür, das der darüber erzeugte Webseiten-Datenverkehr laut Opera von 17,5 Petabyte auf 4,7 Petabyte schrumpfte. Von den insgesamt 270 Millionen Nutzern seiner Mobilbrowser verwendeten in diesem Monat 245 Millionen Opera Mini.

Um sich gegen die wachsende Konkurrenz – vor allem durch Googles und Apples eigene Browser Chrome und Safari – zu behaupten, hatte Opera vor rund einem Jahr den alternativen Browser Coast für iPad vorgestellt. Im April folgte dann eine ans iPhone angepasste Version. Coast bietet eine vereinfachte Bedienoberfläche, die fast ausschließlich auf Gestensteuerung setzt. Opera bezeichnet ihn daher als „ersten echten Mobilbrowser für Touch-Displays“. Bei seinen Browsern für Android, Windows, OS X und Linux stieg Opera im Mai 2013 von seiner eigenen Rendering-Engine Presto auf den auch von Googles Chrome verwendeten WebKit-Fork Blink um.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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Themenseiten: Browser, Opera, Opera Software, Video, iOS

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