Phisher greifen mit gefälschter Google-Drive-Seite Daten ab

In einer E-Mail werden sie auf eine PDF-Datei hingewiesen, die über Googles Cloud-Storage-Dienst abrufbar sein soll. Ein Klick führt das Opfer auf die gefälschte Startseite. Gibt es dort seine Anmeldedaten ein, wird das PDF zwar tatsächlich angezeigt, seine Daten aber an die Angreifer weitergeleitet.

Der Sicherheitsanbieter Trend Micro warnt vor einer neuen Phishing-Welle, die zum Ziel hat, an Anmeldedaten von E-Mail-Nutzern zu gelangen. Dazu setzen Cyberkriminelle eine gefälschte Startseite von Googles Cloud-Storage-Dienst Drive ein. Wer auf die Masche hereinfällt, läuft Gefahr, in einem zweiten Schritt auch seine persönlichen Daten zu verlieren.

Gefälschte Google-Drive-Startseite (Bild: Trend Micro)Gefälschte Google-Drive-Startseite (Bild: Trend Micro)

Laut Trend Micro beginnt der Angriff wie so oft mit einer harmlos erscheinenden E-Mail. Der Empfänger wird darin auf eine PDF-Datei hingewiesen, die über Google Drive abrufbar sein soll. Wer darauf klickt, wird auf die gefälschte Startseite umgeleitet.

Nach Eingabe der Zugangsdaten öffnet sich die PDF-Datei, die dem japanischen Sicherheitsanbieter zufolge keinen Schadcode enthält und Informationen zu Finanzthemen liefert. Wer sich auf der vermeintlichen Anmeldeseite vertippt oder Phantasiedaten eingibt, gelangt nicht zum Dokument, da nur korrekte Eingabeformate akzeptiert werden. Dies könne den Nutzer zu der Annahme verleiten, es handle sich wirklich um die echte Google-Drive-Seite, so die Sicherheitsforscher.

Stutzig machen sollte Anwender jedoch, dass die Fake-Seite die Anmeldung mit verschiedenen Mail-Services wie AOL, Hotmail oder Yahoo Mail erlaubt. Die echte Google-Drive-Startseite verlangt hingegen ausschließlich die für alle Google-Services gültigen Anmeldedaten.

„Man kann es nicht oft genug wiederholen. Nutzer sollten niemals auf Anhänge oder Webadressen in E-Mail-Nachrichten klicken, die ihnen unaufgefordert zugeschickt wurden“, betont Trend-Micro-Sprecher Udo Schneider. „Auch in diesem Fall erscheint die Nachricht völlig harmlos. Der einzige Unterschied zur echten Google-Drive-Seite besteht darin, dass die Nutzer sich auch mit anderen Zugangsdaten als denen von Gmail anmelden können, die das echte Google Drive erwartet. So kommen die Cyberkriminellen auch an Zugangsdaten von Anwendern, die den E-Mail-Dienst von Google gar nicht verwenden.“

Der geschilderte Angriff funktioniert auch auf Mobilgeräten. Klicken Nutzer auf der gefälschten Google-Drive-Startseite auf den Sign-in-Button, startet der Download der PDF-Datei und die Anmeldeinformationen werden an die Cyberkriminellen geschickt.

Bei seiner Analyse hat Trend Micro festgestellt, dass die Angreifer den Quellcode für die legitime Anmeldeseite von Google Drive verwendet und bösartigen Code hinzugefügt haben. Die Überprüfung für korrekte Einträge sei noch vorhanden, so dass die Phishing-Site nur E-Mail-Adressen im korrekten Format (zum Beispiel Kontoname@Service-Provider.com) akzeptiere. Dies stelle einen gewaltigen Unterschied zu früheren Phishing-Seiten dieser Art dar.

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Themenseiten: Phishing, Trend Micro

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