Microsoft bietet Enterprise-Kunden künftig nutzerbasierte Windows-Lizenzen

Bisher waren nur gerätebasierte Lizenzoptionen für Windows 7 und 8 verfügbar. Dies ändert sich ab 1. Dezember mit der Enterprise Cloud Suite. Die nutzerbasierte Lizenz schließt dann auch unbegrenzten VDI-Zugriff und Nicht-Windows-Geräte wie Macs oder Android-Modelle ein.

Microsoft räumt Enterprise-Kunden künftig die Möglichkeit ein, eine nutzer- statt gerätebasierte Lizenzoption für Windows 7 und Windows 8 zu wählen. Ein neues Paket namens Enterprise Cloud Suite (ECS), das Office 365 E3, Enterpise Mobility Suite (EMS) und eine neue Windows-Software-Assurance-Lizenz auf Nutzerbasis enthält, stellt eine neue Volumenlizenzoption dar, die ab 1. Dezember verfügbar wird.

Die nutzerbasierte Windows-Lizenzierung ist die große Neuerung der ECS. Mit dieser Option erhält ein einzelner Nutzer das Recht, von jedem Gerät auf eine Virtuelle-Desktop-Infrastruktur (VDI) zuzugreifen sowie Windows 7 oder Windows 8 Enterprise auf mehreren Geräten zu installieren und zu betreiben. Es sei im Prinzip eine neue Lizenzoption, die auf dem bestehenden gerätebasierten Modell aufsetzt, erklärt Microsoft-Experte Rob Horowitz.

Die neue Windows-Lizenzoption basiert nicht auf der Geräte-, sondern der Nutzerzahl (Bild: Microsoft).Die neue Windows-Lizenzoption basiert nicht auf der Geräte-, sondern der Nutzerzahl (Bild: Microsoft).

Forrester Research beschreibt das neue Per-User Subscription Licensing (USL) für Windows als „bedeutende und gute Nachricht für seine Kunden“. „Es kennzeichnet einen entscheidenen Wandel in Microsofts Einstellung hinsichtlich Bring-your-own-Device-Programme (BYOD), die auch Nicht-Windows-Geräte wie Apple Macs oder Android-Tablets einschließen“, schreibt Forrester-Analyst Duncan Jones in einem Blogeintrag.

Microsoft selbst erläutert in einem herunterladbaren Informationsblatt zu ECS (PDF): „Alle Geräte des Anwenders sind durch die Windows Software Assurance pro Nutzer abgedeckt, inklusive jene, die die Betriebssysteme iOS und Android verwenden.“ Daher müsse „nur auf dem primären Arbeits-PC des Nutzers ein qualifiziertes Betriebssystem laufen“ wie Windows Pro.

Auch wenn die neue nutzerbasierte Lizentoption schwierig zu erklären sei, erleichtere sie Enterprise-Kunden letztlich die Software-Lizenzierung, so Horowitz. Sie helfe, Microsofts aktuellen VDI-Lizenzierungsansatz aufzuräumen, der es „vielen Kunden unmöglich machte, den Lizenzvorgaben vollständig zu entsprechen“.

„Bei klassischen Desktop Enterprise Agreements (EAs) kaufen Kunden drei Komponenten – Client Access Licence (CAL) Suites (für Server und Produkte), die Office Suite und/oder Windows Enterprise Upgrades – für ihre „gesamte Organisation“, was alle „qualifizierten Geräte“ oder „qualifizierten Nutzer“ bedeuten kann. Während CAL-Suites und Office Kunden die Flexibilität boten, zwischen der Geräte- und Nutzerzahl zu wählen, war dies bei Windows nicht der Fall“, erklärt Horowitz. „Mit der neuen Windows-pro-Nutzer-Lizenzierung können Kunden nun alle drei EA-Komponenten auf Nutzerbasis erwerben, müssen also sozusagen nicht mehr Äpfel mit Birnen vergleichen. Das kann die Agreement-Verwaltung erleichtern und zu einem gewissen Punkt auch die Gesamtlizenzkosten reduzieren helfen, bei Kunden die weniger Nutzer als Geräte haben.“

Microsoft hat bisher aber weder ein Preismodell noch Einzelheiten zum Übergang auf die neue Lizenzoption kommuniziert. Daher lässt sich noch nicht sagen, ob Kunden tatsächlich auch finanziell von der neuen Option profitieren.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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